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Franco Zuculini bringt vermutlich auch seinen Bruder Bruno mit nach Hoffenheim, der in der A-Jugend eingesetzt werden soll
Franco Zuculini bringt vermutlich auch seinen Bruder Bruno mit nach Hoffenheim, der in der A-Jugend eingesetzt werden soll

Kämpfer mit Herz oder: Mascherano statt "Batigol"

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Der Ritterschlag kam von ganz oben. Was Argentiniens Fußball-Ikone Diego Maradona sagt, hat Gewicht im südamerikanischen Land. Und daher lastet auf Franco Zuculini nun eine besonders schwere Last.

Denn Maradona ist überzeugt, dass dem Neuzugang von 1899 Hoffenheim eine höchst erfolgreiche Karriere bevorsteht: "Franco wird einer der Stars der nächsten WM."

Erstes Spiel für die "Albiceleste" mit 18

Damit das bei der Endrunde 2010 in Südafrika auch klappt, bescherte Maradona in seiner Funktion als argentinischer Nationaltrainer Zuculini bereits sein Debüt in der "Albiceleste". Nach neun Einsätzen für die U 20 und 15 Partien für die U 17 lief er am 20. Mai 2009 zum ersten und bislang einzigen Mal für Argentiniens A-Team in einem Freundschaftsspiel gegen Panama auf, wurde beim 3:1-Sieg in der 57. Minute eingewechselt.

Dabei ist Zuculini, der bei den Kraichgauern einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 unterzeichnete, kein zweiter Lionel Messi oder gar ein zweiter Diego Maradona. Der 18-Jährige hat seine Stärken im defensiven Mittelfeld. Unbändige Energie und Kampfgeist zeichnen das Nachwuchstalent aus, das nach 38 Erstliga-Spielen für Racing Club de Avellaneda nach Hoffenheim wechselt.

Mascherano statt "Batigol"

Früher wollte Zuculini so werden wie Gabriel "Batigol" Batistuta, die argentinische Stürmerlegende, die in 344 Spielen in der italienischen Serie A 200 Treffer erzielte, die meisten davon für den AC Florenz. "Als Kind mochte ich Batistuta. Ich wollte so viele Tore machen wie er", erzählt Zuculini, der am 5. September 1990 in La Rioja das Licht der Welt erblickte.

Doch inzwischen hat sich der technisch beschlagene, zweikampfstarke und vor allem durch sein wuseliges Spiel auffällige Rechtsfuß ein anderes Vorbild ausgesucht: "Mein Idol ist Javier Mascherano", der 25-jährige Defensivspezialist vom FC Liverpool und gleichzeitig Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft.

Defensivarbeit also statt Offensivzauber, Effizienz statt Effekthascherei, Kraft statt Leichtigkeit, Kampf statt Kunst. "Vom Spielstil her wäre er prädestiniert für Deutschland. Er spielt ohne Angst und hat eine hohe Laufbereitschaft, zudem spielt er nicht so verschnörkelt, sondern sehr klar und einfach", lobt der argentinische Ex-Bundesliga Profi Rodolfo Cardoso seinen 1,76 Meter großen Landsmann.

Kämpfer mit Herz

Beispiel gefällig? In den 38 Ligaspielen für Racing erzielte Zuculini lediglich zwei Treffer, kassierte aber erwähnenswerte zehn Gelbe Karten. Was seiner Beliebtheit aber nicht abträglich war. "Franco hat ein Riesenherz auf dem Platz. Ich bin sicher, dass wir viel Freude an ihm haben werden, bei den Fans in Argentinien hat er einen extrem hohen Stellenwert und ist äußerst beliebt", schwärmt Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser von seinem neuen Juwel.

Auch Trainer Ralf Rangnick zeigte sich "glücklich und stolz, dass eines der größten Nachwuchstalente Argentiniens zukünftig in Hoffenheim spielt. Er passt perfekt in unsere Philosophie".

Zuculini reiste vor der Vertragsunterzeichnung gemeinsam mit seinen Eltern und Bruder Bruno zu einem Kurz-Besuch nach Hoffenheim und besichtigte schon einmal das Trainingszentrum sowie die Rhein-Neckar-Arena. "Ich kann es kaum erwarten, erstmals in der Bundesliga zu spielen und ich werde schon jetzt beginnen, Deutsch zu lernen. Die Mannschaft macht einen sehr starken Eindruck. Ich werde alles geben, um ein Teil von ihr zu werden", sagte er nach seiner Vertragsunterzeichnung.

Maradona stellt Forderung

Ob sich der Youngster gleich in Hoffenheims Startelf bugsiert, bleibt abzuwarten. Die Verantwortlichen rechnen mit den üblichen Anpassungsproblemen junger Südamerikaner an Europa. Manager Schindelmeiser versucht den Druck zu nehmen: "Franco bekommt bei uns alle Zeit, die er braucht."

Dass sich Zuculini allerdings selbst so viel Zeit nimmt, ist nicht sehr wahrscheinlich. Schließlich bleibt ihm nur ein Jahr, um sich vor der WM in den Fokus zu spielen und Maradonas Forderung zu erfüllen: "Franco muss sich in einer Topliga entwickeln."

Denis Huber