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Mit der Hacke erzielte Grafite das Tor zum 5:1-Endstand
Mit der Hacke erzielte Grafite das Tor zum 5:1-Endstand

Magath und die Meisterfrage

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Das Tor zum 5:1-Endstand gegen den FC Bayern München war das i-Tüpfelchen auf dem bisherigen Saisonverlauf des VfL Wolfsburg. Ein Treffer der Marke "Tor des Jahres!"

Grafite zieht in den Bayern-Strafraum und lässt Andreas Ottl sowie Christian Lell alt aussehen. FCB-Torwart Michael Rensing springt vor den Ball, kommt aber auch nicht heran. Grafite macht's mit dem Rücken zum Tor mit der Hacke und der Ball trudelt an Breno und Ottl vorbei ganz gemächlich über die Linie.

Magath grübelt

"Richtig geplant war das nicht. Der Ball lag zwischen meinen Beinen und da blieb mir nicht viel anderes übrig, als die Hacke zu nehmen. Ich hatte aber auch eine Menge Glück. Denn der Ball war sehr langsam unterwegs. Andrea Barzagli hat gesagt, dass er von hinten gepustet hat, weil der Ball sonst nicht über die Linie gerollt wäre", erklärte Grafite nach dem Spiel mit einem Schmunzeln.

Das 5:1 war der achte Sieg in Folge für die "Wölfe". Die logische Konsequenz ist der Sprung an die Tabellenspitze, da Hertha BSC gegen Borussia Dortmund verloren hatte. Und bei nur noch acht Spielen bis zum Saisonende stellt sich natürlich die Frage nach der Meisterschaft. VfL-Trainer Felix Magath kommt dabei ins Grübeln.

"Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob drei Punkte Vorsprung vor den Bayern acht Spiele vor Schluss reichen", sagte Magath. Ihn habe viel mehr interessiert, "wie Stuttgart gespielt hat, weil Platz fünf unser Ziel bleibt". Dass ein Platz im UEFA-Pokal weiterhin das Ziel der "Wölfe" bleibt, ist auf den ersten Blick etwas schwer zu verstehen.

Notfallplan für die Meisterfeier

Es scheint aber so, als habe Magath seinen Spielern diese Bescheidenheit eingeimpft. Denn auch sie nehmen das Wort "Deutsche Meisterschaft" nicht in den Mund. "Wir denken nicht an den Titel. Es ist natürlich schön, Erster zu sein. Aber bis zum Saisonende sind es noch acht Spiele", sagte beispielsweise Edin Dzeko, der den VfL nach dem Remis zur Pause mit seinen beiden Treffern wieder auf die Gewinnerstraße katapultierte.

Vielleicht ist es auch tatsächlich noch ein bisschen zu früh, um über den Titel zu sprechen. Denn wo sollten die Wolfsburger diesen überhaupt feiern? Ein Rathaus-Balkon fehlt noch. Aber für den Fall der Fälle hat Magath schon einen Notfallplan.

Hoeneß nicht mehr "Bauherr"

Der VfL-Trainer erinnerte sich am Samstag im "Aktuellen Sportstudio" an das Jahr 2004. Damals stand der VfL Wolfsburg auch schon für acht Spieltage an der Tabellenspitze, was Bayern-Manager Uli Hoeneß zu einer gewagten Aussage bewegt hatte.

"Wenn Wolfsburg Meister wird, spendieren wir den Meister-Balkon", witzelte Hoeneß. Magath erinnerte ihn aus der Ferne an dieses Vorhaben. Anders als 2004 weiß Hoeneß die "Wölfe" in dieser Saison aber schon lange als "ernst zu nehmenden Meisterschaftsanwärter" einzuordnen, so dass das "Angebot heute nicht mehr gilt".

In Wolfsburg rüstet man sich allerdings wirklich schon für große Feierlichkeiten. Ein Wolfsburger Bauunternehmer hat sich angeblich schon einen Plan ausgedacht. Und Bürgermeister Rolf Schnellecke hat ebenfalls vorgesorgt. Im "Notfall" könnte innerhalb weniger Tage ein Meisterbalkon am denkmalgeschützten Rathaus montiert werden.

Michael Reis