Der VfB Stuttgart um Martin Harnik (l.) will sich gegen Schalke 04 für den schwachen Auftritt in der Europa League rehabilitieren
Der VfB Stuttgart um Martin Harnik (l.) will sich gegen Schalke 04 für den schwachen Auftritt in der Europa League rehabilitieren

Kampf dem Mittelmaß

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München - Es ist ein Duell auf Augenhöhe: Sowohl der VfB Stuttgart als auch der FC Schalke 04 kämpfen am Samstag (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) darum, weiter oben am Ball zu bleiben. Allerdings plagen beide Mannschaften erhebliche Verletzungssorgen.

Harnik will keine Ausreden hören

Christian Gentner war nach der schwachen Leistung in der Europa League gegen Molde FK (0:1) heftig bemüht, allen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. "Ich kann für alle meine Kollegen sprechen, wenn ich sage, dass wir das Spiel gegen Schalke nicht in den Köpfen hatten." Eine Mehrzahl der nur 15.500 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena sah das anders. Es setzte am Donnerstagabend ein gellendes Pfeifkonzert nach der Pleite gegen die Norweger, selbst das internationale Weiterkommen konnte den Anhang nicht besänftigen.

Auch deswegen richtete Bruno Labbadia am Freitagnachmittag einen flammenden Appell an die Stuttgarter Zuschauer. "Wir brauchen eine unglaubliche Unterstützung", so der Trainer. In der Tat wird es für die Schwaben in erster Linie darauf ankommen, am Samstag einen immens starken Willen an den Tag zu legen. Die Physis nämlich wird nach der kurzen Regenerationsphase nicht die allerbeste sein. "Das ist ein großes Spiel, deshalb ist es jammerschade. Die Laufintensität bekommst du in zwei Tagen nicht hin", haderte Labbadia.



Natürlich haben die Stuttgarter alles versucht. Eisbäder, Massagen, gesundes Essen und stärkende Drinks - das alles aber wird nicht ausreichen, um gegen die Schalker in einem erstklassigen Zustand zu sein. Martin Harnik allerdings will die immense körperliche Belastung nicht als Ausrede gelten lassen. Für den Österreicher ist es schlicht der "Tribut, den
man zahlen muss, wenn man international spielt".

Klar ist: Auf den VfB, aber auch auf die Schalker wartet ein Spiel, dass Weichen stellen könnte. Gewinnen die Stuttgarter, ziehen sie in der Tabelle mit dem Rivalen aus dem Ruhrpott gleich und haben beste Aussichten, im oberen Drittel der Tabelle zu überwintern. Für die "Knappen" wäre eine Niederlage die vierte in Folge in der Fremde. Die Verantwortlichen rund um Trainer Huub Stevens müssten ihre Ambitionen auf einen Startplatz in der Champions League wohl erst einmal etwas hinten anstellen. Es wird ein Kampf gegen das Mittelmaß.

Personalprobleme hüben wie drüben



Eines vereint die beiden Mannschaften in jedem Fall: Sie haben vor dem Duell erhebliche Personalprobleme. So müssen die Stuttgarter auf ihre beiden Leistungsträger William Kvist (Probleme mit dem Mittelfußknochen) und Serdar Tasci (Rot-Sperre) verzichten. Und seit dem Molde-Spiel bevölkern auch noch Tunay Torun, dessen Muskelfaserriss im Oberschenkel wieder aufgebrochen ist, und der Japaner Shinji Okazaki (Innenband im Knie) das Krankenlager. Ein Engpass, der beim sowieso dünnen Kader der Schwaben nur schwer zu kompensieren ist. Kein Wunder, dass Wintereinkäufe mittlerweile trotz kleinem Budget so gut wie sicher sind.

Schalke-Trainer Stevens muss ebenfalls auf wichtige Leistungsträger verzichten. Sicher fehlen werden weiterhin die angeschlagenen Kyriakos Papadopoulos, Ibrahim Afellay und Marco Höger. Allerdings hat Stevens am vergangenen Dienstag in der Champions League in Montpellier einige Spieler schonen können. Ein Umstand, von dem sein Gegenüber Labbadia nur träumen kann ...

Jens Fischer




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