Mario Basler sieht in Bayern München derzeit "die beste Truppe in Europa"
Mario Basler sieht in Bayern München derzeit "die beste Truppe in Europa"

Basler: "Werder braucht sensationellen Tag"

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München - Mit dem SV Werder Bremen gewann Mario Basler 1994 den DFB-Pokal, ein Jahr später wurde er Bundesliga-Torschützenkönig. Anschließend wechselte er zum FC Bayern München, mit dem er zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg feierte.

Am Samstag (ab 15 Uhr im Live-Ticker) treffen Baslers Ex-Vereine im Bremer Weserstadion aufeinander. Im Interview mit bundesliga.de spricht der heute 45-Jährige über die Chancen Werders gegen "die beste Truppe in Europa".

bundesliga.de: Mario Basler, am Samstag trifft Werder Bremen auf Bayern München. Welchem Ihrer ehemaligen Vereine drücken Sie die Daumen?

Mario Basler: Da bin ich neutral. Ich freue mich für beide Mannschaften, wenn es gut läuft. Für Werder Bremen wird es sicherlich erheblich schwerer als für Bayern München.

bundesliga.de: Zu Ihrer aktiven Zeit war das Duell meistens eines auf Augenhöhe, die Bremer konnten den FC Bayern häufig ärgern. Wie beurteilen Sie die Chancen Werders gegen den Triple-Sieger?

Basler: Im Moment ist es sehr schwierig, die Bayern zu schlagen. Immerhin hat Bremen am vergangenen Wochenende in Hoffenheim große Moral bewiesen. Daran sieht man, dass es innerhalb der Mannschaft stimmt. Aber letztendlich werden sie gegen die Bayern keine Chance haben.

bundesliga.de: Wie verfolgen Sie die Entwicklung in Bremen? Machen Sie sich Sorgen, dass Werder in den Abstiegskampf reinrutschen könnte?

Basler: Selbstverständlich mache ich mir Gedanken darüber. Wenn man verfolgt, was in Bremen in den letzten Jahren passiert ist, muss man schon in Alarmbereitschaft sein. Ich glaube, dass es eine schwierige Saison wird, aber das haben die Verantwortlichen auch selbst so gesehen.

bundesliga.de: Warum ist es mit Werder aus Ihrer Sicht zuletzt tendenziell bergab gegangen?

Basler: In den letzten Jahren hat Werder durch unglückliche Einkäufe Geld verloren. Wenn man dann auch noch ein paar Jahre nicht international spielt, fehlen Einnahmen.

bundesliga.de: Werder-Trainer Robin Dutt hat am vergangenen Wochenende einen Wechsel im Werder-Tor vollzogen und Sebastian Mielitz durch Raphael Wolf ersetzt. War das die richtige Entscheidung?

Basler: Um das beurteilen zu können, bin ich zu weit weg. Ich kann nur das beurteilen, was ich gesehen habe. Und da habe ich in den letzten Spielen schon den einen oder anderen Patzer gesehen. Der Trainer muss dann irgendwann genauso wie bei den Feldspielern bei schlechter Leistung auch auf der Torhüterposition reagieren. Das hat Robin Dutt gemacht. Man muss jetzt gucken, wie die Entwicklung weitergeht.

bundesliga.de: Wie würden Sie als Trainer gegen die Bayern spielen lassen?

Basler: Robin Dutt wird schon die richtige Formation finden. Er sieht seine Spieler tagtäglich und weiß, was er zu machen hat. Letztendlich braucht eine Mannschaft gegen Bayern München einen sensationellen Tag um bestehen zu können. Wenn Bayern seine Normalform bringt und den Fußball so zelebriert wie in den letzten Wochen, dann ist es egal, mit welcher Taktik Werder Bremen antritt. Dann ist Bayern übermächtig.

bundesliga.de: Die Bayern haben in diesem Jahr von 31 Bundesliga-Spielen 28 gewonnen und drei Mal unentschieden gespielt. Ist diese Dominanz auch für Sie schon etwas unheimlich?

Basler: Bayern München hat einfach eine sensationelle Mannschaft. Sie sind die beste Truppe in Europa. Für mich als Ex-Bayern-Spieler ist es schön zu sehen, dass die Bayern im Moment so dominieren.

bundesliga.de: Bayern muss derzeit auch ohne einige verletzte Spieler auskommen. Warum bringt sie das nicht aus dem Rhythmus?

Basler: Die Bayern haben einen übermächtigen Kader und können immer rotieren. Sie können Ausfälle leichter und besser kompensieren als alle anderen Mannschaften.

bundesliga.de: Ist Bayern München derzeit also die klare Nummer 1 in der Bundesliga?

Basler: Die Bayern sind seit Jahren in Deutschland Marktführer. Das haben sie sich erarbeitet und das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski