Marko Marin erzielte gegen Bielefeld seine ersten Bundesliga-Tore
Marko Marin erzielte gegen Bielefeld seine ersten Bundesliga-Tore

Marin haucht Gladbach neues Leben ein

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Selbst die Bielefelder Fans spendeten Beifall, als Marko Marin nach einer Galavorstellung und zwei Toren sieben Minuten vor dem Schlusspfiff den Platz verließ.

Es war sein Nachmittag: Der Jung-Nationalspieler führte die Borussia mit seinen ersten beiden Bundesliga-Toren zu einem 2:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld und damit auch aus den Abstiegsrängen.

Dabei hätte der Held des Tages bereits ab der 33. Minute auf der Bank sitzen sollen - sein Trainer wollte ihn schützen. "Der Marko sollte raus, ganz klar. Er hatte Gelb gesehen, war hochgradig rotgefährdet, hatte auch die Klappe nicht gehalten", berichtete Hans Meyer später.

Marins Versprechen überzeugt Meyer

Dann aber kam es, dieses "Riesending da", wie Meyer es beschrieb. Das Riesending war ein 40-Meter-Solo, an dessen Ende gleich drei Gegenspieler auf dem Boden lagen und Marin den Ball an die Querlatte knallte. Meyer ließ den ungestümen Jungstar weiter spielen, schnappte sich den Nationalspieler aber nach einem zweiten gelbwürdigen Foul an der Seitenlinie.

"Er hat gesagt: Herr Meyer, ich verspreche ihnen, dass ich heute nicht fliege. Ich halte meine Schnauze und werde auch nicht mehr foulen." So kam es dann auch: Marin machte ein großes Spiel, ließ seinem ersten Bundesliga-Tor das zweite folgen und leistete sich kein einziges Vergehen mehr. "Das war mein Spiel", sagte Marin hinterher und grinste.

"Er hat sehr, sehr stark gespielt"

Es wäre auch kein guter Tag für einen Platzverweis gewesen, denn Marins Eltern saßen auf der Tribüne. Mit ihnen jubelte der
Matchwinner nach dem zweiten Tor ausgelassen - 50 Minuten, nachdem Meyer seine Strafversetzung auf die Bank beschlossen hatte.

Am Ende war Meyer froh, dass er Marin auf dem Feld gelassen hatte. "Er hat sehr, sehr stark gespielt. Wenn er die Sache weiter so angeht wie heute, brauchen wir uns um seine Zukunft keine Sorgen zu machen", so Meyer.

Auch Gospodarek mit Topleistung

Doch Gladbachs Coach wusste, dass er sich für den ersten Auswärtserfolg der Saison nicht nur bei Marin, sondern auch bei seinem Keeper bedanken musste: "Uwe Gospodarek hat uns mit seinen Paraden in der ersten Halbzeit am Leben gehalten", lobte Meyer eine hervorragende Leistung des 35-jährigen Torhüters.

Meyer war nach dem "Dreier" und dem Sprung auf Platz 14 erleichtert, kündigte jedoch im Kampf gegen den Abstieg ein Rennen bis zur letzten Sekunde an. "Es ist ein unglaublich wichtiger Sieg für uns. Uns wäre hier noch nicht das Licht ausgeblasen worden, doch es wäre schlimm gewesen", sagte er: "Aber auch so werden wir in trauter Eintracht mit Bielefeld bis zuletzt weit unten stehen."