In der 89. Minute rettet Oliver Baumann (l.) in Mainz gegen FSV-Stürmer Shawn Parker (M.), der wegen eines Fouls am Keeper mit Gelb-Rot vom Platz muss
In der 89. Minute rettet Oliver Baumann (l.) in Mainz gegen FSV-Stürmer Shawn Parker (M.), der wegen eines Fouls am Keeper mit Gelb-Rot vom Platz muss

"Man muss ruhig bleiben"

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Mainz - Oliver Baumann war beim der Matchwinner für seine Mannschaft. Immer wieder liefen die Nullfünfer an, suchten acht Mal den Abschluss, fünf Mal davon im Sechzehner, doch am Schlussmann des Sport-Clubs gab es diesmal kein Vorbeikommen.

Im Interview freut sich der 22-Jährige weniger über einen Auswärtspunkt, sondern ärgert sich über unkonzentrierte Konter seiner Mitspieler und warnt vor dem nächsten Gegner, Bayer Leverkusen.

Frage: Herr Baumann, wie fällt Ihr Fazit nach dem 0:0 gegen Mainz aus?

Oliver Baumann: Wir hatten sicher ein, zwei Chancen zu wenig, das müssen wir uns ankreiden lassen. Mainz war aber auch sehr gut im Mittelfeld, da war einfach wenig Platz. Deswegen haben wir mehr lange Bälle als üblich gespielt, um die zweiten zu gewinnen.

Frage: Auch Mainz hatte es schwer, sein Spiel aufzuziehen. Haben sich da zwei Spielkulturen neutralisiert, die sich sehr ähneln?

Baumann: Schon möglich. Wir haben es jedenfalls nicht geschafft, ruhig hinten raus zu spielen. Dafür gab es allein deshalb nicht genug Platz, weil die Mainzer gut hinten rausgerückt sind.

Frage: Wenig Torraumszenen, viele Spielunterbrechungen - die meisten Zuschauer dürften das Spiel heute eher unattraktiv gefunden haben.

Baumann: Das kann ich mir schon vorstellen, zumal die Partien gegen Mainz ja immer knapp sind - außer natürlich beim Auswärtsspiel letztes Jahr, bei dem wir aber leider früh eine Rote Karte bekommen haben. Heute war es einfach schade, dass wir den Lucky Punch nicht geschafft haben. Kämpferisch können wir aber auf dem Gezeigten aufbauen.

Frage: Also ein verdienter Punktgewinn für den SC Freiburg?

Baumann: Ich denke schon, auch wenn es schade ist, dass wir dann doch drei, vier Mainzer Chancen zugelassen haben.

Frage: Im zweiten Durchgang war der SC deutlich besser im Spiel. Was hat Trainer Christian Streich euch in der Halbzeit mit auf den Weg gegeben?

Baumann: Er hat gesagt, dass wir noch ein Schippe drauflegen müssen, das hat aber auch jeder von uns gewusst. Wir sind dann auch gut reingekommen, hatten mehr Räume, um Fußball zu spielen, haben dann aber leider zwei, drei Konter nicht konzentriert genug zu Ende gespielt.

Frage: Zu Ihrer eigenen Leistung: Die war heute ohne Fehl und Tadel, oder?

Baumann: Man muss halt immer ruhig bleiben und darf sich nicht ablenken lassen.

Frage: Am kommenden Wochenende kommt mit Bayer Leverkusen ein Team, das prima aus der Winterpause gekommen ist...

Baumann: Das ist eine starke Mannschaft, die einen guten Fußball spielt. Da haben wir nach dem schwachen Hinspiel (0:2), d. Red. einiges gutzumachen.

Frage: Wie wollen Sie das umsetzen?

Baumann: Wir müssen so spielen wie Mainz im ersten Durchgang gegen uns gespielt hat: Die Räume eng machen, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen. Wenn es dann kämpferisch und von der Mannschaftsleistung her hinhaut bei uns, dürfte das ein interessantes Spiel werden.

Frage: Ist es für einen Tormann nicht besonders schwer, bei diesen Temperaturen Leistung zu bringen?

Baumann: Man muss sich schon ab und zu mal bewegen, wenn der Ball vorne ist, ein paar Übungen machen. Das stimmt. Aber dann geht das eigentlich.

Aufgezeichnet von Christoph Ruf