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Mario Gomez traf in der Bundesliga bislang acht Mal, im Pokal vier Mal - trotzdem ist er nur Einwechselspieler
Mario Gomez traf in der Bundesliga bislang acht Mal, im Pokal vier Mal - trotzdem ist er nur Einwechselspieler

Mario Gomez: Akkord-Stürmer für Schicksalswochen

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München - Nach Plaudern war Mario Gomez nicht zumute. Wortlos verschwand er nach dem 6:1-Erfolg gegen Wolfsburg am Dienstagabend aus der Allianz Arena. Mit einem Blitz-Hattrick binnen sechs Minuten hatte der Stürmer den FC Bayern zum Kantersieg gegen den VfL geschossen. Darüber sprechen wollte er nicht, was weniger an seinen drei Treffern lag als am Umstand, dass er insgesamt nur 14 Minuten auf dem Rasen stand.

Bewerbung für den Sturmplatz gegen Barca

"Er hat sich still gefreut", mutmaßte sein Trainer Jupp Heynckes. Doch rundum glücklich wirkte sein Akkord-Stürmer nicht. Gomez behagt sein Reservisten-Status nicht, daraus macht er kein Geheimnis. Und sein Berater Uli Ferber schon gar nicht. Nun könnte Gomez ausgerechnet in den Schicksalswochen des FC Bayern wieder ins Rampenlicht rücken. Denn Konkurrent Mario Mandzukic fehlt am kommenden Dienstag im Halbfinalhinspiel der Champions League gegen Barcelona gelbgesperrt.



Mit seinen Treffern in Rekordtempo (80., 83., 86.) hat Gomez bei seinen Bossen für sich getrommelt. "Seine Bewerbung nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis", sagte Sportvorstand Matthias Sammer. Denn trotz seines Auftritts ist der Deutsch-Spanier nicht automatisch gesetzt. In Claudio Pizarro lauert noch ein Hochkaräter auf seine Chance, der Peruaner knipste zuletzt gegen Juve und in der Bundesliga. Trainer Jupp Heynckes hat die Qual der Wahl - wieder einmal: "Man hat heute gesehen, dass wir drei Topstürmer haben", sagte er.

Doch welcher Angreifer passt besser ins System gegen Barca? Für Pizarro sprechen Kombinationsstärke und Wendigkeit, für Gomez Instinkt und Athletik. Den Typ des zweikampfstarken und torgefährlichen Wühlers wie Mandzukic einer ist, verkörpern sie beide nicht. Unwahrscheinlich ist es, dass Heynckes Thomas Müller ganz vorne in die Spitze zieht. Was der Trainer nicht vergessen hat: Im Halbfinale des Vorjahres gegen Real Madrid war Gomez einer der herausragenden Spieler, er traf im Hinspiel und holte im Rückspiel einen Strafstoß heraus. Hinweise in der Stürmerfrage könnte der kommende Samstag bringen, wenn die Bayern in Hannover antreten. Sammer kündigte bereits an, dass es viele Veränderungen geben werde.

Van Buytens ungewohnte Freiheiten



Trainer Heynckes hat gegen 96 noch einmal die Möglichkeit, im Sturm zu experimentieren und an weiteren Stellschrauben zu drehen. Denn so souverän, wie das Ergebnis klingt, traten die Münchner nicht auf gegen den VfL. "Ein Stunde lang hatten wir im Spiel gegen den Ball große Schwierigkeiten", räumte Sportvorstand Matthias Sammer ein. Zwar schossen Mandzukic (18.) und Arjen Robben (35.) früh eine klare Führung heraus, doch Diegos Anschlusstreffer fiel nicht überraschend (45.).

Der VfL agierte zu diesem Zeitpunkt auf Augenhöhe. "Wölfe"-Coach Dieter Hecking ließ Bastian Schweinsteiger und Dante konsequent zustellen - die beiden Hauptverantwortlichen für die Spieleröffnung. Schweinsteiger zwang das zu weiten Wegen und vielen Positionswechseln. Und Dantes Partner in der Innenverteidigung, Daniel van Buyten, bescherte es ungewohnte Freiheiten, die er nicht sinnvoll zu nutzen wusste. Heckings taktischer Kniff bereitete den Bayern überraschend viele Probleme. Erst der überragend aufgelegte Irrwisch Xherdan Shaquiri erstickte kurz nach der Pause die aufkommende Spannung (51.).

"Vorher schien das Spiel für viele eine klare Sache", sagte Heynckes: "Aber man hat gesehen, dass es ein hartes Stück Arbeit war." Auf eines kann sich der 67-Jährige am kommenden Dienstag immerhin verlassen: Barca-Trainer Tito Villanova wird sein System nicht dem Gegner anpassen.

Aus München berichtet Andreas Messmer