Sieg im letzten Moment: Didier Ya Konan (m.) rettete Hannover 96 im Hinspiel mit seinem Treffer in der 93. Minute drei Punkte bei Helsingborgs IF
Sieg im letzten Moment: Didier Ya Konan (m.) rettete Hannover 96 im Hinspiel mit seinem Treffer in der 93. Minute drei Punkte bei Helsingborgs IF

Matchbälle für Hannover und Leverkusen

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München - Sowohl Hannover 96 als auch Bayer Leverkusen könnten sich mit Siegen gegen Helsingborgs IF beziehungsweise Rapid Wien vorzeitig den Einzug in die K.o.-Phase der Europa League sichern, soweit die Gruppen-Parallelspiele zu ihrem Vorteil verlaufen (ab 20:50 Uhr im Live-Ticker).

Hannover 96 - Helsingborgs IF



Angesichts von bereits 19 Pflichtspielen in dieser Saison geht so mancher Kicker von Hannover 96 bereits auf dem Zahnfleisch, doch die Aussicht auf den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Phase der Europa League und weitere Millionen-Prämien machen den Spielern der "Roten" Beine. "Wir wollen eine richtig gute Partie liefern und ich hoffe, dass wir noch lange in Europa präsent sind", sagte Trainer Mirko Slomka vor der Partie gegen Helsingsborgs IF.

Sechstes Spiel in 20 Tagen



Seine Mannschaft ist in Europa in dieser Saison noch ungeschlagen. Und alles andere als ein Sieg gegen den Tabellenletzten aus Schweden wäre eine dicke Überraschung. Zudem könnte "96" mit einem Triumph bereits nach dem 4. Spieltag die Runde der letzten 32 erreichen - vorausgesetzt Twente Enschede siegt zeitgleich in der zweiten Partie der Gruppe L gegen UD Levante nicht. "Bei den vielen Spielen, die wir jetzt haben, wäre es schon gut, solch einen Big Point zu setzen, um etwas Ruhe reinzukriegen", sagte Ex-Nationalspieler Christian Schulz. Und Slomka meinte: "Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen."

Das Spiel gegen Helsingborg ist für die Niedersachsen die sechste Partie innerhalb von nur 20 Tagen - das hinterlässt Spuren. Und so gab Slomka seinen Spielern nach dem Sieg in der Bundesliga gegen den FC Augsburg (2:0) zuletzt zur Regeneration zwei Tage frei.

Diouf will ins Finale



Doch die Spieler wollen die hohe Belastung nicht als Ausrede für ein mögliches Versagen gelten lassen. "Es sind natürlich intensive Wochen. Wir hatten in letzter Zeit viele Spiele", sagte Mittelfeld-Renner Lars Stindl, "aber wir haben dafür in der Vorbereitung die Grundlagen gelegt." Auf dem Papier wirkt die Aufgabe gegen Helsingborgs machbar. Die Mannschaft von Trainer Age Hareide landete in der bereits abgelaufenen schwedischen Meisterschaft als Titelverteidiger auf Rang 6.

Außerdem konnten Di Röe (Die Roten) in den letzten fünf Europapokal-Spielen keinen Sieg landen. Eine gute Gelegenheit für Mame Diouf sein Trefferkonto zu erhöhen. Der Stürmer aus dem Senegal traf nach langer Verletzung (Syndesmoseriss) zuletzt wie am Fließband. "Es war eine schwere Zeit, aber jetzt will ich dem Team so viel wie möglich helfen", sagte Diouf voller Tatendrang, "ich würde gerne ins Finale kommen."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Hannover: Zieler - Cherundolo, Eggimann, Haggui, Rausch - Schmiedebach, Schulz (Pander) - Stindl, Huszti - Ya Konan (Schlaudraff), Diouf

Helsingborg: Hansson - Andersson, Atta, Larsson, Uronen - Mahlangu, Gashi - Lindström, Bouaouzan - Bedoya, Djurdic. - Trainer: Hareide

Bayer Leverkusen - Rapid Wien



Matchball auch für Bayer Leverkusen: Bei einem Heimsieg am Donnerstag gegen den österreichischen Rekordmeister Rapid Wien winkt dem Werksklub die Qualifikation für die nächste Runde - sofern Metalist Charkow das Heimspiel gegen Rosenborg Trondheim ebenfalls für sich entscheidet. "Wir gehen nach den letzten Siegen mit breiter Brust in die Partie gegen Rapid. Wir wollen an die Leistung der letzten Spiele anknüpfen und den nächsten Dreier einfahren", sagte Torwart Michael Rensing, der erneut den verletzten Bernd Leno (Schleimbeutel-OP) vertritt.

Obwohl Teamchef Sami Hyypiä und Trainer Sascha Lewandowski in Renato Augusto, Michal Kadlec, Daniel Schwaab und Karim Bellarabi weitere Akteure zuletzt nicht zur Verfügung standen, gab es zuletzt vier Pflichtspielsiege in Folge, darunter das souveräne 4:0 in Wien im Hinspiel vor zwei Wochen. "Diesmal wird es bestimmt ein anderes Spiel", sagte Mittelfeldspieler Lars Bender, "die werden hochmotiviert sein, das erste Duell vergessen zu machen." Philipp Wollscheid, Torschütze im ersten Vergleich, hat seine Grippe überwunden, trainierte am Mittwoch wieder und wird voraussichtlich dem Kader für die Begegnung angehören.

Hyypiä warnt vor Übermut



Wie schon in den letzten Spielen dürfte Hyypiä allerdings wieder auf einigen Positionen rotieren, er will sich allerdings nicht in die Karten blicken lassen. "Das 4:0 ist ein gefährliches Ergebnis. Wir müssen die gleiche Entschlossenheit an den Tag legen. Wenn nur fünf Prozent fehlen, wird es schwierig", warnte Hyypiä.

Die Mannschaft ist indes optimistisch, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. "Wir arbeiten hart und trainieren gut. Wir wollen so weitermachen und uns am liebsten schon gegen Wien für die nächste Runde qualifizierten", meinte Nationalstürmer Andre Schürrle.

Rapid als einziges Europa-League-Team punktlos



Der 32-malige österreichische Meister Rapid Wien ist im Übrigen die einzige Mannschaft im 48 Teams umfassenden Europa-League-Starterfeld, die noch ohne Punktgewinn ist. Zudem haben die Wiener in Auswärtsspielen gegen deutsche Mannschaften in acht Spielen noch keinen einzigen Zähler geholt. 3200 Rapid-Fans werden in der BayArena erwartet.

Rapid steht nur eine Rumpf-Truppe zur Verfügung. Guido Burgstaller (gesperrt), Muhammed Ildiz (krank), Steffen Hofmann, Markus Heikkinen, Christopher Drazan, Deni Alar, Kristijan Dobras und Brian Behrendt (alle verletzt) sind nicht dabei, sodass die Amateure Osarenren Okungbowa, Eldis Bajrami und Daniel Randak das Flugzeug Richtung Deutschland bestiegen. "Wir werden in Leverkusen unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen und uns zu wehren wissen", prophezeite Trainer Peter Schöttel.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Leverkusen: Rensing - Carvajal, Friedrich, Toprak, Hosogai - Reinartz - Rolfes (Bender), Hegeler - Castro, Schürrle - Kießling (Junior Fernandes). - Trainer: Lewandowski

Rapid: Königshofer - Trimmel, Sonnleitner, Gerson, Katzer - Prokopic, Kulovits - Prager, Schimpelsberger, Grozurek - Boyd. - Trainer: Schöttel