Gleich vier Mannschaften kämpfen noch um die begehrten Tabellenplätze 3 und 4, die die Champions League-Teilnahme, beziehungsweise Qualifikation dafür bedeuten
Gleich vier Mannschaften kämpfen noch um die begehrten Tabellenplätze 3 und 4, die die Champions League-Teilnahme, beziehungsweise Qualifikation dafür bedeuten

Kampf um die Königsklasse

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München - Die Saison 2013/14 neigt sich ihrem Ende zu. Der FC Bayern und Borussia Dortmund ziehen an der Spitze einsam ihre Kreise - Langeweile kommt trotzdem nicht auf: Gleich vier Mannschaften kämpfen noch um die begehrten Tabellenplätze 3 und 4, die die Teilnahme an der Champions League bedeuten. bundesliga.de nimmt das Restprogramm dieser Teams genauer unter die Lupe, vergleicht die aktuelle Form und analysiert ihre Chancen. Wer macht das Rennen?

"Niemand will ein Finale am 34. Spieltag"

Der FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen haben die besten Karten. Beide Mannschaften können ihre Position verteidigen und die Teilnahme an der Königsklasse aus eigener Kraft schaffen. Der psychologische Vorteil liegt dennoch bei den Verfolgern Wolfsburg und Mönchengladbach. Getreu dem Motto "Alles kann - nichts muss" warten die beiden Teams auf einen Patzer der Konkurrenz, um vielleicht doch noch vorbeizuziehen.

Mainz 05 hat sieben Punkte Rückstand auf den 4. Platz und damit rein rechnerisch (Tabellenrechner) ebenfalls die Möglichkeit noch einzugreifen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass Leverkusen nur einen Punkt holt und die Nullfünfer gleichzeitig das Maximum an Zählern erbeuten, eher gering. 

Schalke-Manager Horst Heldt bringt es auf den Punkt: "Wir müssen in den verbleibenden drei Spielen alles investieren, was wir haben. Die Ausgangsposition haben wir uns erarbeitet und die wollen wir uns auch nicht mehr nehmen lassen. Niemand von uns will, dass es am 34. Spieltag noch ein Finale gibt." Die etwas überraschende 1:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende, die erst die zweite in der gesamten Rückrunde war, bringt laut Heldt niemandem aus dem Konzept.

Schalke 04 hat mit Mönchengladbach (H), Freiburg (A) und Nürnberg (H) ein überschaubares Restprogramm. Schließlich sind die Königsblauen mit 30 erspielten Punkten - im Vergleich mit den drei anderen Champions League Kandidaten - das formstärkste Team im Jahr 2014 . Darüber hinaus spielen den Knappen die beiden Partien vor heimischem Publikum in die Karten, denn zu Hause sind die Gelsenkirchener seit zehn Spielen ungeschlagen und mussten dabei nur einmal die Punkte teilen.

Leverkusen mit Kurskorrektur

Die Werkself scheint rechtzeitig zum Saisonendspurt die Kurve gekriegt zu haben. Nichtsdestotrotz ist die gute Ausgangsposition der Hinrunde dahin. Deshalb stellt Bayer-Geschäftsführer Michael Schade klar: "Unsere Ziele haben sich im Laufe der Saison verändert. In der Winterpause war es die direkte Champions League-Teilnahme, jetzt wollen wir zumindest noch die Qualifikation erreichen".

Für die Mannschaft von Neu-Coach Sascha Lewandowski spricht das neu gewonnene Selbstvertrauen nach zwei Siegen in Serie, auch das Restprogramm ist machbar. Mit Dortmund (H) hat Leverkusen zwar noch einen echten Brocken zu spielen (Vorschau-Fakten), in den letzten beiden Partien trifft man jedoch auf die vermeintlich schwächeren Teams aus Frankfurt (A) und Bremen (H). Außerdem ist Bayer ein echter Saisonendspurt-Spezialist, denn in den letzten beiden Spielzeiten gewann die Werkself jeweils die letzten drei Spiele.

Wölfe liegen auf der Lauer

Dicht dahinter hat sich der VfL Wolfsburg in Stellung gebracht. Die Mannschaft aus der Autostadt liegt mit 53 Punkten auf dem 5. Platz und kann im Endspurt nur gewinnen. Druck gibt es keinen für den VfL, der die Qualifikation für die Europa League bereits in der Tasche hat.

Wenn die Konkurrenz aus dem Rheinland noch einmal Punkte liegen lassen sollte, wollen die Wölfe da sein: "Wir müssen versuchen, das Maximale zu erreichen", betonte der zuletzt stark aufspielende Kevin De Bruyne nach dem Spiel gegen den HSV und wird dabei von seinem Teamkollegen Luiz Gustavo bestätigt: "Natürlich bedeutet uns das Erreichte etwas, aber wir haben die Möglichkeit, noch mehr zu erreichen", fügt der Brasilianer hinzu.

Gladbach mit Außenseiterchancen

Borussia Mönchengladbach hat sich nach der 2:4-Niederlage gegen den SC Freiburg weitestgehend aus dem Rennen um die Champions-League-Qualifikation verabschiedet. Platz 3 und 4 sind rein rechnerisch aber noch möglich, zumal die Fohlen noch bei den direkten Konkurrenten aus Gelsenkirchen und Wolfsburg antreten müssen. Das Heimspiel gegen Mainz 05 komplettiert das schwere Restprogramm der Elf von Trainer Lucien Favre.

Die Borussia ist mit großem Abstand das formschwächste Team der vier Königsklassen-Kandidaten. In der Rückrunde holte die Elf von Lucien Favre nur einen Punkt mehr als z.B. die höchst abstiegsbedrohten Nürnberger. Trotz der schlechten Ausgangsposition ist Gladbachs Sportdirektor Max Eberl optimistisch und hält noch einmal fest, worauf es im Saisonendspurt ankommt: "An den letzten drei Spieltagen wird auch der Kopf eine ganz wichtige Rolle spielen. Man muss bereit sein, nun auch den letzten Schritt zu gehen."

David Meininger