Kein Durchkommen: Adam Szalai (l., gegen Martin Stranzl) blieb mit den Mainzern in Gladbach torlos
Kein Durchkommen: Adam Szalai (l., gegen Martin Stranzl) blieb mit den Mainzern in Gladbach torlos

Mainz fehlt die Effizienz

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Mönchengladbach - Die Leistung stimmte, das Ergebnis nicht. Der 1. FSV Mainz 05 sackte nach der unnötigen um fünf Plätze von Rang 6 auf Position 11 ab und haderte anschließend mit seiner schlechten Chancenverwertung.

"Hätten nicht verlieren dürfen"

"Es war ein zweigeteiltes Spiel", analysierte der Mainzer Coach Thomas Tuchel richtig. "Bis zum 0:1 haben wir klar dominiert und hatten große Torchancen, haben die aber nicht genutzt. Nach dem 0:1 und dem schnellen, außergewöhnlichen 0:2 hatten wir nicht mehr die Frische und die Klasse, um das Spiel noch zu drehen."

So blieb den Mainzern die Erkenntnis, dass sie mit fast allen Mannschaften der Bundesliga problemlos mithalten können, sich aber viel zu selten für ihre guten Auftritte belohnen. "Es war ein ähnliches Spiel wie in Bremen oder Hamburg, wo wir auch trotz guten Spiels verloren haben", sah dann auch Nikolce Noveski Parallelen zu einigen Mainzer Partien in dieser Saison. "Wir haben die letzte Konsequenz vermissen lassen. Nach den Toren ist uns zu wenig eingefallen, um Gladbach noch einmal in Gefahr zu bringen."



Unterm Strich kassierten die 05er damit im neunten Auswärtsspiel die fünfte Niederlage und die siebte insgesamt. Es fehlt die Cleverness, sich gegen einen so defensiv eingestellten Gegner, wie Mönchengladbach es an diesem nasskalten Dezembernachmittag war, auch einmal mit einer schmucklosen Nullnummer zu begnügen.

"Von den Spielanteilen und der Dominanz hätten wir in Mönchengladbach nicht verlieren dürfen", meinte der Mainzer Manager Christian Heidel. "Die Effizienz der Borussia haben wir nicht an den Tag gelegt. Das fehlt uns noch zu einer Mannschaft, die weiter oben steht. Deshalb war es eine verdiente Niederlage."

Mainz zwischen zwei Stühlen



Es scheint, als könne Mainz in dieser Saison nur hopp oder topp. Sieben Siege, sieben Niederlagen und nur zwei Unentschieden gab es bislang. Das reicht, um sich komfortabel im Mittelfeld der Tabelle einzunisten und momentan eine Saison frei von Abstiegssorgen zu spielen. Fürs internationale Geschäft, von dem die Rheinhessen auch nur zwei Punkte trennen, mangelt es an der nötigen Konstanz.

Immerhin steht Mainz aber fünf Punkte besser da als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Zudem ist die Defensive weitaus stabiler. Die Mannschaft hat sich ohne Frage weiterentwickelt und in Adam Szalai, auch wenn er im Borussia-Park seinen neun Saisontoren kein weiteres hinzufügen konnte, wieder einen echten Torjäger in ihren Reihen.

"Generell passt es"



Hinzu kommt die Stärke im eigenen Stadion, in dem fünf der letzten sechs Spiele gewonnen wurden. Diese Qualitäten vor eigenem Publikum werden auch gegen den kommenden Gegner gefragt sein. Denn mit dem VfB Stuttgart gastiert am kommenden Samstag die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Bundesliga in Mainz, die obendrein ihre letzten drei Bundesliga-Spiele alle für sich entscheiden konnte.

"Die Hinserie ist insgesamt sehr positiv verlaufen, wir spielen einen guten Fußball", findet der Mainzer Schlussmann Heinz Müller, der in Gladbach zu seinem ersten Saisoneinsatz kam und bei Juan Arangos spielentscheidenden Traumtor nicht die beste Figur abgab. "Generell passt es im Moment, wie wir Fußball spielen. Jetzt freuen wir uns auf die kommenden beiden Spiele gegen Stuttgart und dann im Pokal auf Schalke." Unabhängig vom Ausgang können sie in Mainz mit der Hinrunde bereits jetzt sehr zufrieden sein.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski