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Fünf Dortmunder im Tor: Ein Bild mit Symbolcharakter. Fünf Stück schenkte Dortmund den Freiburgern ein (© Imago)
Fünf Dortmunder im Tor: Ein Bild mit Symbolcharakter. Fünf Stück schenkte Dortmund den Freiburgern ein (© Imago)

Lust hilft gegen müde Beine

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Dortmund - Der Konkurrenz müssten eigentlich die Ohren klingeln. Da gewinnt der BVB , verteidigt souverän die Tabellenspitze und spricht hinterher ganz entspannt vom riesigen Spaß am Fußball und dem Bock aufs Kicken. Die Botschaft ist klar: Trotz aller Personalsorgen stehen die Zeichen in Dortmund auf Vollgasfußball. Und das am besten am Dienstag auch auf internationalem Parkett.

Reus und Mkhitaryan dürfen durchschnaufen

Marco Reus und Kevin Großkreutz, so hätte man vor dem Spiel gegen Freibug vermuten können, würden von Jürgen Klopp vielleicht eine verdiente Pause bekommen. Schonen und Kräfte sammeln vor dem schweren Auftritt gegen Olympique Marseille in der Champions League. Doch beide spielten nicht nur von der ersten Minute an - sie waren bei der 5:0-Gala auch die besten Dortmunder und lieferten einen Beweis, dass die Lust auf Fußball offenbar auch gegen müde Beine hilft. "Wir haben einfach Spaß am Fußball und wir wollen den Fans etwas bieten", brachte es Reus im Anschluss auf einen einfachen Nenner.



Klopp dürfte dennoch froh gewesen sein, dass er Matchwinner Reus und dazu Henrikh Mkhitaryan nach 62 Minuten vom Feld holen konnte, weil die Partie zu diesem Zeitpunkt längst entschieden war. Warmschießen für Marseille und dabei noch Kraft sparen - der Trainer konnte unter diesen Spieltag gleich zwei Haken setzen.

Zumal auch nach der Einwechslung von Jakub Blaszczykowski und Jonas Hofmann kein Bruch ins schwarz-gelbe Spiel kam. Mit "überragendem Gegenpressing" (Klopp) wurde Freiburg früh am eigenen Spielaufbau gehindert, dann ging es konsequent nach vorne. 27 Torschüsse und zehn Ecken nach 90 Minuten sind dafür ein klarer Beleg.

"Natürlich war es vor allem mit Blick auf die Champions League ganz gut, dass nicht alle Leistungsträger bis zur letzten Minute gefordert waren, sondern wir durchwechseln konnten", meinte Sportdirektor Michael Zorc. "Dass die Jungs trotzdem bis zum Ende nach vorne gespielt haben, spricht für sie."

Lewandowski rechtzeitig in Torlaune - Durm vor der Feuertaufe



Aber noch andere Dinge waren gut an diesem für den BVB so entspannten Nachmittag. Etwa die Tatsache, dass Robert Lewandowski rechtzeitig vor dem europäischen Kräftemessen mit den Franzosen seinen Torriecher wiedergefunden hat. In Neapel, in Nürnberg nach seiner Einwechslung und im Pokal bei 1860 München war der Pole leer ausgegangen. Und auch gegen Freiburg hatte er zunächst die Bälle verstolpert oder hatte zu ungenau gezielt. In der 58. Minute aber zeigte er dann seine ganze Klasse. Erst ließ er zwei Freiburger stehen, dann folgte ein feiner Lupfer über SC-Keeper Oliver Baumann. Lewandowskis anschließender Jubel zeigte, dass wohl auch ihm in diesem Moment ein Stein vom Herzen gefallen war.

Auch Youngster Erik Durm überzeugte hinten linkls - auch das macht Mut für das Spiel gegen Marseille. Schließlich fällt der etatmäßige Außenverteidiger Marcel Schmelzer nach seinem Muskelfaserriss drei Wochen aus, so dass Durm kurz vor seiner internationalen Feuertaufe steht. Gegen Freiburg fügte sich der 21-Jährige, bis vor einem Jahr noch im Sturm zuhause, nahtlos ein. Dass er die Art des BVB-Fußballs schon verinnerlicht hat, zeigen auch starke gelaufene 11,7 Kilometer - Bestwert aller Borussen gegen Freiburg.

Entwarnung bei Bender



Nicht zuletzt dürfte Klopp erleichtert sein, dass Sven Bender nach einem Zusammenprall schon früh in der ersten Halbzeit überhaupt weitermachen und inzwischen auch schon endgütige Entwarnung geben konnte. Die Schulter ist heile und seinem Einsatz in der Champions League steht nichts im Wege.

Das ist wichtig, denn ganz so dick ist die Personaldecke der Borussia dann doch nicht mehr nach den Ausfällen von Schmelzer, Gündogan, Kehl und Piszczek. Ein paar gesunde und fitte Spieler dürfen es aber auch nach dem Geschmack von Jürgen Klopp sein am Dienstag. Trotz aller Lust aufs Kicken.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte