Nach der 0:1-Niederlage beim 1. FC Köln ist Trainer Otto Rehhagel mit Hertha BSC bis auf den Relegationsplatz abgerutscht
Nach der 0:1-Niederlage beim 1. FC Köln ist Trainer Otto Rehhagel mit Hertha BSC bis auf den Relegationsplatz abgerutscht

Köln bleibt kein gutes Pflaster für "König Otto"

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Köln - Für Hertha BSC ging am 25. Spieltag wirklich alles schief, was schief gehen konnte. Der Aufsteiger verlor nicht nur mit 0:1 beim 1. FC Köln, einem direkten Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt, sondern rutschte auch noch auf den Relegationsplatz ab. Außerdem beträgt der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz nun nur noch ein Pünktchen. Für Trainer Otto Rehhagel ist das aber noch längst kein Grund zur Resignation.

Erschreckende Auswärtsbilanz

Im Gegenteil. Der 73-Jährige krempelt die Ärmel hoch und gibt sich kämpferisch. "Die Mannschaft hat sich unglaublich bemüht und gezeigt, dass sie auch weiterhin versuchen wird, das rettende Ufer zu erreichen", sagte der Fußball-Lehrer und ergänzte: "Wir wollten unbedingt etwas Zählbares mitnehmen. Dies ist uns leider nicht gelungen." Für den Übungsleiter bleibt die Domstadt weiterhin kein gutes Pflaster.



Bereits zum 20. Mal unterlag "König Otto" den "Geißböcken", gegen keinen anderen Bundesligisten verlor er häufiger. Für seine Mannen war die 0:1-Niederlage bei den Rheinländern dagegen die vierte Auswärtsniederlage in Folge ohne eigenen Treffer. Damit stellten die Herthaner einen negativen Vereinsrekord ein.

Dabei hatte Rehhagel im Vergleich zum 1:0-Sieg in der Vorwoche über Werder Bremen fast auf dieselbe Startformation gesetzt. Levan Kobiashvili und Fanol Perdedaj bildeten erneut die "Doppel-Sechs", so dass die zuletzt gesperrten Peter Niemeyer sowie Andreas Ottl zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten. Einzig im Angriff gab es eine Änderung. Pierre-Michel Lasogga lief anstelle von Adrian Ramos auf.

"Köln hat uns den Schneid abgekauft"



Der 20-jährige Stürmer sowie Roman Hubnik vergaben per Kopf in der ersten Halbzeit die beiden größten Möglichkeiten für die Gäste und scheiterten am starken FC-Keeper Michael Rensing (31./42.). Doch mehr war von den Gästen in den ersten 45 Minuten in der Offensive nicht zu sehen.
"Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, diesen Biss und Kampf anzunehmen wie gegen Bremen. Köln hat uns in der ersten Halbzeit den Schneid abgekauft", gab Rechtsverteidiger Christian Lell zu.

Nach dem Seitenwechsel und dem Platzverweis für den Kölner Mato Jajalo (66.) erhöhten die Hauptstädter zwar den Druck, doch wirklich gefährlich wurde es für die Hausherren nicht. Erst nach den Platzverweisen für den Berliner Kapitän Kobiashvili sowie Lukas Podolski (76.) "haben wir uns einige Chancen herausgespielt. Jedoch sogar die besten Gelegenheiten aus wenigen Metern haben wir leider nicht verwandelt", kritisierte Rehhagel die mangelnde Chancenverwertung.

Statistik macht Hoffnung



Der Ex-Kölner Lell stieß ins gleiche Horn: "Wenn man so einen Aufwand betreibt in der zweiten Halbzeit, dann muss man vorne auch mal ein Tor schießen. Dann nehmen wir vielleicht hier einen Punkt mit und dann schaut die Welt schon anders aus."

Alles andere als gut sieht die Tabellen-Situation für die Hauptstädter aus. Die Konkurrenten aus Kaiserslautern, Augsburg und Freiburg haben an diesem Wochenende alle gepunktet. Und ausgerechnet jetzt gastiert der FC Bayern München im Berliner Olympiastadion. Doch Hoffnung macht die Statistik. Denn gegen den Rekordmeister hat Rehhagel als Trainer eine positive Bilanz.

Aus Köln berichtet Robin Schmidt