Marco Höger (l.) erzielte in 16 Saison-Einsätzen drei Tore und sammelte zwei Assists
Marco Höger (l.) erzielte in 16 Saison-Einsätzen drei Tore und sammelte zwei Assists

"Mal sehen, was Leverkusen macht"

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Gelsenkirchen - Immer wenn Marco Höger in dieser Saison trifft, geht der FC Schalke 04 als Sieger vom Platz. Mit seinem dritten Saisontor verhalf der 23-Jährige den "Knappen" - wie schon an den Spieltagen 8 und 18 (2:1 gegen Dortmund, 5:4 gegen Hannover) - zu drei Punkten.

Mit einem platzierten Rechtsschuss von der Strafraumgrenze brach Höger in der 71. Minute im Geduldsspiel gegen tief stehende Kraichgauer den Bann. Im Interview mit bundesliga.de erklärte der Mittelfeldspieler anschließend seine Torgefahr und die Schalker Ziele im Saisonendspurt.

bundesliga.de: Herr Höger, Glückwunsch zum Sieg und zu Ihrem Tor. Wie fühlt es sich an?

Marco Höger: Es ist natürlich immer ein schönes Gefühl, ein Tor zu schießen und der Mannschaft damit zu helfen. Es war heute ein ziemlich wichtiges Tor und noch dazu ein schönes. Damit habe ich uns quasi das Tor zum Sieg geöffnet. Das freut mich.

bundesliga.de: Aus Schalker Sicht können Sie das mit Sicherheit ruhig öfter machen. Was ist in Zukunft noch zu erwarten?

Höger: Ich nehme mir immer vor, Torgefahr auszustrahlen. Das habe ich zuletzt häufiger gezeigt. Und ich habe einen guten Schuss und kann auch Tore schießen. Wenn es dann klappt, ist es umso schöner.

bundesliga.de: Sie haben Ihren Treffer sogar selbst eingeleitet. Können Sie die Situation beschreiben?

Höger: Ich habe den Ball am eigenen Strafraum erobert, lege ihn an einem Hoffenheimer vorbei und sehe Jefferson Farfan, der gut mitläuft und seinen Gegenspieler abhängt. "Jeff" serviert mir den Ball dann optimal. Und schießen konnte ich schon immer (lacht).

bundesliga.de: Bis dahin war es allerdings ein echtes Geduldsspiel. Warum?

Höger: Wir wussten, dass Hoffenheim versuchen würde, uns vom Tor weg zu halten. Trotzdem haben wir uns in der ersten Halbzeit bereits Chancen erspielt, die wir leider nicht machen. Ähnlich wie in Nürnberg. Dort haben wir dann klar verloren. Heute haben wir Geduld bewiesen, bis zu meinem Tor, das so eine Art Dosenöffner für unser Offensivspiel war. Das 3:0 war am Ende verdient.

bundesliga.de: Die Zuschauer wurden mit fortschreitender Spielzeit etwas unruhig. Vielleicht fühlte sich der ein oder andere an das Spiel gegen Greuther Fürth erinnert, in dem Ihr Team auch etwas umständlich agierte. Wurde Ihnen auch etwas mulmig?

Höger: Man versucht natürlich, auf dem Platz alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Wir haben gemerkt, dass einige Dinge nicht klappen, weil Hoffenheim sehr tief stand und nur auf Konter spielen wollte. Aber ich denke, dass die Fans uns trotzdem gut unterstützt haben und das Spiel somit auch mit gewonnen haben.

bundesliga.de: Leverkusen hat auch gewonnen und Platz 3 gefestigt. Schalkes Ziel bleibt also Platz 4?

Höger: Klar, erst einmal Platz 4 verteidigen und dann schauen wir mal, was Leverkusen so macht. Platz 3 wäre natürlich noch besser. Wir spielen in zwei Wochen gegen Leverkusen. Mal sehen, was noch möglich ist.

bundesliga.de: Was spricht für Ihre Mannschaft, dass es am Ende zumindest mit Platz 4 klappt?

Höger: Wenn wir uns gefangen haben, dann sind wir von der individuellen Klasse sehr stark und haben dadurch Vorteile anderen Mannschaften gegenüber. Man hat heute auch nach dem 1:0 gesehen, wie gut wir sind, wenn wir befreit aufspielen können. Letztlich reicht es aber nicht, die Heimspiele zu gewinnen, wir müssen auch auswärts punkten. Das werden wir nächste Woche in Bremen versuchen.

bundesliga.de: Mit wieviel Selbstvertrauen geht es nach dem 3:0 gegen Hoffenheim nun an die Weser?

Höger: Das Selbstvertrauen ist da, auch vor dem Spiel gegen Hoffenheim war es da. Natürlich taten die Tore heute gut. Im Fußball ist es wichtig, dass man sich etwas zutraut. Wir wollen auch in Bremen drei Punkte holen.

bundesliga.de: Die Saison geht in die entscheidende Phase. Es geht in den nächsten Wochen gegen viele Teams, die auch ums internationale Geschäft kämpfen. Wie schätzen Sie das Restprogramm ein?

Höger: In der Bundesliga sind alle Spiele schwer. Es gibt keine leichten Gegner. Wir wollen die nächsten Spiele erfolgreich gestalten und wissen, dass wir noch sieben Endspiele vor der Brust haben.

Aus Gelsenkirchen berichtet Markus Hoffmann