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Mario Gomez (l.) schoss acht Mal auf das Tor von Diego Benaglio - und durfte vier Mal jubeln. Er hat nun wie Grafite 23 Saisontore auf dem Konto
Mario Gomez (l.) schoss acht Mal auf das Tor von Diego Benaglio - und durfte vier Mal jubeln. Er hat nun wie Grafite 23 Saisontore auf dem Konto

Matchwinner Gomez bleibt bescheiden

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Es war mal wieder eine Nervenprobe für die wartenden Journalisten in den Katakomben der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena.

Mit sage und schreibe 4:1 (2:1) hatte der VfB Stuttgart den Tabellenführer VfL Wolfsburg im Spitzenspiel der Bundesliga abgefertigt und jetzt wollte er einfach nicht kommen, der vierfache Torschütze Mario Gomez.

Lob an die Mannschaft

Zahlreiche Medienvertreter wollten im Kabinentrakt noch etwas von ihm wissen. Wollten erfahren, wie glücklich er nach dem ersten vierfachen Torerfolg seiner Karriere ist und wollten endlich von ihm hören, dass der VfB Stuttgart jetzt Meister wird.

Aber Gomez tat ihnen den Gefallen nicht. "Die gesamte Mannschaft hat super gespielt", sagte er gegenüber bundesliga.de. Und weiter: "Wir haben immer maximale Ziele und wenn wir nicht mehr verlieren, dann bleiben wir da, wo wir jetzt stehen oder kommen vielleicht auch noch etwas weiter nach vorne." Selbst nach seinem persönlichen Triumph blieb der Nationalstürmer also seiner Maxime treu, die Mannschaft über seine persönlichen Interessen zu stellen.

"Unglaublicher Wille und große Einsatzbereitschaft"

Damit steht Gomez sinnbildlich für das, was den VfB Stuttgart derzeit so stark macht. Es ist das Gemeinschaftsgefühl, das gegenseitige Helfen und das harmonische interne Klima, das die Schwaben von einem Erfolg zum nächsten trägt.

"Meine Mannschaft hat einen unglaublichen Willen und große Einsatzbereitschaft gezeigt", sagte VfB-Teamchef Markus Babbel nach dem Spiel und beschrieb damit perfekt das von ihm vorgegebene Erfolgsrezept. Nicht der Einzelne ist wichtig, sondern das gesamte Kollektiv.

Ausfälle gut kompensiert

Selbst der Ausfall der beiden etatmäßigen Innenverteidiger Serdar Tasci und Matthieu Delpierre konnte die Stuttgarter in diesem für sie so wichtigen Spiel nicht stoppen.

Die beiden Ersatzleute Khalid Boulahrouz und Georg Niedermeier zeigten gegen Grafite und Edin Dzeko, das mit 43 Treffern torhungrigste Sturmduo der Bundesliga, bis auf einige Abstimmungsschwierigkeiten eine mehr als solide Vorstellung. Sie bewiesen, dass Babbels Mannschaft mittlerweile auch den Ausfall von Eckpfeilern sehr gut kompensieren kann. "Unsere beiden Innenverteidiger waren ganz stark", sparte auch Gomez nicht mit Komplimenten.

"Mario spielt in der Form seines Lebens"

Natürlich ist der Erfolg der Schwaben im Besonderen auch von Gomez abhängig. 23 Treffer hat der 23-Jährige in dieser Saison bereits erzielt und hat in der Torschützenliste zusammen mit dem Wolfsburger Grafite die Führung übernommen.

"Mario spielt in der Form seines Lebens", sagte Babbel und hat Recht damit. Und Armin Veh, Babbels Vorgänger bei den Schwaben, betonte im Gespräch mit bundesliga.de:: "Mario Gomez ist ein Ausnahmespieler. Er ist der beste Stürmer in Deutschland."

Gute Vorlagengeber

Gomez profitiert davon, dass das gesamte Spiel der Stuttgarter auf seine Person fixiert ist. Ob die Vorlagengeber Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira oder sein Sturmkollege Cacau - sie alle geben ihr Bestes, um ihrem Torjäger eine effiziente Vorarbeit zu leisten.

Das weiß auch Gomez und bedankte sich nach dem 4:1-Kantersieg artig bei seinen Kollegen: "Thomas Hitzlsperger hat gespielt wie ein Brasilianer und auch Cacau war super. Leider geht er immer etwas unter."

Da war er also wieder, der Stuttgarter Mannschaftsgeist.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer