Gegen den VfB traf Luca Toni (M.) in seinem 66 Pflichtspiel für den FC Bayern bereits zum 50. Mal ins Schwarze
Gegen den VfB traf Luca Toni (M.) in seinem 66 Pflichtspiel für den FC Bayern bereits zum 50. Mal ins Schwarze

Kampfansage an die Konkurrenz

xwhatsappmailcopy-link

Uli Hoeneß sprach von einem Auftritt "wie aus einem Guss", Jürgen Klinsmann freute sich über "einen idealen Start für die nächsten vier Monate", und der zweifache Torschütze Bastian Schweinsteiger ließ der Konkurrenz nach der Demonstration der Stärke gleich den nächsten Schrecken in die Glieder fahren.

"Wir können noch besser spielen", sagte der Nationalspieler nach Bayern Münchens beeindruckender 5:1 (3:0)-Gala beim VfB Stuttgart und dem Sprung ins Viertelfinale des DFB-Pokals.

"Sehr schwer, an uns vorbeizukommen"

Kurz vor dem Rückrunden-Auftakt in der Bundesliga am Freitag (ab 20 Uhr im Live-Ticker auf bundesliga.de) beim Hamburger SV hatte der Double-Gewinner des Vorjahres die Mannschaft von Teamchef Markus Babbel regelrecht zerlegt.

"Die Bundesliga-Konkurrenz weiß jetzt, dass wir einiges vorhaben in den nächsten Monaten", sagte Coach Klinsmann: "Wenn wir das Maximum herausholen, dann wird es sehr, sehr schwer, an uns vorbeizukommen." Beinahe pflichtgemäß schob der ehemalige Bundestrainer nach: "Der Respekt vor jedem Gegner ist da."

Schweinsteiger (14./54., Foulelfmeter), Franck Ribery (16.), Luca Toni (43.) und Ze Roberto (59.) hatten für die in allen Belangen deutlich überlegenen Bayern getroffen, Mario Gomez gelang zumindest der Ehrentreffer (84.).

Nur ein Makel

Ribery leistete sich sogar den Luxus, VfB-Keeper Jens Lehmann einen Elfmeter leichtfertig in die Arme zu lupfen. "Das hat mir gar nicht gefallen. Das ist Cirque du Soleil. Das muss er sich in Zukunft abgewöhnen, das ist nicht das, was wir wollen", sagte Manager Hoeneß.

Doch die missglückte Zirkusnummer des Franzosen sollte der einzige Makel eines ansonsten beinahe schon beängstigend dominanten Auftritts des deutschen Rekordmeisters bleiben.

"Die Konkurrenz weiß jetzt, wo der FC Bayern steht. Wenn wir so spielen, wird es schwer für die anderen", konstatierte Hoeneß.

Hoeneß: "Das war ein Klassenunterschied"

Dass den Bayern in dieser Form die nationalen Titel streitig gemacht werden, wagte nach dem perfekten Start ins Jahr 2009 niemand zu glauben. Und auch in der Champions League scheinen Klinsmanns Bayern gemessen an der fulminanten Rückkehr aus der Winterpause zu einigem imstande zu sein.

Nein, nein, mahnte Hoeneß schnell: "Das lässt keinen Schluss zu für andere Dinge." Er sei aber "total begeistert", wie die Mannschaft aufgetreten ist. "Das war ein Klassenunterschied."

Philipp Lahm führte diesen auf die optimale Vorbereitung zurück, an der anders als im Sommer alle Stammkräfte teilnehmen konnten. Seine Schlussfolgerung: "Wenn wir unsere Leistung bringen, dann werden wir Deutscher Meister und auch Pokalsieger. International muss man natürlich noch eine Schippe drauflegen."

Ratloser Jens Lehmann

An die eigene internationale Aufgabe gegen Zenit St. Petersburg mochte beim VfB nach der schmerzlichen Demontage niemand denken. Am 13. Dezember hatte man dank Sami Khedira in letzter Minute ein 2:2-Unentschieden an gleicher Stelle gegen die Bayern zum Hinrundenabschluss erreicht.

Nun hätte man den Auftritt der Bayern auch als lockeres Pokalspielchen beim völlig überforderten Drittligisten VfB Stuttgart II missverstehen können, hätten nicht Gomez und Co. in den Trikots gesteckt.

Wie es zu der Demütigung kommen konnte, rätselte auch Ex-Nationaltorwart Lehmann und erwog als Ursache unterschiedliche Trainingsabläufe in der Winterpause. "Da muss man sich fragen, was hat Bayern München gemacht, was hat der VfB Stuttgart gemacht? Die waren spritzig, schnell, präsent - und wir so gar nicht."