Jürgen Klinsmann steht vor seinem ersten Bundesliga-Spiel als Trainer
Jürgen Klinsmann steht vor seinem ersten Bundesliga-Spiel als Trainer

Lächeln und improvisieren

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Die Erwartungshaltung ist verdammt groß. Das weiß Jürgen Klinsmann. "Dass die Fans sofort optimale Ergebnisse sehen wollen, ist doch klar", sagt der Bayern-Trainer.

Und so hätte er eigentlich guten Grund, zu klagen. Dribbelkünstler Franck Ribery fehlt heute (ab 20 Uhr im Live-Ticker) beim Saisonstart gegen Hamburg, genau wie der Goalgetter vom Dienst, Luca Toni, und nicht zu vergessen, Abräumer Martin Demichelis.

Also, ohne drei Eckpfeiler der so erfolgreichen zurückliegenden Spielzeit geht es für den neuen Trainer des FC Bayern los. Keine schöne Konstellation.

"Wir machen das Beste daraus"

Doch Klinsmann klagt nicht. Er setzt sein berühmtes Lächeln auf und sagt: "Das ist kein Problem, das wird so angenommen, wie es ist. Wir machen das Beste daraus."

Zumal - das darf ja nicht vergessen werden - Klinsmann auch ohne die prominenten Ausfälle selbstverständlich eine hochkarätige Elf aufstellen wird.

Klinsmann muss improvisieren

Doch fest steht auch: Von Anfang an wird Klinsmann beim FC Bayern auch Improvisations-Talent abverlangt. Denn keiner der EM-Reisenden aus seinem Kader ist schon in Bestform.

Und so liegt, wenig überraschend, eine holprige Vorbereitung hinter den Münchnern. Den Schlusspunkt, das mühsame Weiterkommen im Pokal, will Klinsmann aber auch gar nicht schönreden.

"Gegen Erfurt hat es in allen Mannschaftsteilen noch nicht funktioniert", sagt er. Und: Die Mannschaft sei "leichtsinnig" gewesen gegen den Underdog aus Erfurt.

"Gleich positiv in die Saison reinstarten"

Das zumindest ist gegen den HSV nicht zu erwarten. Klinsmann will "gleich positiv in die Saison reinstarten". Er findet, die Trainingsarbeit trage langsam Früchte.

Alle Störfeuer um ihn herum, versucht der neue Bayern-Coach auszublenden. Klinsmann lächelt zwar oft und zwinkert auch mal beim Gespräch mit den Journalisten. Aber ganz locker ist er nicht, so kurz vor dem ersten Bundesligaspiel als Trainer. Kein Wunder.

"Die Spiele, die jetzt kommen, sind Gradmesser", sagt Klinsmann. Er hätte auch sagen können: Ab jetzt gilt's.

Michael Gerhäußer