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Jürgen Klinsmann (hier beim 1:4 mit der Nationalelf gegen Italien) war von 2004 bis 2006 Bundestrainer
Jürgen Klinsmann (hier beim 1:4 mit der Nationalelf gegen Italien) war von 2004 bis 2006 Bundestrainer

Klinsmanns Rückkehr unter gutem Stern

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An den 1. März 2006 wird sich Jürgen Klinsmann nur sehr ungern erinnern. Zu groß war die Schmach an diesem Abend, zu heftig und unsachlich die Kritik im Nachgang.

Dennoch: Der ein oder andere Gedanke an diesen Märzabend im Stadio Artemio Franchi" wird zwangsläufig bei ihm hochkommen. Denn als Trainer des FC Bayern München kehrt Klinsmann in der Champions League nach Florenz zurück (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker).

Diskussionen nach dem Debakel

Was damals als ernsthafter Härtetest im Zuge der Vorbereitung auf die WM 2006 geplant war, geriet zum Debakel für die deutsche Nationalmannschaft und ihren Bundestrainer Klinsmann.

Das 1:4 im Freundschaftsspiel gegen Italien offenbarte zahlreiche Schwächen im DFB-Team und gab die ambitionierten Forderungen Klinsmanns, der schon damals selbstbewusst den Titel als Ziel ausgegeben hatte, der Lächerlichkeit preis. "Es gibt Tage, da geht es in die falsche Richtung. Diesmal ist es in die völlig falsche Richtung gegangen", analysierte Klinsmann.

Mehr noch als die sportliche Niederlage dürfte ihn die anschließende Diskussion um seine Person und seinen Führungsstil getroffen haben. Die nach der Partie entfachte "Wohnsitzdebatte" steht noch heute sinnbildlich für die damalige Kritik an Klinsmann. Er hatte sich unmittelbar nach der Partie in seine kalifornische Wahlheimat aufgemacht und laut seiner Kritiker der Verantwortung entzogen. Mit dem dritten Platz beim Weltturnier hat sich Klinsmann inzwischen weitgehend rehabilitiert.

Rummenigge nimmt Druck vom Team

Kritische Stimmen wurden auch immer wieder laut, seit der 44-Jährige im Sommer in der Verantwortung als Bayern-Trainer steht. Erst vier Bundesligasiege in Serie und die souveräne Führung in der "Königsklasse" ließen diese verstummen.

Mit sieben Zählern (2 Siege, 1 Remis) steht der deutsche Rekordmeister zwar schon an der Spitze der Gruppe F. "Ein Punkt wäre nicht schlecht. Das wäre ein bedeutender Schritt in Richtung Achtelfinale", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Bastian Schweinsteiger will aber die aktuelle Erfolgsserie fortsetzen: "Ein Punkt würde uns reichen, aber wir möchten gewinnen."

"Mannschaft ist dabei zusammenzuwachsen"

Das Projekt "FCB" scheint unter Klinsmann nun mehr und mehr zu funktionieren. "Die Mannschaft ist dabei zusammenzuwachsen. Die Automatismen spielen sich ein", sagte der Trainer selbst nach dem 3:1 gegen Arminia Bielefeld am vergangenen Wochenende.

Die Münchner scheinen auch aufgrund der Personalsituation notwendige Systemumstellungen immer besser zu verkraften. So ließ Klinsmann gegen Bielefeld zunächst mit Miroslav Klose als einziger Spitze agieren. Als zweiter Angreifer sorgte Lukas Podolski mit einem Assist und einem Tor für viel Schwung.

Wie Klinsmanns System für die Partie gegen die "Fiorentina" aussehen wird, ließ der Coach noch offen. Sicher ist aber, dass Luca Toni weiterhin wegen seiner Rippenprellung passen muss. Klinsmann: "Der Heilungsprozess ist nicht ganz so schnell verlaufen, wie wir uns das anfangs erhofft haben."

Wiederholung unwahrscheinlich

Ernsthafte Sorgen bereitet der Ausfall des Angreifers den Spielern und Verantwortlichen nicht. Denn der FC Bayern hat neues Selbstvertrauen getankt und kann mit einem "Dreier" in Abhängigkeit des Ergebnisses zwischen Olympique Lyon und Steaua Bukarest schon vorzeitig das Achtelfinal-Ticket in der "Königsklasse" lösen. "Wenn wir es mit einem Sieg in Florenz schaffen können, uns zu qualifizieren, ist das umso besser", weiß Andreas Ottl.

Vor dem Gastspiel der Münchner in der Toskana deutet nicht viel auf eine Wiederholung des Märzabends von vor fast genau 32 Monaten hin.

Tim Tonner