Leon Goretzka (2.v.l.) und Breel Embolo (2.v.r.) machen bei den Knappen Hoffnung - © © imago
Leon Goretzka (2.v.l.) und Breel Embolo (2.v.r.) machen bei den Knappen Hoffnung - © © imago

Malochende Schalker selbstbewusst vor dem Duell mit Bayern

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Bremen - Neun Punkte aus vier Spielen - der FC Schalke ist nach dem hart erkämpften Auswärtssieg in Bremen hervorragend in die Saison gestartet. Trainer Domenico Tedesco war trotz des Erfolges nur bedingt mit der Leistung seiner Königsblauen zufrieden. Am Dienstag messen sich die selbstbewussten Schalker dann mit dem punktgleichen Rekordmeister aus München.

Tedescos Maßnahmen greifen

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Jetzt klappt es also auch auswärts für die Königsblauen aus Gelsenkirchen. Beim Lieblingsgegner (14 Siege in Bremen) gewannen die Schalker dank eines späten Tores des starken Leon Goretzka mit 2:1. Drei Siege und eine Niederlage (in Hannover) stehen für S04 zu Buche. In der vergangenen Saison unter Ex-Trainer Markus Weinzierl hatten die Königsblauen nach vier Spieltagen noch keinen einzigen Zähler auf dem Konto. "Ich finde, wir haben verdient gewonnen. Es war ein sehr intensives Spiel", freute sich Schalkes Sportvorstand Christian Heidel.

Trainer Tedesco war jedoch nur mit der Leistung seines Teams in der zweiten Hälfte zufrieden. In den ersten 45 Minuten taten sich die Schalker mit dem kampf- und laufstarken Bremern schwer. Zur zweiten Halbzeit ersetzte Nabil Bentaleb den Franzosen Stambouli und sorgte für mehr Präsenz im Mittelfeld. "Nabil kann man da ein Kompliment machen. Er hat Struktur ins Spiel gebracht und mit wenig Kontakten gespielt. Wir haben in der Halbzeitpause angesprochen, dass wir mehr in die Waageschale werfen wollen", lobte Matchwinner Leon Goretzka, der in der 83. Minute den 2:1-Siegtreffer nach einer Ecke besorgte.

Video: #S04FCB Bentaleb vs. Thiago und Goretzka vs. Rudy

Embolos emotionales Comeback

Der deutsche Nationalspieler und Confed-Cup-Sieger zeigte warum er mittlerweile zum Leader des Teams avanciert ist. Goretzka war Dreh- und Angelpunkt des Schalker Spiels. Das Siegtor war das Sahnehäubchen. "Alleine anhand der Einwechslungen sieht man, dass wir uns nicht mit einem Punkt zufriedengeben wollten. Wir haben am Ende mit drei Mittelstürmern gespielt. Aber das wurde belohnt.“

Neben Bentaleb brachte Tedesco in der Schlussphase noch die beiden Stürmer Franco di Santo und Breel Embolo. Für den Schweizer war ein emotionales Comeback. Nach seiner schweren Verletzung stand er exakt 366 Tage später wieder auf dem Platz und konnte nur drei Minuten nach seiner Einwechslung jubeln. „Ganz ehrlich, ich hatte Gänsehaut bei seiner Einwechslung“, gestand Heidel.

- © imago

Jetzt kommen die Bayern. Bereits am Dienstag empfangen die Schalker den Rekordmeister. Der letzte Heimsieg liegt schon sieben Jahre zurück (Saison 2010/11, 2:0 Tore: Jurado/Höwedes). Vor Ehrfurcht wollen die Knappen allerdings auch nicht erstarren. "Wenn man gegen Bayern zu passiv spielt, wird man bestraft. Wir wollen aggressiv verteidigen", gibt Goretzka die Marschroute vor. Sein Trainer hakte den Erfolg in Bremen auch schnell ab und schaute bereits voraus. "Auf der dreistündigen Rückfahrt nach Gelsenkirchen werde ich mir einige Spiele des FC Bayern anschauen. Wir werden gegen Bayern mit großem Erfolgshunger, aber auch mit Demut und Bescheidenheit auftreten."

Auch Sportvorstand Heidel hielt sich mit Kampfansagen Richtung München zurück. "Wir werden uns seriös vorbereiten und mit breiter Brust auftreten. Wir werden malochen, wie man es hier im Pott so macht. Wir wissen aber auch, dass wir einen super Tag und die Bayern nur einen mäßigen Tag erwischen müssen, wenn wir etwas Zählbares mitnehmen wollen."

Aus Bremen berichtet Alexander Barklage