Immer leidenschaftlich im Einsatz: Kevin Prince Boateng - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA
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Kevin Prince Boateng: Ein Glücksgriff für Eintracht Frankfurt

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Köln - „Der Oktober war goldig, mal schauen, was der November so bringt.“ Mit diesen Worten charakterisierte Niko Kovac den zehnten Kalendermonat für Eintracht Frankfurt, in dem der Klub der Liga ohne Niederlage blieb und im DFB-Pokal die nächste Runde erreichte. Nun gewann die Elf des kroatischen Trainers auch zum Auftakt des Novembers gegen Werder Bremen mit 2:1 und steht nach elf Spieltagen in der Länderspielpause mit 18 Punkten auf Tabellenrang 7 mit Tuchfühlung zu den Europapokalplätzen.

Der Routinier als Glücksgriff

Der Erfolg hat auch viel mit der guten Einkaufspolitik zu tun. Und einer, dessen Verpflichtung von manchem kritisch begleitet wurde, ist schnell zum Zentrum des Frankfurter Spiels geworden: Kevin Prince Boateng.  Der 30 Jahre alte Routinier, im Sommer aus dem spanischen Las Palmas gekommen, erweist sich als Glücksgriff. Ohne Eingewöhnung übernahm der bullige Techniker gleich eine Chefrolle auf dem Platz. Nachdem er zunächst im Sturm und dann auf der Acht agierte, ist Boateng zuletzt meist auf der Sechs das Herz des Frankfurter Spiels. „Mein Krieger“ nennt Trainer Kovac Boateng und Vorstand Fredi Bobic schätzt den vielseiteigen Athleten als „Winnertyp mit unbändigem Willen“.

„Es tut gut, dass wir so manchem Kritiker den Mund stopfen konnten“, sagte Boateng vor dem 2:2 gegen Borussia Dortmund. Nach der Partie vor zwei Wochen aber blieb er realistisch: „Europapokal? Es kann auch ganz schnell nach hinten losgehen, die Spiele sind eng.“ Es stimmt: Die Eintracht muss an ihre Grenzen gehen, um Spiele zu gewinnen. Bislang schafft sie das besser, als von vielen erwartet, auch weil in Boateng ein neuer Puscher auf dem Platz und daneben hinzugekommen ist. Die starke Leistung gegen Dortmund hat der Mannschaft gezeigt, auch gegen Spitzenmannschaften mithalten zu können. Alleine durch seine Vita ist Boateng in der Hierarchie in der Frankfurter Kabine weit oben. Als ehemaliger Nationalspieler Ghanas traf er bei der WM 2010 in Südafrika auf seinen Bruder Jerome Boateng, der für Deutschland auflief. Das Brüderpaar aus Berlin duelleierte sich „beim ersten Bruderduell der WM-Geschichte“ damals auf der ganz großen Bühne, auch in der Bundesliga trafen sie schon einige Male aufeinander.

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