Schalke? Dortmund? Egal! Beim Kids-Camp in Bremen hatten die Teilnehmer gemeinsam Spaß
Schalke? Dortmund? Egal! Beim Kids-Camp in Bremen hatten die Teilnehmer gemeinsam Spaß

Kids-Camp in Bremen ein Riesenerfolg

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Bremen - Der SV Werder Bremen hatte geladen und 220 Kids war kein Weg zu weit, um in Bremen drei aufregende und lehrreiche Tage zu verbringen. 21 Vereine aus ganz Deutschland machten sich in den Norden der Republik auf und verbrachten mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Fußball Liga (DFL) drei unvergessliche Tage an der Weser.

Vorurteile spielend abbauen

Fast zwei Drittel aller Profiklubs mit Kids-Club folgten der Einladung des SVW. Sportliches wechselte sich mit Präventionsprogrammen zu Zivilcourage oder Internetsicherheit ab. Ein ganz besonderes Erlebnis war die gemeinsame Unterkunft in der Leichtathletikhalle.



"Ich fand die Tage einfach spitze", jubelt der kleine Mainzer Paul beim Einsteigen in den Bus, als sich der Tross auf die Heimreise macht. Ganz selbstverständlich setzt sich der Rheinland-Pfälzer danach neben seinen schwäbischen Busnachbarn aus Stuttgart. Ohne das es ausgesprochen werden musste, begann so bereits bei der Anreise das Präventionsprogramm.

"Bei dem Sommercamp sollen Vorurteile, die es in diesem Alter durchaus schon gibt, abgebaut werden und von vornerein vorgebeugt werden", sagt Nadja Pilzweger, Organisatorin des Events an der Weser. Gemeinsam mit ihrem Team hatte sie für beste Voraussetzungen gesorgt. In Absprache mit dem Nationalen Arbeitskreis für Kinderprojekte der Bundesliga-Vereine (NAK), hatte sie für ein ebenso abwechslungsreiches wie sinnvolles Programm gesorgt. Aus Berlin, Hamburg, München, Mainz, Freiburg, Braunschweig, Köln sowie weiteren Städten kamen die Klubs eigens dafür angereist.

Anreise in Fahrgemeinschaften



Ein wesentlicher Teil des Konzeptes stellt dabei das Zusammenkommen verschiedener Fangruppen dar. Ganz früh lernen die Kleinen den Umgang mit gleichgesinnten Fußballfans, die Anhänger anderer Vereinsfarben und Städte sind. Berührungsängste existieren nicht. "Die Bremer mag ich", bestätigt die zwölfjährige Lena. Sie reiste mit dem "Fritzle-Club" des VfB Stuttgart an. Mit ihr im Doppeldecker-Bus saßen die Kinder drei weiterer Vereine. Mainzer neben den "Junior-Adlern" aus Frankfurt, Freiburger gemeinsam mit Stuttgartern.

"Die Vereine sollten mit Fahrgemeinschaften anreisen", bestätigt Thomas Schneider, Leiter Fanangelegenheiten der Deutschen Fußball-Liga (DFL). "So schließen die Kinder schon früh Freundschaft und setzen sich schnell mit anderen Fans auseinander." Die Sommercamps sind ein Teil der Selbstverpflichtung zur Umsetzung des Zehn-Punkte-Planes für mehr Sicherheit im Fußball.

Ballspiele und Lehrveranstaltungen



Neben diesen wichtigen Aspekten durften sich die Kleinen aber auch über jede Menge Action an verschiedenen Stationen freuen. Auf einem Sportfeld mit Mini-Spielfeld, Rasenplatz und Beachplatz tobten die Kinder Fußbällen oder Handbällen hinterher. Der Rasenplatz wurde für Ballspiele unterschiedlichster Ausprägung genutzt. Ein weiteres Gelände stand außerdem für freie Bewegungsspiele und Koordinationsprogramme zur Verfügung. Partnerübungen auf der "Slackline", einem zwischen Bäumen gespannten dicken Spanngurt, sorgten für viel Spaß. Beim Fußball-Billard war Zielgenauigkeit gefragt. Gegessen wurde ebenfalls an diesem Platz, so dass Entspannung und fordernde Spiele nahtlos ineinander gehen konnten.

Der zweite Tag bildete aus Sicht der Veranstalter den Kern des Programms. Rund um das Weserstadion waren Kinder zu sehen, die in diversen Workshops Aktionen erlebten. Ein großes Banner mit Logos aller Clubs für das Abschlussfoto wurde im Ostkurvensaal gemalt. Im Presseraum nahm sich die Polizei dem Thema Internetsicherheit an. Im VIP-Bereich im Süd-Teil des Stadions stand Zivilcourage auf dem Plan. In der Leichtathletikhalle, eine Etage tiefer, lernten die Kids, wie sie sich mit einfachen Judogriffen gegen Angriffe schützen können. "Das war toll", freute sich der kleine Braunschweiger Nico nach einem geglückten Wurf.

Wiederholung 2013 nicht ausgeschlossen



Seit mehreren Jahren gibt es regelmäßige Treffen der Vertreter der Vereine mit Kinderprojekten. Im vergangenen Jahr folgte dann das erste große Sommerzeltlager. Dem erfolgreichen Auftakt im Sportzentrum Seibersbach 2011 folgte nun die zweite und größere Folgeveranstaltung in Bremen. "Das Thema Kids-Klub ist in den vergangenen Jahren immens gewachsen", berichtet Schneider. "Hier wird der Präventionsgedanke spielerisch verpackt. Die Vereine haben hier in den vergangenen Jahren wirklich eine tolle Arbeit geleistet." Kein Wunder, dass eine dritte Auflage des Sommercamps alles andere als ausgeschlossen wird. Die Kids haben sich auf jeden Fall mit einem "Bis bald!" verabschiedet.

Thorsten Richter