Mit seinem Treffer gegen Mainz 05 sorgte Milivoje Novakovic für den ersten Heimsieg des 1. FC Köln in der laufenden Saison.
Mit seinem Treffer gegen Mainz 05 sorgte Milivoje Novakovic für den ersten Heimsieg des 1. FC Köln in der laufenden Saison.

Köln feiert "Novas" Tor-Comeback

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Dank eines verdienten 1:0-Heimsieges gegen den 1. FSV Mainz 05 hat der 1. FC Köln die Abstiegsränge verlassen. Der umjubelte Siegtorschütze Milivoje Novakovic traf erstmals in dieser Saison und beendete alle Diskussionen um seine Person abrupt.

"Es war die perfekte Rückkehr des Kapitäns", freute sich Kölns Trainer Zvonimir Soldo: "Ich hatte mich vorher mit ihm über seinen Fitnesszustand unterhalten. Er war fit und hat bewiesen, wie wichtig er für uns ist." Kapitän Novakovic dankte dem Coach mit einer starken Leistung und dem entscheidenden Tor für sein Vertrauen.

"Nie gegen den 1. FC Köln entschieden"

"Der Sieg gegen Mainz war der Abschluss einer für mich perfekten Woche, nach den Erfolgen mit der slowenischen Nationalmannschaft. Jetzt konzentriere ich mich auf den Verein", resümierte Novakovic die letzten Tage: "Es gab keinen Streit. Sicher musste ich am Ende eine Entscheidung bezüglich der Nationalmannschaft treffen. Ich habe mich aber nie gegen den 1. FC Köln entschieden. Ich will nur spielen. Ich bin hungrig."

Damit waren die Unstimmigkeiten wegen der Länderspielreise des angeschlagenen Stürmers im Vorfeld der Partie ausgeräumt. Köln hatte das laut Manager Meier "vielleicht sogar wichtigste Spiel der Saison" gewonnen und einen erfolgreichen Start in den möglichen "goldenen Oktober" hingelegt. Denn nach den vielen Krachern zum Saisonstart bekommt es der 1. FC Köln nun mit den Gegnern zu tun, mit denen er sich auf Augenhöhe sieht.

"Poldi" als hängende Spitze

Nach Mainz steht am kommenden Samstag das prestigeträchtige Derby bei Borussia Mönchengladbach an, danach empfangen die Domstädter Hannover 96, anschließend geht es nach Berlin. "Es ist schön, von den Abstiegsrängen weg zu sein", meinte Lukas Podolski: "Jetzt müssen in den nächsten Wochen weitere Siege folgen."

Mit einem fitten Novakovic eröffnen sich FC-Trainer Soldo mehr Optionen. Gegen Mainz ließ er Manasseh Ishiaku neben seinem Kapitän stürmen, Lukas Podolski agierte etwas zurückgezogen auf dem rechten Flügel. Während Podolski unauffällig blieb, avancierte Novakovic zum Matchwinner.

FC-Abwehr entwickelt sich zum Bollwerk

"Ich habe immer gesagt, dass es wichtig für uns ist, dass "Nova  zurückkehrt", sagt Podolski: "Jetzt hat er zwei Spiele gemacht. Er ist fit. Wir hatten vorne nur wenig Alternativen. Es ist enorm wichtig für uns, dass wir so einen Stürmer wie den 'Nova' haben."

Doch fast wichtiger als die Rückkehr des lange verletzten Topstürmers, der in der vergangenen Saison 16 Treffer erzielte, ist die derzeit fast unüberwindbare Kölner Defensive. Nur ein Gegentor kassierte der FC in den letzten vier Spielen, bereits vier Mal spielten die Rheinländer in dieser Saison zu null. Das garantiert Punkte.

Schorch als Wome-Vertreter

Auf die Abwehr ist Verlass. Auch die individuellen Fehler, die noch zum Saisonbeginn in Form von zwei spielentscheidenden Eigentoren gegen Dortmund und Wolfsburg wichtige Punkte kosteten, wurden weitgehend abgestellt.

"Die Basis für den Erfolg ist, dass die Abwehr steht. Vorne haben wir immer unsere Chancen. Die müssen wir dann nutzen", sagtet FC-Außenverteidiger Christopher Schorch, der in den kommenden Wochen den erneut verletzten Pierre Womé vertreten dürfte.

Nächster Auswärtssieg gegen Gladbach?

Gegen Mainz nutzten die Domstädter zumindest eine Tormöglichkeit. Mit bislang allerdings lediglich sechs Saisontoren (aktueller Bundesliga-Minusrekord) fehlt den Kölner noch immer die Durchschlagskraft. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf einem verletzungsfreien Novakovic.

Schon am kommenden Samstag sind dessen Qualitäten wieder gefragt, beim rheinischen Derby im Mönchengladbacher Borussia-Park. Dort hatte Milivoje Novakovic im vergangenen Jahr kurz vor Schluss das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg geschossen. "Das wollen wir wiederholen", sagt der Goalgetter optimistisch.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski