Erfahrener Jungspund: Julian Draxler (l.) bestritt gegen Mainz 05 bereits sein 50. Bundesliga-Spiel. Kein anderer Spieler erreichte diese Marke in so jungem Alter
Erfahrener Jungspund: Julian Draxler (l.) bestritt gegen Mainz 05 bereits sein 50. Bundesliga-Spiel. Kein anderer Spieler erreichte diese Marke in so jungem Alter

Laufen und laufen lassen

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Köln - Wie man seine Kräfte in einer englischen Woche richtig einteilt, haben die Europapokalteilnehmer aus Hannover, Schalke und München am 5. Spieltag eindrucksvoll bewiesen. Im Laufstrecken-Ranking belegen die drei Top-Clubs die letzten drei Plätze, gewannen ihre Spiele aber jeweils souverän mit drei Toren Unterschied.

Schweinsteiger und Huszti überragen

Hannover 96 legte beim Triumph gegen den 1. FC Nürnberg nur 108,4 zurück, Schalke 04 beim 3:0-Erfolg gegen Mainz nur 110,9 und Bayern München beim ungefährdeten 3:0 gegen Wolfsburg nur 111,3 km. Schalke konnte sich neben den drei Punkten gegen Mainz auch über einen neuen Bundesliga-Rekord freuen: Julian Draxler bestritt mit 19 Jahren und fünf Tagen sein 50. Bundesliga-Spiel. Kein anderer Spieler der Bundesliga-Geschichte erreichte diese Marke früher.



Bastian Schweinsteiger und Szabolcs Huszti bestätigten ihre derzeitige Topform und führten ihre Clubs zum Erfolg. Schweinsteiger hatte gegen den VfL Wolfsburg 95 Ballkontakte - der drittbeste Wert des Spieltages - und erzielte darüber hinaus bereits seinen dritten Saisontreffer. So viele hatte er noch nie nach fünf Spieltagen auf dem Konto. Huszti sorgte mit seinen drei Torbeteiligungen sogar für ein Novum seit Einführung der Impire-Datenbank zur Saison 1992/93: Der ungarische Nationalspieler sammelte an den ersten Spieltagen schon zehn Scorerpunkte (3 Tore, 7 Vorlagen).

Am Samstag gastieren die Bayern bei Werder Bremen und Hannover ist beim Hamburger SV zu Gast. Die Partien unter der Woche könnten sich dabei als Vorteil für die Gäste erweisen, denn sowohl Werder als auch der HSV legten am Mittwochabend beachtliche 123,4 km zurück. Die besten Werte des Spieltages. Werder belohnte sich für die starke läuferische Leistung mit dem ersten Auswärtserfolg nach zuvor sieben sieglosen Partien, während der SC Freiburg die erste Heimniederlage unter Trainer Christian Streich hinnehmen musste. Der Sportclub verzeichnete zwar 54,4 Prozent Ballbesitz und 18 zu 6 Torschüsse, musste sich aber effektiveren Hanseaten geschlagen geben.

Borussia Dortmund besser als in der letzten Saison



Besonders überzeugend präsentierte sich wieder einmal Aaron Hunt, der nicht nur den 2:1-Siegtreffer erzielte, sondern mit 13,4 km auch die längste Strecke des Spieltages zurücklegte. Ähnlich großen Aufwand betrieb auch Meister Borussia Dortmund beim turbulenten 3:3-Unentschieden in Frankfurt.

Die Akteure des BVB legten dabei nicht nur 122,1 km zurück, sondern zogen auch die meisten Sprints des Spieltages an (216). Das es letztlich nur zu einem Zähler reichte, lag auch am nimmermüden Einsatz von Frankfurts Takashi Inui, der die Dortmunder Abwehr immer wieder vor Probleme stellte. Der Japaner war 37 Mal in höchstem Tempo unterwegs - der beste Wert des Spieltages. Nebenbei erzielte er noch das zwischenzeitliche 2:2. Ein ganz starker Auftritt! Der BVB hat nun acht Punkte auf dem Konto. Die Konkurrenz sollte gewarnt sein: In der vergangenen Saison hatten sie nach fünf Spieltagen nur sieben Punkte. Ab dem 7. Spieltag begann dann der Meisterlauf.

Florian Reinecke