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Leverkusen überwintert auf Platz 1

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Die Hinrunde ist gespielt, die Bundesliga macht kurze Weihnachtspause. Es gilt noch einmal Kräfte für die bevorstehende Rückrunde zu sammeln, die bereits am 8. Mai endet. Danach blickt die Welt nach Südafrika, wo die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 ausgetragen wird.

Seit Anfang Dezember wissen wir nun auch, auf welche Gegner und in welchen Stadien die deutsche Nationalmannschaft treffen wird. Ob die Auslosung es jetzt gut mit der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw meinte, darüber streiten sich die Experten.

Fuchs dreimal per Freistoß ins Tor

In der Gruppe D bekommt es Deutschland zunächst mit Australien (in Durban), dann mit Serbien (in Port Elizabeth) und schließlich mit Ghana (in Johannesburg Soccer City) zu tun. Zwar bleiben dem dreimaligen Weltmeister namhafter Gegner aus Süd- oder Nordamerika genauso wie mögliche Kontrahenten wie Frankreich, Portugal oder Griechenland erspart. Doch als leicht sollte man die Gruppe auch nicht einschätzen. Reaktionen wie "machbar" oder "es hätte schlimmer kommen können", machen schließlich dennoch die Runde.

In der Bundesliga sorgt der Bochumer Freistoßspezialist Christian Fuchs für Furore. Dreimal hintereinander trifft der 23-jährige Österreicher in der Schussphase aus der Distanz in den Torwinkel. Zweimal dreht er damit Spiele. Zuletzt gelingt ihm in Hannover der 3:2-Siegtreffer.

Gross folgt auf Babbel

Vorher hatte Fuchs am 15. Spieltag mit seinem späten Ausgleich zum 1:1 in Stuttgart dafür gesorgt, dass sich der VfB Stuttgart einvernehmlich von Trainer Markus Babbel trennt. Nach acht Spielen ohne Sieg und einer hochexplosiven Stimmung in und um die Mercedes Benz Arena zieht der Verein die Notbremse.

Nachfolger Babbels wird der Schweizer Christian Gross, der mit Grasshopper Zürich und dem FC Basel insgesamt sechsmal Meister wurde. Gross legt eine fulminante Premiere beim VfB hin. Im entscheidenden Champions-League-Spiel gegen Unirea Urziceni führen die Schwaben schon noch elf Minuten mit 3:0. Am Ende steht es 3:1, Stuttgart zieht ins Achtelfinale ein, in dem Titelverteidiger Barcelona auf den VfB wartet.

Bayerns Sternstunde gegen Juventus

Auch den Münchener Bayern gelingt der Sprung in die Runde der letzten 16. Im vielleicht wichtigsten Match der Vorrunde feiert der Rekordmeister eine Sternstunde. Mit 4:1 zerlegen die Bayern den italienischen Rekordmeister Juventus Turin in dessen Stadion und nach einem 0:1-Rückstand.

Auf wundersame Weise löst sich mit einem Mal die unsichtbare Blockade im Spiel der Bayern. Auch in den restlichen beiden Bundesliga-Spielen in Bochum (5:1) und gegen Hertha BSC (5:2) läuft die Torfabrik auf Hochtouren.

Leverkusen wird Herbstmeister

Trainer Louis van Gaal hat endlich die Mannschaft gefunden, der er vertraut. Die Rotation hat ein Ende. Davon profitiert in erster Linie Mario Gomez, der fast in jedem Spiel trifft. Düster sieht es dagegen für Luca Toni aus, der den Verein ablösefrei verlassen darf. Auch Miroslav Klose hockt nur auf der Bank.

Trotz der Erfolgsserie von sechs Pflichtspielsiegen am Stück langt es für die Bayern nur zu Rang 3. Herbstmeister wird Bayer Leverkusen, gefolgt vom Überraschungsteam Schalke 04. Leverkusen gelingt tatsächlich das Kunststück, als drittes Team der Bundesliga-Geschichte nach dem HSV (1982/83) und den Bayern (1988/89) eine komplette Vorrunde ungeschlagen zu bleiben.

Schalker "Jugenstil" wird belohnt

"Die Herbstmeisterschaft ist deshalb schön, weil wir die Belohnung der sehr guten Vorrunde bekommen haben", freut sich Bayer-Sportchef Rudi Völler. "Wenn man eine so gute Vorrunde spielt wie wir und am Ende nicht oben steht, hätte uns das schon ein bisschen geärgert."

Dem FC Schalke 04 hat Felix Magath so richtig Beine gemacht. Sensationelle 34 Punkte sammelten die "Knappen" bereits ein und das mit einer Elf, in die Magath zahlreiche Talente eingebaut hat. Spieler wie Lukas Schmitz, Christoph Moritz, Joel Matip, Lewis Holtby, Jan Moravek, Vasilios Pliatsikas debütieren in der Bundesliga und wirbeln die Etablierten durcheinander.

HSV und Dortmund mit starkem Hinrundenfinish

Der HSV fängt sich nach einer sieben Spiele andauernden Durststrecke, gewinnt die beiden letzten Partien und schließt als Vierter die Vorrunde ab. Auch Borussia Dortmund legt einen starken Endspurt hin und rangiert nach einem 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg auf die Minute pünktlich zur opulenten 100-Jahr-Feier in der Westfalenhalle auf Platz 5. Werder Bremen rutscht dagegen nach zwei Niederlagen am Ende auf Rang 6 zurück.

Zu den bisherigen Enttäuschungen der Vorrunde zählen sicherlich Meister VfL Wolfsburg, der im Schlussspurt stark abbaut, in der Champions League ausscheidet und nur auf Platz 8 liegt, sowie der VfB Stuttgart, der sich mit großer Mühe auf Rang 15 rettet. In Wolfsburg wird Dieter Hoeneß als neuer Sportdirektor vorgestellt.

Hinten steht die null - und vorne auc h

Der 1. FC Köln knackt einen alten Bundesliga-Rekord. Die defensivstarke Elf von Trainer Zvonimir Soldo bleibt sechs Auswärtsspiele in Folge ohne Gegentor ungeschlagen. Mit nur zehn erzielten Toren hamstern die Domstädter immerhin 18 Punkte und überwintern auf Position 12.

Die Aufsteiger aus Mainz (fast schon sensationell Neunter) und Freiburg bereichern die Eliteklasse, der Club aus Nürnberg ist neben der Berliner Hertha das Sorgenkind der Bundesliga. Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge bei 0:12-Toren muss Club-Trainer Michael Oenning seinen Posten räumen, den Dieter Hecking übernimmt.

In der 2. Bundesliga begeistert der 1. FC Kaiserslautern die Fans. Vorzeitig sichern sich die Pfälzer die Herbstmeisterschaft vor dem FC St. Pauli und Arminia Bielefeld. Überraschend stark präsentieren sich alle drei Aufsteiger, vor allem aber Fortuna Düsseldorf, das nur ein Tor vom Relegationsplatz 3 trennt. In Koblenz muss Uwe Rapolder seinen Hut nehmen, Nachfolger wird Petrik Sander. In Fürth erwischt es Benno Möhlmann, der durch Mike Büskens ersetzt wird.


Kuriosität des Monats

Unglaubliches passiert beim Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Hannover 96. Den Niedersachsen unterlaufen drei lupenreine Eigentore, eins kurioser als das andere. Das hat es in der Bundesliga-Geschichte noch nicht gegeben. Bei den Toren handelt es sich auch nicht um unglückliche Abpraller aus dem Gewühl heraus. Alle Treffer werden von außerhalb des eigenen Strafraums erzielt.
Erst schießt Torhüter Florian Fromlowitz seinen weit vor dem Tor stehenden Abwehrspieler Karim Haggui beim Klärungsversuch ab. Dann rutscht Constant Djakpa völlig unbedrängt beim Versuch einen Querpass zu spielen, der Ball über den Spann. Er schlenzt den Ball aus gut 20 Metern am verdutzten Torwart vorbei in die lange Ecke.
Und in der Schlussminute klärt erneut Haggui Mitte der eigenen Hälfte einen Gladbacher Konter. Dumm nur, dass er damit Fromlowitz auf dem falschen Fuß erwischt. "Wir schießen sechs Tore und verlieren, unglaublich", stammelt 96-Trainer Andreas Bergmann nach der 3:5-Niederlage.

Tobias Gonscherowski

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