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Land in Sicht

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Köln - Der 1. FC Köln lässt im Abstiegskampf nicht locker. Nach dem hart umkämpften 1:0-Zittersieg gegen Eintracht Frankfurt ist das rettende Ufer wieder zum Greifen nahe.

FC-Trainer Frank Schaefer hat sich als guter Prophet erwiesen. Vor einer Woche sagte er nach der unglücklichen 2:3-Niederlage in Leverkusen noch voller Überzeugung im Gespräch mit bundesliga.de: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir für dieses Spiel in einem anderen Spiel belohnt werden."

Köln kann Rückschläge besser verkraften

Schaefer behielt recht. Die Kölner agierten vor allem in der ersten Spielhälfte nicht annähernd auf dem Niveau ihrer Vorstellung in Leverkusen. Aber zumindest der Einsatz stimmte. Und die Mannschaft kann inzwischen auch mit Rückschlägen wie dem frühen verletzungsbedingten Ausscheiden von Lukas Podolski besser umgehen. Der Leitwolf, der einen Riss des vorderen Außenbands am rechten Sprunggelenk erlitt, wird seinem FC am Samstag auf Schalke fehlen. Vielleicht verkraften die Domstädter seinen Ausfall erneut relativ problemlos.

Der Aufwärtstrend unter Frank Schaefer ist auf jeden Fall unübersehbar. Während sein Vorgänger Zvonimir Soldo eher defensiv agieren ließ und der Mannschaft nur attestierte, keine Spitzenmannschaft zu sein, gelingt es Schaefer, seine Truppe stark zu reden und zu motivieren.

Taktische Maßnahmen fruchten

"Wir haben eine große Moral und eine große mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt", freute sich der Trainer: "Wir wollten den Widerständen trotzen. Jeder hat gesehen, dass die Mannschaft sich diesen Sieg in der zweiten Halbzeit vorbildlich erkämpft hat."

Auch Schaefers taktische Maßnahmen fruchten. Die Umstellung in der Halbzeit, den erschreckend schwachen Fabrice Ehret aus dem Team zu nehmen, dem fast ein Drittel seiner Pässe misslangen , ging voll auf. Miso Brecko wechselte dafür in der Viererkette von rechts auf links und Christopher Schorch übernahm die rechte Seite.

Nur nicht ausruhen

Unter Frank Schaefer haben die Kölner nun in sieben Spielen zehn Punkte geholt, während Soldo nur fünf Punkte aus neun Partien vorzuweisen hatte. Vor der Winterpause stehen noch das Bundesliga-Spiel auf Schalke sowie das Pokal-Achtelfinale gegen den MSV Duisburg auf dem Programm. Weitere Erfolge werden dringend benötigt.

"Wenn ich auf die Tabelle schaue, ist die Situation immer noch prekär", sagt FC-Mittelfeldspieler Martin Lanig: "Wir dürfen uns nicht auf dem Sieg ausruhen, sondern müssen in Schalke auch etwas mitnehmen."

Mondragon nimmt Abschied

Auf Schalke und gegen den MSV wird FC-Torwart Faryd Mondragon seine letzten beiden Partien für die "Geißböcke" bestreiten. Der exzentrische Kolumbianer versammelte die Truppe unmittelbar nach dem Sieg gegen die Eintracht auf dem Platz um sich. "Ich gratuliere jedem Einzelnen. Ich bin sehr stolz", sagte der 39-jährige Keeper, ehe er ein paar Tränen verdrückte. Im neuen Jahr wird Mondragon in die nordamerikanische Profiliga wechseln. Während seine Zeit in Köln also bald abgelaufen ist, gehört dem Kölner Offensivtalent Christian Clemens die Zukunft.

Der 19-jährige Youngster spielte gegen Frankfurt unbekümmert auf und schoss - nachdem er kurz vor dem eigenen Strafraum den Ball selbst erobert hatte, abspielte und in die Spitze durchstartete - auch das sehenswerte Goldene Tor. "Das habe ich schon früher in der Jugend gelernt", strahlte Clemens über beide Wangen, "dass man nach dem Ballgewinn nicht abschaltet, sondern den Blick nach vorne richtet und Tempo aufnimmt. Das hat super geklappt."

Köln will mindestens einen Punkt auf Schalke

Wenn es doch nur immer so einfach wäre. Schon beim Gastspiel auf Schalke dürfte aber ein ganz anderes Kaliber auf die "Geißböcke" warten. "Der Sieg gegen Frankfurt war wichtig. Aber noch wichtiger ist das Spiel auf Schalke", weiß auch Clemens: "Da müssen wir mindestens einen Punkt mitnehmen. Dann können wir beruhigt in die Weihnachtspause gehen und gestärkt in die Rückrunde starten."

Doch eines ist auch klar. Der 1. FC Köln wird noch auf längere Sicht im Abstiegskampf feststecken. Auch wenn Besserung in Sicht ist.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski