Robert Lewandowski hat in allen zehn Heimspielen dieser Saison getroffen - © © imago / GUNTER SCHIFFMANN
Robert Lewandowski hat in allen zehn Heimspielen dieser Saison getroffen - © © imago / GUNTER SCHIFFMANN

Rekordjäger Lewandowski knipst unaufhaltsam

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München - Auf der Anzeigetafel leuchtete zunächst Joshua Kimmich als Torschütze auf, doch auf dem Rasen hob Robert Lewandowski jubelnd den Zeigefinger. Mit seiner Fußspitze gab der Toptorjäger des FC Bayern München dem Schuss von Kimmich die entscheidende Richtungsänderung. Offiziell wurde das Tor daher auch Lewandowski zugeschrieben, der damit seine Rekordserie weiter ausbaute.

Lewandowski jagt Heynckes‘ Rekord

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Die Allianz Arena ist sein bevorzugtes Revier. Auch im zehnten Heimspiel in dieser Saison traf Lewandowski. Der 29-Jährige ist damit der erste Bayern-Spieler in der Bundesliga, der zum Saisonstart eine solche Tor-Serie aufgestellt hat. Rekordhalter in dieser Statistik ist sein Chef: Der aktuelle Bayern-Trainer Jupp Heynckes traf als Spieler von Borussia Mönchengladbach in den ersten elf Heimspielen der Saison 1972/73.

Nimmt man auch noch die Vorsaison dazu, war Heynckes sogar in zwölf aufeinanderfolgenden Heimspielen erfolgreich. Das gleiche Kunststück gelang übrigens Bayern-Idol Gerd Müller - allerdings nicht zum Saisonstart, sondern innerhalb einer Spielzeit. 1969/70 netzte der "Bomber der Nation" für die Münchner ebenfalls in zwölf Partien vor heimischem Publikum in Serie ein. Aktuell könnte Lewandowski zunächst im kommenden Heimspiel gegen den FC Schalke 04 in zwei Wochen den 45 Jahre alten Rekord von Heynckes einstellen.

- © gettyimages / Matthias Hangst

Für Lewandowski ein zusätzlicher Ansporn, schließlich kennt der Rekordjäger keine Ruhepausen. "Wir müssen immer daran denken, was wir noch besser machen können", sagte der polnische Nationalspieler nach dem 5:2-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim am Samstag. Lewandowski dachte vor allem an die Anfangsphase, in der die Münchner zwei Gegentore durch Mark Uth (3.) und Serge Gnabry (12.) kassierten: "Wir hatten in den ersten 20 Minuten richtig Probleme. Wir müssen vielleicht manchmal ein bisschen schneller reagieren. Wenn wir so weitergespielt hätten, hätte Hoffenheim noch mehr Tore schießen können. Dann wäre es immer schwerer geworden noch zu punkten."

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Gut, dass sich der Rekordmeister aber einmal mehr auf seinen Goalgetter verlassen konnte. Mit seinem Tor in der 21. Minute läutete Lewandowski die Wende ein. Später bereitete er mit seinem ersten Assist in dieser Saison die erstmalige Führung für den FCB an diesem Nachmittag durch Kingsley Coman (63.) vor, ehe Arturo Vidal (66.) und Sandro Wagner (90.) nachlegten. Heynckes hob hinterher die "riesige Qualität" im Angriff der Bayern hervor und stellte dabei explizit Lewandowskis Fähigkeiten, die Bälle vorne festzumachen, heraus.

"Lewy ist einer der besten Stürmer der Welt" Niklas Süle (FC Bayern München)

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Seine Qualitäten als Vollstrecker brachten ihm bereits in der Vorwoche nach dem Doppelpack beim 4:2-Sieg gegen Werder Bremen ein Sonderlob von Heynckes ein. "Er hat natürlich so viel Klasse, dass er daraus Kapital schlägt, wenn ihm solche Bälle serviert werden", sagte der FCB-Coach. Auch seine Teamkollegen beeindruckt Lewandowski immer wieder aufs Neue. "Lewy in Topform ist einer der besten Stürmer der Welt, weil er einfach alles hat: Abschlusstärke mit dem Kopf und mit links wie rechts", sagt Niklas Süle. "Es ist unheimlich schwer gegen ihn zu spielen."

Zahlen zum 20. Spieltag: Lewandowski trifft in jedem Heimspiel

An der Spitze der Torjägerliste der Bundesliga zieht Lewandowski derweil einsam seine Kreise. Sein Tor gegen Hoffenheim war bereits sein 18. in dieser Saison, Pierre-Emerick Aubameyang liegt als erster Verfolger bereits fünf Tore zurück. Der Vorsprung der Bayern in der Tabelle ist sogar noch komfortabler. Ausruhen kommt für Lewandowski aber gar nicht infrage: "Egal, wie viele Punkte wir Vorsprung haben, wir müssen auf die Bundesliga fokussiert bleiben. Das ist sehr wichtig für unsere Form." Und für seine persönliche Rekordserie sowieso.

Aus München berichtet Maximilian Lotz