Mit dem Sieg gegen Bremen im Rücken rechnete sich der 1. FC Köln auch auf St. Pauli etwas aus
Mit dem Sieg gegen Bremen im Rücken rechnete sich der 1. FC Köln auch auf St. Pauli etwas aus

Kölns Achterbahnfahrt

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Hamburg - Mit breiter Brust war der 1. FC Köln zum Abstiegs-Duell nach Hamburg gekommen. Nach dem überzeugenden 3:0 über den SV Werder Bremen wollten die "Geißböcke" einen weiteren Sprung Richtung Tabellenmittelfeld machen.

Die Vorzeichen standen gut: Elf Spiele in Folge hatten die Rheinländer gegen den FC St. Pauli nicht verloren, der letzte Sieg der "Kiezkicker" vor eigenem Publikum lag sogar schon 20 Jahre zurück. "Am Ende hatten wir es allein Michael Rensing zu verdanken, dass wir nur 3:0 verloren haben", gab Kölns Trainer Frank Schaefer zu und strich seinen Profis den trainingsfreien Montag.

Podolski ratlos

30 Torschüsse standen am Ende für den FC St. Pauli auf dem Tableau, Köln kam nur auf deren drei. "Das war eine desolate Leistung. St. Pauli war in allen Belangen besser. Wir müssen uns alle hinterfragen", gab Lukas Podolski zu.

"Gegen Bremen haben wir sensationell gespielt, gegen St. Pauli genau das Gegenteil. Einzelne Spiele sind wir echt stark, aber es gibt keine Konstanz. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt", zeigte sich der Kapitän ratlos. "Diese Saison ist wie eine Achterbahnfahrt."

"Saison ein Auf und Ab"

Fehlende Konstanz gesteht auch Schaefer ein: "Die Saison ist ein Auf und Ab", bestätigt der Trainer von bundesliga.de zur Aussage seines Kapitäns befragt. "Es war beeindruckend, wie die Mannschaft nach dem 0:4 gegen Mönchengladbach zurückgekommen ist. Und dann zerstören wir immer wieder selbst, was wir uns hart erarbeitet haben. Was uns fehlt, ist mal eine Serie, mal drei, vier Spiele in Folge punkten."

Noch nie hat Köln in dieser Bundesliga-Saison zwei Siege in Folge eingefahren, ein Sieg und ein Remis in Folge sind das Höchste der Gefühle. Bange ist dem 47-jährigen Schaefer dennoch nicht: "Wir haben aus den letzten elf Spielen 14 Punkte geholt. Wenn wir diese Bilanz halten, steigen wir nicht ab", rechnet der Coach vor.

St. Pauli als Lehrbeispiel

Auch aus der klaren Niederlage beim FC St. Pauli, der nun mit drei Punkten Vorsprung auf die Kölner auf einem Nicht-Abstiegsplatz steht, soll seine Mannschaft das Positive mitnehmen: "St. Pauli hat uns ein Lehrbeispiel gegeben, wie man im Abstiegskampf agieren muss."

Dass die Situation in den kommenden Wochen nicht leichter wird, ist dem Trainer aber auch klar. "Die Mannschaft war in der Lage, nach ganz, ganz schweren Monaten wieder zurückzukommen. Darauf müssen wir aufbauen", so Schaefer vor den schweren Heimspielen gegen Bayern München und Mainz 05.

"Müssen alles tun"

"Gegen Bayern können wir nur gewinnen", hofft auch Podolski, dass schon gegen den Rekordmeister die Achterbahnfahrt dieser Saison wieder nach oben führt.

Der "Interims-Münchner" appelliert an den Charakter seiner Mannschaft: "Wir müssen alles tun, um in der Bundesliga zu bleiben."

Jürgen Blöhs