Verloren, aber noch nicht aus dem Rennen: Trotz der 0:2-Niederlage bei Hertha BSC darf Eintracht Braunschweig weiter auf den Klassenerhalt hoffen
Verloren, aber noch nicht aus dem Rennen: Trotz der 0:2-Niederlage bei Hertha BSC darf Eintracht Braunschweig weiter auf den Klassenerhalt hoffen

Letzte Hoffnung Heimstärke

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Berlin - Schlecht gespielt, verdient verloren, dennoch weiter im Rennen. So lässt sich wohl der Spieltag aus Sicht von Eintracht Braunschweig zusammenfassen. Trotz des 0:2 bei Hertha BSC (Spielbericht) sind es für die Niedersachsen aufgrund der der Niederlagen der beiden Konkurrenten Hamburger SV und 1. FC Nürnberg weiterhin nur zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Löwen fehlt die Kaltschnäuzigkeit

"Uns ist natürlich bewusst, dass es wieder ein Spiel weniger ist", brachte Marcel Correia den Unterschied zur Vorwoche auf den Punkt. Der Innenverteidiger durfte, nach der Verbannung am vergangenen Spieltag gegen den FC Bayern München, diesmal wieder von Beginn an ran.  

Während Platz 15 nun auch rechnerisch nicht mehr erreichbar ist, hat sich in Bezug auf den Relegationsrang 16 nichts verändert. Außer, dass nun eben nur noch sechs statt vorher neun Zähler zu verteilen sind. Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass die Niedersachsen mit einem Sieg in Berlin an den Konkurrenten Nürnberg und HSV hätten vorbeiziehen können. "Von daher kann man sich die Enttäuschung vorstellen", erklärte Correia.

Der junge Deutsch-Portugiese ärgerte sich vor allem über die dummen Gegentore: "Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison", meinte der 24-Jährige. Doch auch vorne hakte es zuletzt wieder - drei Mal in Folge verlor man nun mit 0:2, erzielte also auch kein eigenes Tor. Die Chancen seien zwar da, meinte Correia, "aber uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit".

Auswärts "zu pomadig"

Immerhin: Die Hoffnung auf eine Niederlage des HSV beim FC Augsburg erfüllte sich am Sonntagnachmittag. Nun gilt es für die Eintracht am kommenden Samstag, es zuhause gegen die Schwaben besser zu machen. "Die drei Punkte müssen wir auf jeden Fall holen", sagte Correia, der auch weiß, wie das gehen soll: "Wir haben eine brutale Heimstärke und die wollen wir ausnutzen." In der Tat, im Heimranking rangiert der BTSV da, wo er in der Gesamttabelle hin will - auf Platz 16. 18 ihrer 25 Zähler holten die Löwen im heimischen Eintracht-Stadion.

Auswärts hingegen sei man machmal zu "pomadig oder ängstlich", räumte Correia ein. Das war auch in Berlin das Problem. Spielerisch ließen beide Teams eine Menge zu wünschen übrig, aber kämpferisch war die Hertha, für die es um nicht mehr viel ging, besser als der Abstiegskandidat aus Braunschweig. Auch wenn es nach dem Seitenwechsel etwas besser wurde: Eine Quote von nur 46 Prozent gewonnenen Zweikämpfe ist in dieser Situation aus Braunschweiger Sicht schlichtweg inakzeptabel.

"Wir resignieren nicht"

"Das war sehr bitter", resümierte Dennis Kruppke. Der Kapitän fordert nun: "Der Glaube muss für uns auch nach der Niederlage weiter riesengroß sein." Aber was bleibt ihnen auch anderes übrig, als die Leistungssteigerung nach der Pause und die Tatsache, dass die Konkurrenz ebenfalls gepatzt hat, als positiven Faktor mitzunehmen.

"Die Spieler wissen, dass das zu wenig war, aber wir haben nach der Pause die richtige Reaktion gezeigt", lobte auch Trainer Torsten Lieberknecht sein Team. "Das nehmen wir mit und resignieren nicht."

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo