Sandro Wieser (r.) hat bei 1899 Hoffenheim einen Vertrag bis 2016 unterschrieben
Sandro Wieser (r.) hat bei 1899 Hoffenheim einen Vertrag bis 2016 unterschrieben

Liechtensteiner Premiere in der Bundesliga

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München - Auf dem ersten Blick erscheint die Verpflichtung von Sandro Wieser durch 1899 Hoffenheim wenig spektakulär. Allerdings macht sich der Neuzugang vom FC Basel vor allem durch seine Nationalität interessant. Denn Wieser ist im liechtensteinischen Vaduz geboren und damit der erste Liechtensteiner in der Bundesliga.

Trotzdem wird der Name Sandro Wieser vermutlich nur sehr wenigen Fußball-Experten etwas sagen. Vor seiner Verpflichtung durch den Bundesligisten machte der 18-Jährige vor allem in der dritten Schweizer Liga auf sich aufmerksam. Dort spielte Wieser für die Reservemannschaft des FC Basel, bevor ihm jetzt mit dem Wechsel zu Hoffenheim der Sprung in die Bundesliga gelang.

Bereits zehn A-Länderspiele

Bei den Profis des FC Basel kam er in der letzten Saison zu zwei Einsetzen in der Axpo Super League, und trug so dazu bei, dass der FC Basel im vergangenen Sommer Schweizer Meister wurde. Danach stoppte ihn eine Fußverletzung, so dass er in dieser Spielzeit nur elf Mal für die Baseler Zweitvertretung auflief.

Allerdings gilt der 18-Jährige als großes Talent und kann auch schon internationale Erfahrung vorweisen. Wieser hat nämlich bereits zehn Spiele für die A-Nationalmannschaft Liechtensteins absolviert. Nach seinem Debüt am 11. August 2010 gegen Island kam er in der EM-Qualifikation unter anderem gegen Welt- und Europameister Spanien zum Einsatz. Vorher war er bereits als 16-Jähriger für die U-21 Nationalmannschaft seines Landes aktiv.

Durchbruch in Basel

Auf dem Weg dahin spielte Wieser zunächst bei den Junioren des liechtensteiner Vereins FC Triesen. 2003 wechselte er zum FC Vaduz, und im Jahr 2006 wagte er als 13-Jähriger den Sprung in die Schweiz zum Nachwuchs des FC Basel. Dort durchlief er die Nachwuchsschule, bis er am 20. März 2011, beim 2:1 Auswärtssieg der Baseler gegen Grasshopper Zürich, sein Profidebüt feierte.

Schon damals war Hoffenheim an dem Mittelfeldtalent interessiert, konnte mit dem FC Basel aber keine Einigung erzielen. Jetzt hat es also rund ein Jahr später mit dem Wechsel geklappt, und der Kraichgauer Bundesligist hält nach wie vor große Stücke auf den 1,85 Meter großen Defensivspezialisten.

"Er wird bei uns ideale Voraussetzungen finden"

Manager Ernst Tanner freut sich vor allem, dass es gelungen ist "mit Sandro Wieser ein deutschsprachiges Toptalent langfristig zu binden". Zudem streicht er die Qualitäten des Neuzugangs heraus. "Sandro hat trotz seines jungen Alters, gerade in den A-Länderspielen von Liechtenstein, schon bewiesen, was er zu leisten imstande ist. Er wird bei uns ideale Voraussetzungen vorfinden, um den nächsten Schritt zu machen und sich in der Bundesliga zu integrieren", ist sich Tanner sicher.

Auch Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski ist von Wiesers Qualitäten überzeugt. Er lobt seine hohe Spielintelligenz und die "für sein Alter weit entwickelte Technik". Allerdings ist sich auch Stanislawski bewusst, dass der Mittelfeldspieler vermutlich nicht gleich beim Rückrundenauftakt in der Startelf stehen wird. "Wir geben ihm Zeit, sich zu entwickeln. Er ist eine Investition in die Zukunft", betont der Trainer.

Damit diese Zukunft für beide Seiten erfolgreich verläuft, muss sich Wieser möglichst schnell an das hohe Niveau der Bundesliga anpassen, um sich für seinen ersten Einsatz zu empfehlen. "Dann wäre ich der erste Liechtensteiner, der in der Bundesliga gespielt hat!", ist sich auch Wieser selbst seiner Pionier-Rolle bewusst.

Daniel Knoke

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