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Bayer Leverkusen hält nach dem 2:2 gegen Borussia Dortmund weiter Kurs auf Champions-League-Qualifikationsplatz 4
Bayer Leverkusen hält nach dem 2:2 gegen Borussia Dortmund weiter Kurs auf Champions-League-Qualifikationsplatz 4

Bayers "verschworener Haufen" funktioniert

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Leverkusen - Bayer 04 Leverkusen bestätigt den Aufwärtstrend der letzten Wochen. Auch im dritten Spiel unter der Leitung von Trainer Sascha Lewandowski blieb die Werkself ungeschlagen und trotzt dem designierten Vizemeister Borussia Dortmund beim 2:2-Unentschieden in der ausverkauften BayArena einen Punkt ab. Zwei Spieltage vor Saisonende rangiert Leverkusen weiterhin auf dem lukrativen 4. Platz.

Zwei Siege sind gefordert

Nach der Partie wussten die Spieler und Verantwortlichen in Leverkusen nicht so recht, wie sie das Ergebnis einordnen sollten. Auf der einen Seite konnten die Rheinländer die Steilvorlage des VfL Wolfsburg, der überraschend gegen den SC Freiburg beim 2:2 daheim zwei Punkte liegen ließ, nicht ausnutzen. 

Auf der anderen erkämpfte sich die Mannschaft von Sascha Lewandowski mit einer couragierten Vorstellung zumindest einen wichtigen Punkt gegen einen Gegner, der in den letzten Wochen zur Mannschaft der Stunde avancierte und nacheinander Real Madrid, Bayern München und zweimal den VfL Wolfsburg nach teilweise beeindruckenden Leistungen bezwang. "Unsere Ausgangsposition hat sich nach dem Spieltag nicht verschlechtert, aber auch nicht verbessert. Es ist okay so", analysierte Bayer-Kapitän Simon Rolfes die Situation nüchtern.

Immerhin: Das Resultat aus Wolfsburg spielte Leverkusen in die Karten. "Es war gut für uns. Sonst hätten wir mehr unter Druck gestanden und mehr Risiko gehen müssen", sagt Rolfes. "Und das wäre gegen Dortmund gefährlich geworden." So konnte Bayer 04 den Angriff der Wölfe abwehren und seinen knappen Vorsprung von einem Punkt und sechs Toren halten. Dennoch sind nun zwei Siege in den letzten beiden Partien in Frankfurt und gegen Bremen gefordert.

"Bei aller Euphorie über das tolle Spiel gegen Dortmund müssen wir den Ball flach halten", fordert Bayer-Sportchef Rudi Völler. "Die sieben Punkte aus den letzten drei Spielen tun uns gut. Aber wir spielen nächste Woche gegen Eintracht Frankfurt, bei einer guten Mannschaft, die ihr letztes Heimspiel vor ausverkauftem Haus bestreitet. Die werden alles tun, um das Spiel zu gewinnen. Deswegen tun wir gut daran, nicht abzuheben. Dafür gibt es auch überhaupt keinen Grund. Denn wir haben nur einen Punkt Vorsprung." 

Kurve gekriegt

Es scheint so, als habe Bayer Leverkusen auf den letzten Metern der Saison so gerade eben noch die Kurve gekriegt. Die unpopuläre Maßnahme, den beliebten Trainer Sami Hyypiä zu beurlauben und durch Sascha Lewandowski zu ersetzen, scheint die gewünschte Wirkung zu erzielen. "Wir haben uns in den letzten Spielen stetig gesteigert, das müssen wir beibehalten", sagt Youngster Julian Brandt. 

Einfach wird es nicht, denn Torjäger Stefan Kießling wird im Saisonendspurt ausfallen. Er zog sich kurz vor Spielende einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu. "Der Kreis unserer Spieler wird kleiner. Umso wichtiger wird sein, dass wir in den letzten zwei Wochen ein verschworener Haufen sind, der wirklich gut funktioniert, um das große Ziel zu erreichen", gibt sich Bayer-Coach Sascha Lewandowski kämpferisch.

Schade: "Roger Schmidt ist unser Wunschpartner"

Noch zwei Spiele wird Lewandowski an der Seitenlinie stehen, dann wird er wieder auf seinen Posten als Nachwuchs-Cheftrainer in Leverkusen zurückkehren. Im Sommer übernimmt dann Roger Schmidt die Mannschaft. Der derzeit noch in den Diensten des neuen österreichischen Meisters Red Bull Salzburg stehende Trainer genießt in der Chefetage von Bayer 04 höchstes Ansehen. 

"Er ist unser Wunschpartner", sagt Bayer-Geschäftsführer Michael Schade. "Er hat zwar ein Manko hinsichtlich Erfahrung im internationalen Spitzenfußball. Aber er hat eine Chance verdient. Er hat bewiesen, dass er seine Mannschaften sehr gut einstellen kann. Das haben wir in den Spielen von Red Bull Salzburg gegen Teams wie Basel oder Ajax Amsterdam gesehen." 

Völler ergänzt: "Roger Schmidt hat in Salzburg in der Liga und in den Europacup-Spielen Herausragendes geleistet. Die Art und Weise wie er Fußball spielen lässt, ist die Zukunft des modernen Fußballs." Vor der Zukunft in der kommenden Saison muss Leverkusen allerdings erst einmal seine Hausaufgaben in dieser Spielzeit erledigen. Schließlich soll Roger Schmidt einen Champions-League-Teilnehmer übernehmen. 

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski