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Robin Dutt (l.) ist seit dem 1. Juli 2007 Cheftrainer des SC Freiburg
Robin Dutt (l.) ist seit dem 1. Juli 2007 Cheftrainer des SC Freiburg

Liebeserklärung nach dem Befreiungsschlag

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Die 174-tägige Leidenszeit ohne Heimsieg beendet und ein deutliches Lebenszeichen im Abstiegskampf gesendet: Als die erleicherten Profis des SC Freiburg nach dem 1:0 (1:0) gegen den FSV Mainz noch ausgelassen tanzten, ging Trainer Robin Dutt gedankenverloren über den Rasen.

"Das Gefühl nach Siegen ist mir fast ein wenig fremd geworden. Wir haben ja auch wirklich lange darauf warten müssen", sagte Dutt nach dem ersten Heim-Dreier der Breisgauer seit dem 27. September 2009 (3:0 gegen Mönchengladbach).

"Jetzt warten noch sieben Endspiele auf uns"

Weil außerdem die Konkurrenz aus Hannover und Bochum verlor, durfte sich Dutt erstmals seit langem sogar als doppelter Sieger eines Spieltages fühlen. "Die Situation da unten in der Tabelle hat sich gravierend verändert", erklärte der 45 Jahre alte SC-Coach mit einem zufriedenen Schmunzeln.

Der Vorletzte aus Freiburg konnte den Rückstand zum rettenden Tabellenplatz 15 nach einer der besten Saisonleistungen von vier auf zwei Punkte verkürzen - und das sogar ohne seinen bislang besten Torschützen Mohamadou Idrissou (Sperre).

Grund genug für SC-Kapitän Heiko Butscher, nach dem ersten Erfolg nach zuvor zwölf sieglosen Partien in die Zukunft zu blicken. "Jetzt warten noch sieben Endspiele auf uns", erklärte der Verteidiger und richtete eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Wenn man auf die Zielgerade geht, muss man gerüstet sein. Wir haben Selbstvertrauen gesammelt. Wenn wir so weiter machen, schaffen wir es. Ich habe jetzt ein richtig gutes Gefühl."

Dutt lobt das Umfeld

Das hatte auch Matchwinner Johannes Flum, der mit seinem beherzten 25-Meter-Schuss für die frühe Führung (10.) gesorgt hatte. "Ich glaube, das war das Ende unserer Durststrecke", meinte der Mittelfeldspieler voller Zuversicht. Bei seinem ersten Saisontreffer hatte Flum ein wenig Glück, dass sein Sonntagsschuss vom Pfosten ins Tor prallte. Der 22-Jährige stand dann auch nach dem Abpfiff bei der 15-minütigen Party vor der Fankurve im Mittelpunkt. "Dieses Feiern hat uns so sehr gefehlt", erklärte Abwehrspieler Ömer Toprak.

Dutt betrachtete die Szene andächtig - und gab später eine Liebeserklärung an die Anhänger und die Führungsetage des Aufsteigers ab. "Wie das Umfeld hier mit uns diese Situation durchsteht, das gibt es bei keinem anderen Bundesliga-Verein", lobte Dutt die allgemeine Freiburger Geduld. Sportdirektor Dirk Dufner hatte in den vergangenen Tagen erneut beteuert, auch beim vierten Abstieg der Vereinsgeschichte an Dutt festhalten zu wollen.

Müller vermisst unbedingten Siegeswillen

Für die diesmal schwachen Mainzer platzten indes die ohnehin vagen Träume von der Europa League. Trotzdem sah Trainer Thomas Tuchel das Positive an der neunten Auswärtspleite der Saison. "Die Weiterentwicklung einer Mannschaft läuft immer über Niederlagen. Wir werden in aller Ruhe weiterarbeiten", sagte Tuchel.

Torhüter Heinz Müller, der beim entscheidenden Gegentreffer machtlos war, vermisste bei seinen Kollegen den unbedingten Siegeswillen. "Bei Freiburg hat man gemerkt, dass sie mit dem Rücken zur Wand standen", erklärte Müller.