Stefan Kießling (r., gegen Bayerns Dante) schießt nicht nur Tore, sondern kämpft auch wie kein Zweiter für sein Team
Stefan Kießling (r., gegen Bayerns Dante) schießt nicht nur Tore, sondern kämpft auch wie kein Zweiter für sein Team

Kießling reibt sich extrem auf

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München - Beim den WM-Qualifikationsspielen der deutschen Nationalmannschaft gegen Kasachstan ist Stefan Kießling nicht dabei. Für den Stürmer ergibt sich dadurch eine wohlverdiente Verschnaufpause im engen Termin-Kalender.

Rudi Völler ist "beeindruckt"

Kießling ist das Arbeitstier der Bundesliga. Kein Spieler bestreitet so viele Zweikämpfe wie der Torjäger von Bayer Leverkusen. Das Liga-Ranking führt er an, und zwar mit großem Abstand. Der 29-Jährige bestritt in bislang 26 Einsätzen 1.009 Duelle mit seinen Gegenspielern. Zum Vergleich: Der zweitplatzierte Daniel Caligiuri liegt bei derzeit 790 bestrittenen Zweikämpfen.



Diese Werte zeigen, dass Kießling für die "Werkself" nicht nur Torjäger ist. Im sogenannten "Tannenbaum ", dem 4-3-2-1-System, das Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä spielen lassen, bildet der gebürtige Oberfranke die Spitze und ist somit auch erster Verteidiger. Übrigens ein sehr erfolgreicher, wie die Quote von 48,8 Prozent gewonnener Zweikämpfe belegt.

"Stefan ist ein Aushängeschild für Bayer. Seine Art und Weise, wie er spielt und die Tore macht, ist beeindruckend", lobt Sportdirektor Rudi Völler. Schon in der vergangenen Spielzeit war Kießling aktivster Zweikämpfer und bester Torjäger der Rheinländer. In der abgelaufenen Saison bestritt "Kieß", wie er mannschaftsintern gerufen wird, 1.187 Zweikämpfe und erzielte 16 Tore. In dieser Spielzeit wird er wohl beide Werte übertreffen.

Bundesliga-Rekord in Sicht



Die Marke von 16 Treffern hat Kießling bereits erreicht (Torjägerliste), und sollte er seinen Schnitt von 38,8 Zweikämpfen pro Partie bis zum Saisonende halten, stünden nach 34 Runden sagenhafte 1.319 direkte Duelle für den Angreifer zu Buche. Damit würde er den seit der Datenaufzeichnung bestehenden Bundesliga-Rekord von Mohamadou Idrissou (1.328 Duelle in der Saison 2009/10) nur haarscharf verfehlen.

Neben Kießling stehen noch sechs Stürmer und drei Mittelfeldspieler in den Top-Ten der fleißigsten Zweikämpfer. Auf Platz 2 rangiert Freiburgs Daniel Caligiuri, der sich bisher in 790 Duelle stürzte und 46,6 Prozent davon gewann. Adam Szalai (776), Robert Lewandowski (724) und Alexander Meier (703) bestritten ebenfalls noch mehr als 700 Duelle.

Stranzl: Unüberwindbar und torgefährlich



Prozentual schafft es allerdings keiner der bisher aufgeführten Spieler unter die Top-Ten. Dafür muss die Quote deutlich über 60 Prozent liegen. Der aktuelle Spitzenreiter der Bundesliga ist Gladbachs Martin Stranzl. Der Österreicher gewann 73,5 Prozent seiner 373 Zweikämpfe, in der Luft gewann er sogar 78,4 Prozent. Der 32-Jährige besticht aber nicht nur durch Abgeklärtheit in der Defensive. Mit vier erzielten Treffern ist er neben Wolfsburgs Naldo der torgefährlichste Verteidiger der Liga.

Die zweitbeste Quote weist Naldos Landsmann Felipe Santana vor. Der Brasilianer muss derzeit bei Borussia Dortmund den verletzten Mats Hummels ersetzen, was ihm mit 71,36 Prozent gewonnener Duelle eindrucksvoll gelingt.

Die 70-Prozent-Marke knacken sonst nur noch Hoffenheims Neuzugang David Abraham und Kyriakos Papadopoulos, der seinen Schalkern verletzungsbedingt noch immer nicht wieder zur Verfügung steht und 0,97 Prozentpunkte vor Wolfsburgs Naldo rangiert. Die Top-Ten beschließt Hoffenheims Abwehrchef Matthieu Delpierre (66,94 Prozent).

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