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Kievs Coach: Youri Sjomin ist seit 2010 für Dynamos Geschicke verantwortlich
Kievs Coach: Youri Sjomin ist seit 2010 für Dynamos Geschicke verantwortlich

Kiev ohne "Sheva": Goldene Zeiten sind vorbei

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Mönchengladbach - "Gegen Kiev geht es um etwas Größeres. Jeder von uns will Champions League spielen. Und das werden wir am Dienstag zeigen", verkündete Granit Xhaka gegenüber dem "kicker". Die Vorfreude auf die große europäische Bühne ist dem VfL deutlich anzumerken. Den letzten Auftritt in Europa gab es in der Saison 1996/97. Nun wartet auf Gladbach ein Gegner, dessen Glanzzeiten ebenfalls schon eine Weile zurückliegen und der mit Andriy Shevchenko seinen Superstar verloren hat - der in der Ukraine aber immer noch amtierender Rekordmeister ist.

Generalprobe missglückt

Der FC Dynamo Kiev hat seit dem Zerfall der Sowjetunion und der Gründung einer eigenständigen ukrainischen Liga im Jahre 1992 13 Mal die Meisterschaft errungen, von 1993 bis 2001 sogar ununterbrochen. Aus dieser Zeit ist auch der größte Erfolg von Kiev auf europäischer Bühne zu verzeichnen. 1998/1999 stand Dynamo unter dem legendären Trainer Walerij Lobanowskyj im Champions-League-Halbfinale. Trotz drückender Überlegenheit reichte es im Hinspiel gegen den FC Bayern München nur zu einem 3:3. Im Rückspiel siegte der FCB im Münchner Olympiastadion knapp mit 1:0. Starstürmer Shevchenko wurde immerhin Torschützenkönig.



Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte liegt noch weiter zurück - während der Zeit des Kalten Krieges, 1975 und 1986, triumphierte das Team jeweils im Europapokal der Pokalsieger. In beiden Endspielen - gegen Ferencvaros Budapest und Atletico Madrid (jeweils 3:0) - erzielte der ruhmreiche Oleg Blochin, Kievs Rekordtorschütze und heute ukrainischer Nationalcoach, einen Treffer.

Auch in der aktuellen Saison läuft es bislang gut, doch nach fünf Siegen in Folge musste Dynamo in der Premyer Liga einen ersten Rückschlag wegstecken. Am 6. Spieltag unterlag man Vorskla Poltava mit 0:1. Die Generalprobe für das Hinspiel der Champions-League-Playoffs gegen Borussia Mönchengladbach ist somit missglückt. In den vergangenen beiden Jahren scheiterten die Ukrainer dort an Rubin Kasan beziehungsweise Ajax Amsterdam. Dagegen sieht die Bilanz der deutschen Vereine in den Playoffs sehr positiv aus: 15 Mal kamen die Bundesliga-Clubs weiter, nur drei Mal schieden sie aus.

Starke Verteidigung, vorne Yarmolenko



Dennoch wird das Aufeinandertreffen mit den Ukrainern alles andere als ein Kinderspiel für Gladbach. Das Prunkstück des aktuellen Teams ist die "eiserne" Hintermannschaft. In 30 Ligaspielen gab es für Kiev in der letzten Saison lediglich zwölf Gegentore, in dieser Spielzeit kassierte das Team drei Gegentreffer in sechs Spielen. Kein Wunder, dass bei der EM 2012 im eigenen Land mit Oleg Gusiev, Yevgen Khacheridi und Taras Mykhalyk gleich drei von vier Spielern in der Vierkette der Ukraine von Dynamo Kiev stammten. Vorne soll in Shevchenkos Abwesenheit das 22-jährige Top-Talent Andriy Yarmolenko für die Glanzlichter sorgen.

Zudem läuft bei der Borussia noch längst nicht alles rund. "Durchschlagskraft, die Bewegung nach vorne, die richtigen Läufe, Schnelligkeit in die Tiefe" vermisste Trainer Lucien Favre im Pokal gegen Aachen noch. Auch der neue Stürmer Luuk de Jong hatte noch keinen Torerfolg zu vermelden. Doch auf die Frage, wieso es mit dem Toreschießen bislang noch nicht geklappt habe, ließ sich der Angreifer ein Hintertürchen offen: "Vielleicht habe ich mir ein Tor ja auch für Dienstag aufgehoben."

Benedikt Büschleb