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Jürgen Klopp (l.) landete vergangenen Saison mit dem BVB auf Platz 6, Thomas Tuchel (r.) gewann mit der A-Jugend der Mainzer die Deutsche Meisterschaft
Jürgen Klopp (l.) landete vergangenen Saison mit dem BVB auf Platz 6, Thomas Tuchel (r.) gewann mit der A-Jugend der Mainzer die Deutsche Meisterschaft

Locker, authentisch, fußballverrückt

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Es wird ein emotionales Fußball-Spiel, wenn Borussia Dortmund am Samstag (ab 18 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) Bundesliga-Aufsteiger 1. FSV Mainz 05 empfängt. "Ich muss meiner alten Liebe weh tun", sagt BVB-Coach Jürgen Klopp, der erstmals nach seinem Wechsel 2008 zu den Westfalen gegen seinen Ex-Club antritt. Beim FSV haben sie unterdessen in Trainer Thomas Tuchel eine neue Liebe gefunden.

"Natürlich ist es eine besondere Partie. Ich hatte in Mainz 18 wunderschöne Jahre als Spieler und Trainer", sagt Klopp, dem mit Mohamed Zidan, Neven Subotic und Markus Feulner drei Mainzer Profis nach Dortmund gefolgt sind.

"Ich mache das auf meine Art."

Die Entwicklung beim FSV verfolgt Klopp mit Freude und zollt Präsident Harald Strutz sowie Manager Christian Heidel ein dickes Lob: "Ich glaube nicht, dass viele andere Bundesligisten den Mut gehabt hätten, einen U-19-Trainer zum Chef zu machen. Aber vielleicht haben sie es aus der Erfahrung gemacht, dass es mit mir so gut geklappt hat."

Der FSV setzt in Tuchel auf einen Typen wie Klopp - locker, authentisch, fußballverrückt. Und doch will der 36-Jährige keine Klopp-Kopie sein. "Jürgen hat in Mainz eine Ära geprägt. Mein Wunsch ist es, das auch zu schaffen", sagt Tuchel: "Aber ich mache das auf meine Art."

Starke Einbindung der Spieler

Unmittelbar vor der Saison wurde Tuchel nach der Entlassung von Jörn Andersen vom Jugend- zum Chefcoach befördert. Nach zwölf Spielen hat er den FSV mit viel Leidenschaft auf Platz 6 geführt - vier Punkte und drei Ränge vor der Borussia.

"90 Prozent meiner Wachzeit denke ich über Fußball nach", sagt Tuchel über sich selbst. Seine Karriere als Fußball-Profi musste er wegen Knieproblemen mit 24 Jahren früh beenden. Er machte ein Studium zum Betriebswirt, jobbte nebenher in einer Bar. Danach schloss er die Ausbildung zum Fußball-Lehrer mit der Note 1,4 ab.

Bei allen Übungen und taktischen Besprechungen bezieht er die Mannschaft eng mit ein: "Wenn ich einen Plan entwerfe oder etwas trainieren lasse, sollen sich die Spieler darin wiederfinden und wohl fühlen. Sie müssen es ja schließlich umsetzen."

Uneinigkeit zwischen Klopp und Tuchel

Wie Klopp greift auch Tuchel auf Psycho-Tricks zurück. Vor dem 2:1 gegen Bayern München zeigte er als Motivation eine Szene aus dem Film "An jedem verdammten Sonntag". Vor dem 2:1 gegen 1899 Hoffenheim machte er die Spieler mit Video-Szenen über Haka, dem Kriegs- und Ritualtanz der Maori, heiß.

Vor dem direkten Aufeinandertreffen am Samstag sind sich Klopp und Tuchel aber in einem Punkt nicht einig. "Wenn Mainz bei uns verliert, wird die Welt dort nicht untergehen", sagt Klopp. Doch Tuchel kontert: "Wir haben inzwischen den Anspruch, überall gewinnen zu wollen."