Hamburgs Mladen Petric erzielte gegen Kasachstan sein 10. Länderspieltor
Hamburgs Mladen Petric erzielte gegen Kasachstan sein 10. Länderspieltor

Legionäre auf "Mission Südafrika"

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Das Leid der Bundesligatrainer ist dieser Tage die Freude der Ausländer in Deutschlands höchster Spielklasse.

Denn während die Übungsleiter auf den heimischen Clubgeländen teilweise nur mit Rumpfkadern arbeiten können, reisen die Legionäre im Dienste ihrer Nationalmannschaften rund um den Globus. Alle mit demselben Ziel: der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika.

Kroatien mit fünf Legionären

Seit vielen Jahren greift Kroation auf ein großes Kontigent von Bundesliga-Profis zurück. So nominierte Nationaltrainer Slaven Bilic auch für die Partie gegen Kasachstan mit Robert Kovac (Borussia Dortmund), Ivica Olic (Hamburger SV), Ivan Rakitic (Schalke 04), Josip Simunic (Hertha BSC Berlin) und Mladen Petric (ebenfalls HSV) gleich fünf Kandidaten von deutschen Clubs.

Der Neu-Hamburger Petric konnte ein Tor zum erfolgreichen Auftakt der kroatischen Auswahl beisteuern. Er erzielte beim 3:0-Erfolg Kroatiens in der 79. Minute den dritten Treffer für den EURO-Viertelfinalisten.

Österreich überrascht

Für die wahrscheinlich größte Überraschung sorgte Österreich gegen Frankreich. Mit dem neuen Trainer Karel Brückner und drei in Deutschland spielenden Akteuren feierte die rot-weiß-rote Auswahl einen 3:1-Sieg gegen Frankreich.

Über die kompletten 90 Minuten kamen die beiden Bremer Sebastian Prödl und Martin Harnik sowie der Bochumer Christian Fuchs zum Einsatz.

Für die Österreicher trafen Marc Janko (8.) und Rene Aufhauser (43.) zu einer beruhigenden 2:0-Halbzeitführung. Sidney Govour (60. ) schoss das Anschlusstor. Kapitän Andreas Ivanschitz (72., Foulelfmeter) stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her.

Bosnien wehrt sich tapfer

Teuer verkaufte sich die Mannschaft aus Bosnien-Herzogowina, die Europameister Spanien über weite Strecken erfolgreich Paroli bot. EURO-Torschützenkönig David Villa bescherte seinem Land in der 57. Minute aber doch das 1:0-Siegtor.

Gegen die Iberer standen insgesamt fünf Spieler aus der Bundesliga auf dem Platz. Edin Dzeko und Zvjezdan Misimovic vom VfL Wolfsburg, Ivan Radeljic (Energie Cottbus) und Sejad Salihovic (1899 Hoffenheim) konnten letztlich ebenso wenig gegen die Niederlage unternehmen wie der eingewechslte Vedad Ibisevic (ebenfalls Hoffenheim), der in der Bundesliga mit vier Treffern die Törjägerliste anführt.

Treffsichere Bundesligaspieler

Weitere Bundesligaspieler zeigten sich hingegen treffsicherer für ihr Land. Hugo Almeida von Werder Bremen markierte den zweiten Treffer für Portugals Nationalmannschaft beim 4:0 (1:0) auf Malta. Durch ein Eigentor von Brian Said (25.) waren die Iberer in Führung gegangen. Almeida war in der 61. Minute erfolgreich, Simao (71.) und Nani (78.) sorgten für den Endstand.

Auch Theofanis Gekas (Bayer Leverkusen) war maßgeblich am Erfolg seiner Nationalmannschaft beteiligt. Der Grieche traf unmittelbar vor der Pause (45.) zum vorentscheidenden 2:0 (Endstand 3:0) in Luxemburg. Der dritte Treffer gelang Angelos Charisteas von Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg.

Viel "Bundesliga" war auch beim 2:2 im israelischen Ramat Gan vertreten. Der neue schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld berief Ludovic Magnin (VfB Stuttgart), Tranquillo Barnetta (Bayer Leverkusen) und den Wolfsburger Keeper Diego Benaglio in seine Startelf. Auf Seiten Israels erkämpfte Gladbachs Roberto Colautti das Remis.

Valdez mit Remis unzufrieden

In Südamerika waren ebenfalls einige bekannte Gesichter auf der "Mission Südafrika" unterwegs. Nelson Valdez (Borussia Dortmund) konnte dem 1:1 (1:0) von Paraguay im Spitzenspiel gegen Argentiniern in Buenos Aires kaum eine gute Seite abgewinnen.

"Wir haben wichtige Punkte liegengelassen. Aber was mich richtig ärgert, ist die nicht genutzte Chance zu einem historischen Sieg", meinte Valdez. Neben dem BVB-Angreifer war auch der Wolfsburger Jonathan Santana aktiv, für Argentinien spielte Bayern Münchens Martin Demichelis die gesamten 90 Minuten durch.