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14 Tore in elf Heimspielen: Bayern Münchens Lewandowski knackt Heynckes-Rekord

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München - Keine sechs Minuten dauerte es, dann war der alleinige Rekord von Jupp Heynckes Geschichte. Nach einem von Ralf Fährmann parierten Schuss von Thomas Müller stand Robert Lewandowski genau dort, wo ein Stürmer in solchen Szenen zu lauern hat und staubte ab. Mit seinem 19. Saisontor brachte Lewandowski den FC Bayern München beim 2:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 in Front und egalisierte zugleich einen 45 Jahre alten Rekord von Heynckes.

Bayern setzt sich im Top-Spiel gegen Schalke durch

Wie der damalige Gladbacher in der Saison 1972/73, traf in der aktuellen Spielzeit nun auch Lewandowski in jedem der bisherigen elf Heimspiele, nur eben für die Bayern. Gerne hätte der Toptorjäger des Rekordmeisters diesen Moment mit seinem jetzigen Cheftrainer zusammen gefeiert, doch der 72-jährige musste am Samstag wegen eines grippalen Infekts das Bett hüten. "Schade, dass er nicht dabei war", sagte Lewandowski. "Ich hoffe, dass er bald wieder gesund ist und bei uns sein kann."

Lewandowski: "Es freut mich, dass ich mit Jupp auf dem gleichen Niveau bin" - © imago

Alleiniger Rekord im Visier

Im nächsten Heimspiel gegen Hertha BSC am 24. Februar könnte Heynckes an der Seitenlinie dann Zeuge werden wie sich Lewandowski den alleinigen Rekord schnappt. "Es freut mich, dass ich mit Jupp auf dem gleichen Niveau bin. Aber ich versuche natürlich, im nächsten Heimspiel noch eins zu schießen", rief der Pole eine klare Zielsetzung aus - sofern ihn sein Trainer denn lässt.

Am Donnerstag fürchtete Lewandowski noch um seine Nominierung für die Startelf. "Ich hoffe, der Trainer wird nicht eifersüchtig und ich spiele von Anfang an", sagte der 29-jährige mit einem Augenzwinkern. Heynckes konnte die Nerven seines Stürmers am Freitag beruhigen, indem er ihm auf der Pressekonferenz eine Einsatzgarantie ausstellte. Geflachst habe man aber schon über den Rekord, sagte Heynckes. "Mir ist das jetzt erst aufgefallen, dass ich eine solche Serie hatte. Ich wusste das gar nicht, das sage ich ganz ehrlich", ergänzte Heynckes.

Gegen Hertha BSC am 24. Spieltag könnte Lewandowski alleiniger Rekordhalter werden - © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA

Lewandowski profitiert von Heynckes‘ Erfahrung

Früher sei das alles irgendwie normal und selbstverständlich gewesen, fuhr der Bayern-Trainer fort. "Die heutige Spielergeneration weiß doch nicht, wie wir alten Säcke früher gespielt haben", behauptete Heynckes. Dennoch profitiert Lewandowski von der Stürmer-Vergangenheit seines Chefs. "Er war ein guter Spieler und ein guter Stürmer. Es freut mich, mit ihm zusammen zu arbeiten", sagte Lewandowski. "Ich spreche oft mit Jupp über Situationen. Er versucht mir immer zu helfen, wenn er etwas sieht, was ich noch besser machen kann."

Mit seinem 19. Saisontor zieht Lewandowski mit dem Rekord von Heynckes gleich - © gettyimages

Müller beeindruckt mit zufälligem Kunstschuss

Anschauungsmaterial lieferte im Spiel gegen Schalke auch sein Offensivkollege Thomas Müller, der nach seiner längeren Verletzungspause in der Hinrunde aktuell immer besser in Fahrt kommt. Mit seinem fünften Saisontor sorgte Müller für den Endstand - und das aus unglaublichem Winkel. Praktisch von der Grundlinie düpierte der Nationalspieler S04-Keeper Fährmann im kurzen Eck.

Als einen "typischen Move" bezeichnete Lewandowski die Aktion. "Was er macht, erwartet keiner", sagte er über Müller, der seinen 200. Bundesligasieg feierte. Der Kunstschütze selbst gestand, dass auch jede Menge Zufall im Spiel war. "Ich versuche, den Ball vors Tor zu bringen und ihn auf jeden Fall heiß zu machen", räumte Müller ein. "Dass er direkt ins kurze Eck geht, war natürlich auch ein bisschen Schicksal."

Aus München berichtet Maximilian Lotz