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Welcher Coach führt sein Team im Nord-Derby zurück in die Spur? Werder-Coach Robin Dutt (l.) tritt gegen HSV-Interimslösung Rodolfo Esteban Cardoso an
Welcher Coach führt sein Team im Nord-Derby zurück in die Spur? Werder-Coach Robin Dutt (l.) tritt gegen HSV-Interimslösung Rodolfo Esteban Cardoso an

Krisen-Nordderby, BVB will oben bleiben

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München - Am 5. Spieltag der Samstagsrutsche kommt es zu einem Nordderby, das unter keinem guten Stern steht: Werder Bremen gegen Hamburger SV, ehemals ein Duell um die internationalen Plätze. Beide haben jedoch schon die erste Talfahrt hinter sich und nehmen Ränge in der unteren Tabellenregion ein. HSV-Coach Thorsten Fink musste zudem schon frühzeitig seinen Hut nehmen.

Unter anderem verantwortlich für die Nordlichter-Misere ist Borussia Dortmund. Der Ligaprimus besiegte beide Mannschaften klar und hat einen Lauf. Beim 1. FC Nürnberg möchte der BVB nun den sechsten Sieg in Folge einfahren. Außerdem trifft der VfL Wolfsburg auf 1899 Hoffenheim, Hannover hat Augsburg zu Gast und Leverkusen muss bei Mainz 05 antreten (alle Spiele ab 15 Uhr im Live-Ticker).

Nach der Entlassung von Fink setzen Elbstädter für das Nordderby auf eine altbekannte Interimslösung: U23-Trainer Rodolfo Esteban Cardoso soll den HSV-Kahn zumindest für das Duell gegen Werder wieder auf Kurs bringen. Schon 2011 sprang Cardoso als kurzfristige Trainerlösung ein, holt damals direkt einen 2:1-Sieg in Stuttgart. Auf diesen Effekt hoffen die Hanseaten erneut. Der neue, alte Trainer gibt sich kämpferisch: "Am Samstag brauchen wir elf Kämpfer. Wichtig ist nur, dass wir drei Punkte holen und alles vergessen, was vorher war." Schon die erste Trainingseinheit unter dem Argentinier hatte nach eigener Aussage "viel Dampf" - zu viel für Dennis Diekmeier. Der Verteidiger brach sich den Fuß und wird länger fehlen. Ansonsten kann Cardoso personell aus dem Vollen schöpfen.

Die Bremer haben dagegen deutlich mehr Ausfälle zu verzeichnen. Neben dem Langzeitverletzten Clemens Fritz und dem gesperrten Franco di Santo werden Zlatko Junuzovic, Lukas Schmitz, Özkan Yildirim und Tom Trybull keine Optionen fürs Derby sein. Die Vorbereitung auf den HSV gestaltete sich laut Trainer Robin Dutt als schwierig: "Wir können nicht wissen, mit welcher Taktik der HSV spielt." Trotzdem gibt sich Werder selbstbewusst: "Mit einem Derbysieg können wir wieder eine andere Richtung einschlagen", sagt Abwehrhüne Sebastian Prödl. Der Blick in die Statistik dürfte ihm dabei nicht so gefallen. Vier der letzten fünf Auswärtsspiele bei den Hamburgern gingen verloren. Auch in der laufenden Saison läuft es alles andere als rosig für die Bremer: Zuletzt gab es drei Pleiten in Folge.



Schiedsrichteransetzungen

Es brennt beim FCN. Die Nürnberger sind immer noch sieglos. Mit einer Punkteausbeute von drei Zählern aus fünf Spielen stehen die Franken vor dem Spieltag auf dem 17. Tabellenplatz. "Wir sorgen uns um unseren Verein", sagt Manager Martin Bader. Die prekäre Situation zieht nun erste Konsequenzen nach sich. Mittelfeldakteur Hanno Balitsch ist für die Partie gegen Dortmund aus dem Kader gestrichen worden. "Ich will die Spieler um mich haben, von denen ich der Meinung bin, dass sie uns gegen Dortmund sportlich weiterhelfen", erklärte Coach Michael Wiesinger diese Maßnahme. Gegen Braunschweig hat Robert Mak eine ähnliche Denkpause erhalten - er kehrt für das Heimspiel gegen den BVB wohl wieder zurück. Der FCN braucht dringend Ergebnisse, ausgerechnet jetzt kommt der ungeschlagene Ligaprimus ins Frankenland.

An die Nürnberger haben die Borussen jedoch keine guten Erinnerung, ließen sie doch in der vergangenen Saison beim "Club" am 2. Spieltag wichtige Punkte liegen. Nun ist die Situation eine andere. Aber: Die weiße Weste der Dortmunder hat unter der Woche ein paar kleine Flecken erhalten. Klopp und Co. legten einen unglücklichen Auftakt in die Champions League hin, unterlagen beim SSC Neapel mit 1:2. Manager Michael Zorc gibt sich dennoch siegessicher: "Wir wollen in Nürnberg punkten und auch am Samstagabend Tabellenführer sein." Neben der Pleite hat der BVB auch personelle Sorgen mit nach Hause gebracht , vor allem in der Defensive. Hinter den Einsätzen von Neven Subotic (Cut am Auge), Mats Hummels (eingeklemmter Ischiasnerv) und Sokratis (Fußprellung) stehen noch große Fragezeichen.



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Mit zwei Siegen und drei Niederlagen sind die "Wölfe" noch nicht dahin gelangt, wohin sie wollen: in die Europacup-Plätze. Gegen Hoffenheim hat der VfL nun ein erste Richtung weisendes Spiel vor der Brust und kann mit einen Heimerfolg in die oberen Tabellenregionen vorstoßen. Die Vorzeichen dafür sind äußerst günstig. So kann Coach Dieter Hecking auf eine makellose Heimbilanz (zwei Spiele, zwei Siege) und eine entspannte Personalsituation bauen. Neben dem gesperrten Luiz Gustavo fehlt nur der Langzeitverletzte Bas Dost, ansonsten hat der Coach die Qual der Wahl. Welche taktische Variante sich Hecking einfallen lässt, hängt dabei in erste Linie von den den Gästen ab: "Nach der Niederlage gegen Stuttgart haben sie gegen Gladbach etwas mehr aus der Kontersituation heraus gespielt. Wir müssen daher abwarten, ob sie konsequent den Weg nach vorne suchen werden oder verhaltener auftreten."

TSG-Coach Markus Gisdol hat in der Tat intensiver an der Spielordnung seiner Mannschaft gearbeitet und gibt eine klare Marschroute vor: "In den kommenden Wochen wird es unsere Aufgabe sein, die richtige Balance zwischen Abwehr und Angriff herzustellen." Zuhause gegen Gladbach hat das bereits prächtig funktioniert, auch wenn die Hoffenheimer nicht zu null gespielt haben. Für die Partie in Wolfsburg ist mal wieder Spektakel garantiert, das Duell blieb noch nie ohne Treffer - im Schnitt fielen 3,9 Tore. In diesem Zusammenhang lässt sich Gisdol dann doch ein wenig in die Karten schauen: "Für mich wäre es auch okay, wenn es diesmal nur drei Tore gibt. Solange wir eines mehr schießen." Personell müssen die Sinsheimer auf den gesperrten Sejad Salihovic verzichten. Zudem wird Roberto Firmino wohl nicht auflaufen können.



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Die Mainzer sind nach einem stürmischen Beginn in die Liga schnell wieder auf den Boden der Tatsachen gelandet. Auf drei Siege folgten zwei Pleiten - zuletzt daheim gegen Schalke. Mit Bayer 04 kommt nun der nächste Champions-Leage-Teilnehmer nach Rheinhessen. Der Respekt ist groß: "Leverkusen hat Qualität ohne Ende, ist sehr ballsicher und hat eine gute Struktur im Spiel", sagte Mainz-Coach Thomas Tuchel dem "Kicker". Diese Qualität fehlt den Nullfünfern zurzeit in der Breite, gegen Schalke offenbarten sich erste Grenzen. So machten Elkin Soto und Shinji Okazaki zuletzt einen unsicheren Eindruck, auch Knipser Nicolai Müller hatte erstmals Ladehemmung. Gegen Bayer soll nun wieder gefeiert werden - dabei droht Julian Baumgartlinger die Tribüne. Der Österreicher hat sich im Abschlusstraining am Knie verletzt und wird wohl ausfallen. Ohnehin nicht dabei sind die verletzten Julian Koch, Niko Bungert, Niki Zimling und Shawn Parker.

Die Werkself läuft ebenfalls personell angeschlagen auf. Neben Gonzalo Castro werden die Rheinländer auch auf Jens Hegeler verzichten müssen. Allerdings wird Lars Bender sicher dabei sein, nachdem er unter der Woche in Manchester (2:4) als Einwechselspieler zum Einsatz gekommen ist. Coach Sami Hyypiä hat die Nullfünfer auf dem Schirm und warnt: "Die Mainzer spielen mit viel Tempo und hoher Intensität. Darauf müssen wir eingestellt sein." Dem unglücklichen Auftritt bei den Red Devils soll nun ein Auswärtserfolg bei den Rheinhessen folgen. "Wir sind bereit, in Mainz viel besser zu spielen als in Manchester". sagt der Bayer-Coach zuversichtlich. Bei den letzten beiden Gastspielen in Rheinland-Pfalz setzte es jedoch zwei Niederlagen.



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Nach einem hervorragenden Saisonstart und aktuell Tabellenplatz 4 steht Hannover da, wo Präsident Martin Kind die Niedersachsen vor der Saison verortet hat. Trotz der Niederlage beim FC Bayern sehen sich die Hannoveraner auf einen guten Weg. Vor allem daheim sind die Niedersachsen zurzeit eine echte Macht: Aus drei Heimspielen holten sie sämtliche neun Punkte. "Wir wollen unseren Tabellenplatz mit drei Punkten verteidigen. Dazu dürfen wir 90 Minuten nicht locker lassen. Augsburg ist gut geordnet", sagte Coach Mirko Slomka. Stürmerstar Mame Diouf wird dabei definitiv ausfallen. Der Senegalese leidet immer noch unter den Folgen einer Sprunggelenksverletzung. Zudem kann Abwehrspieler Felipe (Hüftprobleme) nicht auflaufen.

Etwas entspannter zeigt sich die personelle Lage bei den Gästen. Neben den Langzeitverletzen Raul Bobadilla und dem noch nicht fitten Arkadiusz Milik sind alle FCA-Akteure mit an Bord. Die Augsburger fahren mit viel Rückenwind nach Niedersachsen: "Wir reisen mit Selbstvertrauen nach Hannover und wollen dort punkten", sagte Markus Weinzierl. Der Grund für die gute Stimmung beim FCA liegt auf der Hand: Mit drei Siegen aus fünf Partien findet sich der vermeintliche Abstiegskandidat zum ersten Mal in der Bundesliga-Historie im oberen Tabellendrittel wieder. Coach Weinzierl weiß den überraschend Erfolg jedoch einzuordnen: "Der Blick auf die Tabelle ist sehr schön. Wir haben 9 von 40 Punkten, die wir brauchen, um in der Klasse zu bleiben."



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Zusammengestellt von Yannik Schmidt