Koziello, Lazaro oder Müller - wer wird Rookie des Monats März?

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Frankfurt am Main - Nach dem erfolgreichen Auftakt in der vergangenen Spielzeit zeichnet Europas Top-Liga mit dem jüngsten Altersdurchschnitt auch in der Saison 2017/18 die besten Nachwuchsstars mit dem "Bundesliga Rookie Award by TAG Heuer" aus. Die Kandidaten im März:

Vincent Koziello (1. FC Köln)

Bei Vincent Koziello gilt das bekannte Motto: Klein, aber oho! Der lediglich 1,68 Meter große Franzose, im Winter vom OGC Nizza zum abstiegsbedrohten 1. FC Köln gewechselt, ist im Mittelfeld der „Geißböcke“ nicht mehr wegzudenken. Im März feierte der 22-Jährige seinen Durchbruch in der Bundesliga: Beim 2:1-Erfolg in Leipzig stand Koziello erstmals in der Startelf der Kölner und traf direkt mit seinem ersten Bundesliga-Torschuss zum zwischenzeitlichen 1:1.

Laufstark (12,7 Kilometer pro Partie), spielerisch überzeugend (Passquote von 93 Prozent) und starke Zweikampfwerte von 56 Prozent – der junge Franzose ist trotz seiner geringen Körpergröße der Dreh- und Angelpunkt im FC-Spiel. „Ich konnte mich nie auf physische Vorteile verlassen, also musste ich andere Wege finden, um mich durchzusetzen. Ich muss wachsamer sein, mehr vorhersehen, mehr mit Köpfchen spielen“, betonte der ehemalige U21-Nationalspieler Frankreichs, der als Sechser oder Achter die Kölner Offensivbemühungen ankurbelt.

"Ich will dabei helfen, dass wir doch noch in der Bundesliga bleiben" Vincent Koziello (1. FC Köln)

Dass er dabei auch nicht den Kontakt mit teilweise deutlich größer gewachsenen Konkurrenten scheut, bewies er im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen: Resolut räumte er Abwehrkante Jonathan Tah im Zweikampf ab und setzte in der umkämpften Partie ein Zeichen. Mit seinem Wechsel in die Bundesliga wagte Koziello einen Neustart, auch wenn er in Deutschland auf alte Bekannte traf: Mit Spielern wie Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) oder Sebastien Haller (Eintracht Frankfurt) war der spielstarke Mittelfeldmann in den Jugendnationalmannschaften seines Heimatlandes aktiv.

Warum sich der talentierte Youngster für den abstiegsbedrohten FC entschied?  „Ich wollte zu einem Club, bei dem ich wirklich gebraucht werde. Für mich ist die aktuelle Situation des FC eine große Herausforderung. Ich will dabei helfen, dass wir doch noch in der Bundesliga bleiben“, erklärte er. Dank der Leistungen des jungen Franzosen darf der FC jedenfalls vom Klassenerhalt träumen.

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Valentino Lazaro (Hertha BSC)

447 lange Minuten musste Hertha BSC auf einen Torerfolg warten, doch dann schlug Valentino Lazaro in Hamburg zu: Die mustergültige Flanke von Nationalspieler Marvin Plattenhardt nickte der Österreicher zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich ein und beendete damit die Torflaute der Berliner, die letztlich beim HSV noch mit 2:1 gewinnen konnten.

Dass es ausgerechnet Lazaro war, der sich für einen Torerfolg der „Alten Dame“ verantwortlich zeichnet, überrascht eigentlich nicht. An sechs der letzten acht Berliner Bundesliga-Tore war der 21-Jährige, der vor der Saison aus Salzburg zur Hertha stieß, beteiligt (zwei Tore, vier Torvorlagen). Mit insgesamt fünf Torvorlagen ist er der erfolgreichste Vorbereiter der Hertha, dazu ist der Offensivallrounder mit seinen vielen Sprints und seiner Schnelligkeit ein enorm wertvolles Element der Hertha-Offensive.

„Ich bin froh, dass ich ihn habe. Valentino ist ein Gewinnertyp“ Hertha-Trainer Pal Dardai über Lazaro

Sein Wechsel in die Bundesliga hat sich für den Youngster, der in Salzburg bereits mit 16 Jahren debütierte, definitiv ausgezahlt, auch wenn er am Anfang aufgrund einer Sprunggelenksblessur nicht den besten Einstand genoss. „Trotz meiner Verletzung war es für mich wichtig, den Schritt nach Deutschland zu machen. Am Anfang musste ich etwas reinkommen, in der Bundesliga wird jeder Fehler bestraft“, erklärt der dribbelstarke Rechtsfuß, der mit 18 Jahren bereits sein Debüt für die österreichische Nationalmannschaft feierte.

In der Hauptstadt ist er mittlerweile bestens angekommen: Der technisch beschlagene Youngster ist sehr variabel, er kann auf beiden Flügeln alle Positionen bekleiden und auch kreativ im zentralen offensiven Mittelfeld wirken. Seit dem 16. Spieltag ist Lazaro in verschiedenen Offensivrollen bei der Hertha gesetzt und genießt das Vertrauen von Berlins Coach Pal Dardai. „Ich bin froh, dass ich ihn habe“, unterstreich der Ungar: „Valentino ist ein Gewinnertyp. Er ist ein guter Typ, der seine eigene Meinung hat.“

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Florian Müller (1. FSV Mainz)

Ein Traumdebüt in der Bundesliga verbuchte Florian Müller: Aufgrund der Verletzungen von René Adler und Robin Zentner stand der 20-Jährige ausgerechnet bei der enorm wichtigen Partie des 1. FSV Mainz 05 beim Hamburger SV erstmals zwischen den Pfosten – und brachte die gegnerischen Stürmer dabei schier zur Verzweiflung.

Eine überragende Leistung rettete seinem Team quasi im Alleingang das 0:0. Müller parierte alle sechs Bälle, die auf seinen Kasten kamen, darunter einen Elfmeter von Filip Kostic. Es war das erste Mal seit August 2015, dass ein Keeper bei seinem Bundesliga-Debüt einen Strafstoß hielt. Der Druck im Abstiegskampf scheint dem Youngster offenbar nicht auszumachen: „Ich bin eher der ruhige Typ“, bekannte Müller nach seinem Riesenauftritt im Volksparkstadion.

"Florian hat das überragend gemacht. Er wird seinen Weg machen!" Mainz' Coach Schwarz über das Debüt von Florian Müller

Der Schlussmann, der mit 15 Jahren vom 1. FC Saarbrücken zu den Rheinhessen wechselte, blieb auch danach im Tor der Nullfünfer: Gegen Schalke und im Rhein-Main-Derby in Frankfurt war der Juniorennationalspieler der Rückhalt seiner Mannschaft. „Er hat das überragend gemacht“, lobte 05-Coach Sandro Schwarz seinen Youngster nach den ersten Partien und hält auch insgesamt große Stücke auf den 1,92 Meter großen Keeper: „Florian Müller ist ein immens talentierter Torhüter. Uns war immer klar, dass er seinen Weg im Profifußball machen würde“, sagt Schwarz über seinen Schlussmann, dessen Vertrag in Mainz vor kurzem bis 2022 verlängert wurde.

Die Daten seiner Einsätze sprechen eine klare Sprache: Insgesamt parierte Müller in seinen drei Einsätzen 71 Prozent der auf sein Gehäuse gekommenen Bälle – das entspricht exakt dem Bundesliga-Durchschnitt und kann sich für einen Rookie sehen lassen. Herausragend sind die 75 Prozent vereitelten gegnerischen Großchancen. Ligaweit bringt es kein Stammtorhüter auch nur annähernd auf diesen Wert. Zum Vergleich: Bayern-Keeper Sven Ulreich liegt bei 46 Prozent.

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