Im Hinspiel verloren Mario Gomez (M.) und seine Bayern mit 1:2 in Mainz
Im Hinspiel verloren Mario Gomez (M.) und seine Bayern mit 1:2 in Mainz

Mainzer Spezialtaktik gegen den Rekordmeister

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Aggressiv attackieren, Räume besetzen, Überzahl schaffen - kaum ein Trainer kommt ohne diese Anweisungen für seine Mannschaft in der Vorbereitung auf ein Spiel aus. Thomas Tuchel, Coach des 1. FSV Mainz 05, schlägt mit einem Augenzwinkern eine ganz andere Taktik für das Auswärtsspiel beim FC Bayern München vor (alle Samstagsspiele ab 15 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio).

"Wir würden gern im 5-5-2-System spielen. Dann wären wir kompakt und könnten noch kontern. Da hätte ich sicher weniger Bauchschmerzen vor dem Spiel", offenbarte der 05-Trainer seine ganz eigene Vorstellung vom Spiel Elf gegen Elf. Humor als Zeichen vor Entspannung vor einer Partie, bei der die meisten ohnehin mit einer Niederlage für Mainz 05 rechnen und die eigene Elf somit gar nichts zu verlieren hat?

Für Mainz das "schwierigste Spiel des Jahres"

Im Gegenteil, wie Tuchel darlegt: "Es handelt sich bei dem anstehenden Spiel keineswegs um das leichteste Spiel des Jahres, wie alle so gerne sagen. Wenn man sieht, wie sehr die Mannschaft nach den Niederlagen gegen Schalke und Leverkusen öffentlich hinterfragt worden ist, scheint das Anspruchsdenken wohl doch ein höheres zu sein. Ich denke, nach den zwei eben angeführten Partien wird es das schwierigste Spiel des Jahres."

Vor allem auch, weil der Gastgeber mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch den Aufsteiger empfängt. In der Hinrunde kassierte der Rekordmeister in Mainz die erste Saisonniederlage und offenbarte Stottergeräusche im Bayern-Motor. Mittlerweile läuft die Maschine allerdings auf Hochtouren, sieben Siege in Serie stehen zu Buche, zuletzt gab es ein überzeugendes 3:2 in Bremen.

Ribery auf der Bank oder in der Startelf?

Da entpuppt sich die Personalie Franck Ribery als Luxusproblem. Der Franzose absolvierte eine gelungene Generalprobe im Testspiel gegen Ingolstadt und fühlt sich bereit für einen Einsatz in der Startformation. Trainer Louis van Gaal wird seinen Superstar aber vermutlich zunächst auf die Ersatzbank setzen. "Wenn wir gewinnen und so spielen, habe ich keine Lust etwas zu ändern", sagte der Niederländer, der glaubt, dass Ribery "noch nicht fit ist". Ganz ausschließen wollte er einen Platz in der Anfangself aber nicht.

Personell plagen van Gaal keine Sorgen, mit einem Sieg gegen Mainz wollen die Münchener den Druck erhöhen auf den noch ungeschlagenen und zwei Punkte besseren Spitzenreiter aus Leverkusen, der erst am Sonntag gegen Freiburg antritt.

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Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen

Werder will mit einem Sieg im Borussia-Park den Abstand zu den internationalen Plätzen verkürzen und die Serie von mittlerweile sechs Bundesligaspielen ohne Sieg beenden. Dementsprechend erwarten die Gladbacher den Gast auch mit Respekt, wie Chef-Trainer Michael Frontzeck betonte: "Wir sind am Samstag als geschlossene Einheit gefordert. Wir müssen ans Limit gehen und 90 Minuten dagegenhalten - das wird schon eine interessante Aufgabe."

Stürmer Rob Friend wird für die Partie wieder einsatzbereit sein. Ein Quintett fehlt der Borussia allerdings: Angreifer Karim Matmour ist mit der algerischen Nationalmannschaft beim Afrika Cup, verletzungsbedingt fallen die Verteidiger Paul Stalteri (Innenbanddehnung), Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Sehnenentzündung unter dem Fuß) und Christian Dorda (Riss der Patellasehne) sowie Mittelfeldspieler Gal Alberman (nach Operation an der Ferse im Aufbautraining) aus.

Pizarro mit an Bord

Auch Bremens Chef-Trainer Thomas Schaaf zog nach dem Abschlusstraining eine gelungene Bilanz und zeigte sich zuversichtlich, "dass wir nun endlich die Ergebnisse erzielen, die uns in den letzten Spielen gefehlt haben." Schaaf unterstrich: "Wir haben in dieser Woche noch einmal sehr deutlich gemacht, welche Punkte wir verbessern müssen und daran sehr intensiv und sehr effektiv gearbeitet. Ich hoffe, dass wir das jetzt auch im Spiel umsetzen können." In der Hinrunde triumphierte Bremen vor heimischem Publikum mit 3:0.

Mit Stürmer Claudio Pizarro tritt Werder die Reise an den Niederrhein an. Dies gab Cheftrainer Thomas Schaaf am Donnerstag bekannt: "Wir sind froh, dass wir ihn wieder dabei haben und er uns zur Verfügung steht." Verzichten muss der Coach indes auf Daniel Jensen. "Er hat Probleme beim Laufen und entwickelt nicht die nötige Geschwindigkeit", erklärte der Bremer Coach das verletzungsbedingte Fehlen des 30-Jährigen.

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Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln

Der Tabellensiebte aus Frankfurt empfängt den 1. FC Köln, der in der Vorwoche beim Deutschen Meister Wolfsburg mit 3:2 siegte. Und das ohne das Stürmerduo Lukas Podolski und Milivoje Novakovic. "Der Ausfall der beiden hat sich in Wolfsburg nicht negativ ausgewirkt. Im Gegenteil: Sie haben noch schneller und dynamischer von Defensive auf Offensive umgeschaltet", zollte Eintracht-Trainer Michael Skibbe dem Gegner Respekt.

Der 44-Jährige erwartet eine "schwer zu schlagende Kölner Mannschaft. Sie sind eine der besten Auswärtsmannschaften der Liga. Trotz des kalten Wetters, werden wir uns warm anziehen müssen." Neuzugang Halil Altintop ist auf jeden Fall im Kader der Frankfurter. Verzichten muss Skibbe weiterhin auf Ioannis Amanatidis (Knieoperation), Martin Fenin (Leistenprobleme) und Pirmin Schwegler (doppelter Bänderriss im Sprunggelenk).

Mehr Auswahl für Soldo

Mit dem wieder genesenen Novakovic und Neuzugang Zoran Tosic haben die Kölner Trainer nun die Qual der Wahl bei der Aufstellung. Neben Fabrice Ehret (Schleimbeutelentzündung am Knie) fehlen nur Manasseh Ishiaku (Adduktorenprobleme) und Podolski (Bandscheibenprobleme). "So wie sich die Situation für Samstag jetzt abzeichnet, ist uns das natürlich viel lieber als anders", freute sich Co-Trainer Michael Henke über die weiteren Alternativen.

Ob Tosic gegen Frankfurt schon zum Einsatz kommt ließ Henke allerdings noch offen. Den Gegner aus Hessen sieht er auf Augenhöhe: "Auch wenn die Frankfurter sieben Punkte mehr als wir auf dem Konto haben, gibt das sicherlich nicht den eigentlichen Qualitätsunterschied dieser beiden Mannschaften wieder, so dass wir mit Sicherheit dahin fahren, um zu punkten."

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Hertha BSC - VfL Bochum 1848

Beim Bundesliga-Schlusslicht aus der deutschen Hauptstadt steht der nächste Punkterfolg auf der Wunschliste. Einfach wird dies allerdings nicht, denn Bochum verbuchte aus den vergangenen vier Gastauftritten immerhin zehn Punkte.

Beide Mannschaften starteten durchaus bemerkenswert aus der kurzen Winterpause und sammelten in den ersten beiden Partien bereits vier Zähler. Aus Bochumer Sicht ist das Berliner Olympiastadion jedoch alles andere als ein Erfolgsrasen. Dem VfL gelangen erst drei Siege in der Hauptstadt (der letzte im September 1995, damals noch in der 2. Liga). Dennoch ist Bochums Trainer Heiko Herrlich zuversichtlich, dass seine Mannschaft keineswegs als Außenseiter nach Berlin fährt: "Hertha steht auch aufgrund seiner Leistungen hinter dem VfL. Und die Tabelle lügt nicht."

Gegen die "Alte Dame" werden Kevin Vogt (Sprunggelenksblessur) und Anthar Yahia fehlen, der noch beim Afrika Cup weilt. Zudem ist auch an einen Einsatz von Diego Klimowicz, dem immer noch seine Erkältung zu schaffen macht, nicht zu denken. Ähnlich sieht es bei Hertha-Trainer Friedhelm Funkel aus. Pal Dardai (Reha nach Sprunggelenks-OP), Maximilian Nicu (Reha nach Rückenblockade) und Gojko Kacar (Knieprellung) fallen aus. "Der VfL hat gezeigt, dass sie auf fremden Platz sehr erfolgreich Fußball spielen können. Aber wir sind darauf eingestellt und wollen den Platz als Sieger verlassen", gibt Funkel die Marschroute vor.

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Hannover 96 - 1. FC Nürnberg

"Wir wünschen uns für unsere Fans am Samstag einen Sieg", sagte 96-Trainer Mirko Slomka vor dem richtungweisenden Spiel gegen den "Club". Mit einem Erfolg könnten die auf dem Relegationsplatz stehenden Niedersachsen den Abstand auf den direkten Verfolger aus Nürnberg auf sieben Punkte ausbauen. Das Hinspiel entschieden die "Roten" mit 2:0 für sich.

"Unter der Woche haben wir verschiedene Angriffstaktiken trainiert und diese fordere ich am Samstag von meiner Mannschaft ein", gab Slomka ein klares Zeichen an sein Team. Rechtsverteidiger Steven Cherundolo kann bei der Mission "Nürnberg-Sieg" nicht mitwirken, da sich der US-Amerikaner im Spiel beim 1. FSV Mainz 05 seine fünfte Gelbe Karte einhandelte. Definitiv fehlen wird zudem 96-Neuzugang Jan Durica (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel). Im Sturm gesetzt ist gegen die Hecking-Truppe dagegen Mike Hanke. Der Einsatz von Hanno Balitsch, der sich im Abschlusstraining eine Schnittwunde am rechten Knie zuzog, entscheidet sich erst kurz vor Spielbeginn.

Aber auch Nürnberg peilt einen "Dreier" an. Chef-Trainer Dieter Hecking fordert von seinem Team einen "engagierten und mutigen Auftritt". Nach sechs Spielen ohne Erfolg sehnt sich der "Club" nach einem Sieg - den letzten erfolgreichen Auftritt der Franken gab es beim 3:2 in Wolfsburg zu bestaunen. Niedersachsen scheint für die Nürnberger also ein gutes Pflaster zu sein. Ersetzen muss Hecking definitiv Mike Frantz (Muskelfaserriss) und Andreas Wolf, der nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist.

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