Am Donnerstag teilte Joachim Löw mit, in Zukunft ohne Michael Ballack zu planen
Am Donnerstag teilte Joachim Löw mit, in Zukunft ohne Michael Ballack zu planen

Löw plant nicht mehr mit Ballack

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Frankfurt/Main - Michael Ballack wird künftig nicht mehr dem Kader der deutschen Nationalmannschaft angehören.

Dies ist das Ergebnis aus den Gesprächen zwischen Bundestrainer Joachim Löw und dem langjährigen Kapitän des DFB-Teams.

Löw: "Michael hat eine Ära geprägt"

Löw sagte dazu am heutigen Donnerstag: "Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass viele junge Spieler in den Blickpunkt gerückt sind und gute Perspektiven besitzen. Mit ihnen ist die Entwicklung der Nationalmannschaft seit der WM 2010 in Südafrika absolut positiv verlaufen. Nachdem ich diese Thematik mit Michael Ballack zuletzt bei unserem Treffen Ende März 2011 in aller Offenheit erörtert habe und wir danach mehrfach telefoniert haben, ist nun vor dem Start in die EM-Saison der Zeitpunkt gekommen, hier klar Position zu beziehen. In unseren Gesprächen hatte ich den Eindruck, dass Michael durchaus Verständnis für unsere Sichtweise hat. Im Interesse aller ist daher jetzt eine ehrliche und klare Entscheidung angebracht.”

Gleichzeitig machte der Bundestrainer deutlich: "Michael Ballack war ein Jahrzehnt ein sehr wichtiger Führungsspieler der Nationalmannschaft und hat enormen Anteil an den großen Erfolgen des Teams seit der WM 2002. Er hat eine Ära geprägt und sich als Kapitän stets in den Dienst der Mannschaft gestellt, was ich bei der WM 2006 oder der EURO 2008 aus nächster Nähe erleben konnte. Seine spielerische und kämpferische Klasse sprechen ebenso für ihn wie seine Torgefährlichkeit und seine Nervenstärke gerade in wichtigen Spielen.”

Darüber hinaus versicherte Löw: "Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass Michael Ballack als Nationalspieler in attraktivem Rahmen verabschiedet werden soll und wir ihm ein ehrliches Dankeschön für seine großen Verdienste um den deutschen Fußball sagen wollen.”

Dr. Rauball: "Michael Ballack hat ohne Zweifel einen würdigen Abschied verdient"

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach betonte: "Der DFB, insbesondere auch unser Präsident Dr. Theo Zwanziger, ist über den Stand der Dinge immer informiert gewesen. Wir alle möchten, dass Michael Ballack in seinem 99. Länderspiel einen würdigen Abschied von der Nationalmannschaft am 10. August im Klassiker gegen Brasilien feiern und dort ein letztes Mal unser Team als Kapitän aufs Feld führen kann. Diese Überlegungen sind ihm seit längerem bekannt. Wir hoffen, dass er dieses Angebot annimmt.”

Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball wünscht Ballack einen würdigen Abschied aus der deutschen Nationalmannschaft. "Michael Ballack gehörte über ein Jahrzehnt zu den prägendsten Gesichtern der deutschen Nationalmannschaft. Als Führungsspieler national und international geachtet, war er in vielen Spielen maßgeblich für den Erfolg mitverantwortlich. Michael Ballack hat ohne Zweifel einen würdigen Abschied verdient. Es würde mich daher freuen, wenn er die Mannschaft - wie vom DFB angeboten - gegen Brasilien ein letztes Mal auf das Feld führen würde", sagte Dr. Rauball.

Völler: "Michael kann sich jetzt voll und ganz auf Bayer 04 konzentrieren"

Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen, sagt zum Verzicht von Bundestrainer Joachim Löw auf Ballack: "Wir bedauern diese Entscheidung, weil wir der Meinung sind, dass Michael Ballack nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Nationalmannschaft sein könnte. Aber es ist die Entscheidung des Bundestrainers. Auch wenn man über den späten Zeitpunkt diskutieren kann, respektieren wir sie."

Bayer-Sportdirektor Rudi Völler sagte zur Entscheidung Joachim Löws, künftig in der Nationalmannschaft auf Ballack zu verzichten: "Nachdem diese Frage endgültig geklärt ist, kann sich Michael nun voll und ganz auf Bayer 04 Leverkusen konzentrieren. Wir haben hochgesteckte Ziele sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League. Michael kann und wird alles dazu beitragen, diese zu erreichen."