Manuel Neuer (l.) hielt für Schalke in Hoffenheim gegen Vedad Ibisevic und Co. seinen Kasten sauber und kassierte bisher erst einen Gegentreffer
Manuel Neuer (l.) hielt für Schalke in Hoffenheim gegen Vedad Ibisevic und Co. seinen Kasten sauber und kassierte bisher erst einen Gegentreffer

Magaths Baustellen auf Schalke

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Sieben von neun möglichen Punkten liest sich wie eine ordentliche Bilanz. Recht behält trotz allem Schalkes schärfster Kritiker der Mannschaft, Trainer Felix Magath.

Nach Siegen gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg und den VfL Bochum zitterten die Gelsenkirchener im dritten Spiel zu einem torlosen Unentschieden bei 1899 Hoffenheim.

Neuer in Top-Form

"Man kann schon von einem glücklichen Unentschieden reden", beurteilte Magath selbst die Leistung seiner Mannschaft. Den Hauptverantwortlichen für dieses Glück hatte er im Schalker Schlussmann ausgemacht: "Manuel Neuer hat uns heute den Punkt festgehalten und bewiesen, dass er internationales Format besitzt."

Neuer vereitelte etliche Chancen und ließ den gegnerischen Trainer verzweifeln. "Wenn wir nicht an eigenen Fehlern gescheitert sind, dann immer am sehr guten Schalker Torwart", sagte Ralf Rangnick. Selbst der so gelobte Neuer wusste nach dem Spiel: "Mit dem Punkt heute müssen wir definitiv zufrieden sein."

Neues System bei den "Knappen"

Die erste Baustelle ist die von Magath angestrebte Systemumstellung. Aus Wolfsburg brachte er sein Meistersystem mit, ein klassisches 4-4-2 mit einem Spielmacher hinter den Spitzen.

Die Gelsenkirchener liefen unter Ex-Coach Fred Rutten meist im 4-3-3 auf. Einer der Gründe, warum Magath bereits zu Saisonbeginn betonte, dass der angestrebte Umbruch Zeit benötige.

Darüber hinaus sucht der Schalker Trainer weiterhin nach der Idealbesetzung für die Position hinter den Spitzen, wo diese Saison mit Ivan Rakitic, Levan Kenia und Vasilis Pliatsikas bereits drei Spieler ihre Chance bekamen.

Neue Gesichter in der Startelf

Wie bereits in Wolfsburg scheinen auch in Schalke gerade junge Spieler vom neuen Coach zu profitieren. Der 20-jährige Carlos Zambrano kam zu seinen ersten drei Bundesliga-Spielen und scheint sich vorerst in der Innenverteidigung fest gespielt zu haben.

Das gleiche gilt für den 19-jährigen Christoph Moritz auf der rechten Mittelfeldposition. Zusammen mit Kenia sind das drei Spieler, die den Sprung aus der zweiten Mannschaft in das A-Team der Gelsenkirchener geschafft haben. Der Erfolgstrainer sieht darin nichts Ungewöhnliches: "Bei mir entscheiden nur die Trainingseindrücke wer spielt. Wenn einer dort auffällt, bekommt er auch seine Chance."

Viel Arbeit steht dem Trainer bei der Suche nach der richtigen Besetzung im Mittelfeld bevor. Einzige Konstante: Allrounder Heiko Westermann, den Magath vor der Saison zum neuen Kapitän ernannte und der bisher auf drei verschiedenen Positionen im Mittelfeld begann.

Hartes Training zahlt sich aus

"Wir haben eine katastrophale erste Halbzeit gespielt", bestätigte Westermann. Auch er ist sich sicher: "Hoffenheim war ein anderes Kaliber. Dafür müssen wir einfach noch mehr arbeiten."

Arbeit, die Magath unter anderem durch eine Umstellung bei der Trainingsintensität leisten will. Die berüchtigten Medizinbälle scheint er jedenfalls ins Revier mitgebracht zu haben. Torwart Neuer sieht in dieser Umstellung einen großen Vorteil: "Durch das harte Training können wir in der zweiten Hälfte immer noch nachlegen."

Für den FC Schalke 04 steht als nächstes die Partie gegen den SC Freiburg an. "Ein Auswärtspunkt in Hoffenheim ist ok, wenn wir jetzt daheim gewinnen", sagte Neuer.

Daniel Dillmann