In der Vorbereitung auf die Rückrunde erzielt Ivica Olic (r.) sieben Tore für den FC Bayern
In der Vorbereitung auf die Rückrunde erzielt Ivica Olic (r.) sieben Tore für den FC Bayern

Konkurrenz belebt das Geschäft

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München - In der Torjägerliste der Bundesliga sitzen Mario Gomez mit Huntelaar, Podolski, Pizarro und Lewandowski gleich vier Stürmer direkt im Nacken, aber auch beim FC Bayern München schickte sich im Trainingslager ein Spieler an, dem Torschützenkönig der vergangenen Saison Konkurrenz zu machen - Ivica Olic.

Der Kroate ist einer der Gewinner der Rückrundenvorbereitung beim FCB. Olic zeigte sich äußerst einsatzfreudig im Training, treffsicher in den Testspielen in Doha und will nun auch in der Bundesliga wieder durchstarten, um die schwierigen letzten Monate endgültig abzuhaken.

Überragendes erstes Jahr bei den Bayern

Auch wenn zuletzt nur die Ausfälle von Arjen Robben und Bastian Schweinsteiger thematisiert wurden, die "Leidenszeit" von Olic steht da in Nichts nach. Die Form des Stürmers in der Saison vor seinem Außenmeniskus- und Knorpelschadens am Knie im Herbst 2010 war überragend, sein Ausfall nur aufgrund der Tatsache, dass sich bei Gomez fast zur gleichen Zeit der Tor-Knoten löste, leichter zu verschmerzen.

Mit seinen Toren und Vorlagen trug Olic in seiner ersten FCB-Saison 2009/10 maßgeblich dazu bei, dass es beim Rekordmeister fast zum Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal- und Champions-League-Gewinn reichte. Umso schwieriger waren die vergangenen rund 15 Monate, in denen der Stürmer kaum zum Einsatz kam.

Großes Verletzungspech

Vor gut zwei Jahren absolvierte Olic 29 Bundesligaspiele für den FCB, stand dabei 23 Mal in der Startelf und war an 18 Toren beteiligt (elf Tore, sieben Vorlagen). In allen Pflichtspielen der Saison erzielte Olic sogar 19 Tore, nur Robben war mit 23 Treffern damals erfolgreicher. Durch die Verletzungen kam er in den letzten beiden Spielzeiten insgesamt nur zu 14 Einsätzen und einem Treffer. Und ausgerechnet nach diesem verletzte sich Olic erneut und fiel wieder wochenlang aus.

Doch dieses Pech möchte der Kroate nun abhaken. Erst vor wenigen Tagen meinte Trainer Jupp Heynckes über Olic, er sei "wie eine Comicfigur, der in jeder Szene tonnenschwere Brocken auf den Kopf krachen - und die dann doch immer wieder weiterrennt".

Treffsicher in den Testspielen in Doha

Gerade deshalb würde ein gesunder Olic dem FC Bayern auch gut zu Gesicht stehen. Zumal der Stürmer bezogen auf die Einsatzzeit die meisten Zweikämpfe beim FCB bestreitet (im Schnitt 30 pro 90 Minuten) und die größte Laufstrecke (11,7 Kilometer pro 90 Minuten) zurücklegt.

Und die Testspiele belegten, dass auch der Torhunger beim 32-Jährigen noch längst nicht gestillt ist. Fünf Treffer beim 13:0 gegen SC Al-Sailiya in einer Halbzeit und beide Tore beim 2:1-Erfolg gegen Al-Ahly Kairo. Gegen die U 19 der Aspire Academy kam er nicht zum Einsatz, gegen die indische Nationalmannschaft blieb er ohne Tor.

Nur eine Stürmerposition

Der Stürmer kann in dieser Form den Konkurrenzkampf im Sturm beleben. "Ivica Olic ist zurück und total fit", meinte auch FCB-Sportdirektor Christian Nerlinger in Doha. "Er zeigt sich nach der längeren Verletzungspause vom allerfeinsten. Ich habe volles Vertrauen in Olic."

Trotzdem wird es keine leichte Aufgabe, denn Gomez hat eine überragende Hinrunde gezeigt, und sollten die Münchner in den kommenden Monaten nicht doch noch ein 4-4-2-System ausprobieren, dann steht nur eine "echte" Stürmerposition zur Verfügung. Aber Olic will, wie er gegenüber "SPORT1", äußerte "kämpfen", um einen Platz in der Mannschaft.

Für Trainer Heynckes ist der Kroate somit eine Alternative mehr. Und bei dem Programm, das in den kommenden Monaten auf den FC Bayern mit drei Wettbewerben wartet, sicher keine schlechte.

Jessica Pulter

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