Die Schüler der Gutenbergschule Wiesbaden beschäftigten sich in der Coface Arena intensiv mit dem Thema Rassismus und freuten sich über den Besuch von Shinji Okazaki
Die Schüler der Gutenbergschule Wiesbaden beschäftigten sich in der Coface Arena intensiv mit dem Thema Rassismus und freuten sich über den Besuch von Shinji Okazaki

Kein Platz für Rassismus im Stadion

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Mainz - "Wenn man Leute nicht kennt, urteilt man oftmals nach dem Aussehen", stellte Lona, Siebtklässlerin der Gutenbergschule Wiesbaden, fest. Sie und ihre 27 Mitschüler waren zu Gast in der Coface Arena und zeigten Rassismus die rote Karte.

Dokumentarfilm mit Kevin-Prince Boateng

Gemeinsam mit den Mitarbeitern von "Show Racism the Red Card", erarbeiteten sie die Begrifflichkeiten "Vorurteile", "Diskriminierung" und "Rassismus". Als Einstieg in die Thematik diente ein Bilderrätsel, mit welchem den Schülern bewusst werden sollte, dass man sich sehr leicht dazu verleiten lässt, durch äußerliche Merkmale Einschätzungen über Personen zu treffen.

Es wurde darüber diskutiert in welchem Bezug Rassismus auftreten und welche Folgen dieser haben kann. Nationalität, Aussehen oder Religion - Mobbing, Angst oder Gewalt wurden unter anderem hierbei genannt. Den Schülern wurde ein Dokumentarfilm vorgespielt, der verdeutlicht, dass Rassismus auch heute in den Fußballstadien noch eine Rolle spielt. Gezeigt wurde eine Szene, in welcher der jetzige Schalker Kevin Prince Boateng, damals noch Spieler bei AC Mailand, von gegnerischen Fans mit Affengeräuschen rassistisch beleidigt wurde. Die Folge: Boateng verließ den Platz und das Spiel wurde abgebrochen.

In verschiedenen Gruppen diskutierten die Kinder mögliche Handlungsoptionen der beteiligten Personen. Anschließend stellte die Klasse eine fiktive Pressekonferenz zu dem Zwischenfall des berühmten Spielers nach. In dieser mussten sie Stellung zu ihrer Partei beziehen und die eigene Meinung vertreten. "Wenn man improvisieren muss, versteht man das Thema viel besser", stellte Luca, in der Rolle des Mailänder Trainers, fest.

Prominenter Besuch zum Abschluss

Mitschüler Leon erkannte, dass der rassistische Stadionbesucher wohl nicht nur im Stadion derartige Äußerungen tätigt, sondern wohl "auch abseits des Stadions rassistisch bleibt". Deshalb erarbeitete die Gruppe zum Schluss gemeinsam Handlungsoptionen, welche im Alltag bei rassistischen Vorfällen hilfreich sein können.

Dann gab es bei den Kindern zum Abschluss noch einmal leuchtende Augen, denn ein prominenter Stargast hatte sich im Pressebereich der Coface Arena eingefunden. Als ganz besonderes Highlight an diesem Tag und als Zeichen, dass auch der 1. FSV Mainz 05 Rassismus nicht duldet, zeigte Topstürmer Shinji Okazaki gemeinsam mit den Schülern Rassismus die rote Karte! Und hatte selbstverständlich auch genügend Zeit für Autogramme und zahlreiche Erinnerungsfotos mitgebracht.