In Bielefeld erzielte Luca Toni (M.) seinen zwölften Saisontreffer im 19. Spiel
In Bielefeld erzielte Luca Toni (M.) seinen zwölften Saisontreffer im 19. Spiel

Kämpfen wie noch nie

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Für einen Abwehrspieler gibt sich Martin Demichelis dieser Tage ungewöhnlich offensiv. Der Argentinier in Diensten des FC Bayern hat im Kampf um den Meistertitel mit einem beispiellosen Endspurt gedroht.

"Es wird eng bis zum letzten Spieltag, aber wir werden kämpfen wie nie zuvor eine Mannschaft in der Geschichte dieses Clubs. Wir werden unser Ziel, Deutscher Meister zu werden, nie aufgeben", sagte der Verteidiger vor dem Heimspiel am Samstag gegen Schalke 04.

"Wir sind gut aufgestellt"

Die Bayern haben sechs Spieltage vor dem Saisonende auf Platz zwei drei Zähler Rückstand auf Tabellenführer VfL Wolfsburg - und nach Meinung des Argentiniers Demichelis "schon genug Punkte verschenkt. Wir dürfen uns keine Fehler mehr erlauben und werden jedes Spiel wie ein Endspiel angehen."

Während Demichelis sich mit den kommenden Wochen beschäftigte, blickte Stürmer Luca Toni weiter in die Zukunft. Es sei zwar nicht notwendig, dass die Bayern mit Blick auf die kommende Saison in der Offensive personell nachlegen, sagte er, "denn da sind wir doch ganz gut aufgestellt".

Stattdessen müsse der Club aber unbedingt den sehr begehrten Superstar Franck Ribery binden. "Ich bin der Meinung, dass Bayern versuchen muss, Franck zu halten, wenn wir in der Champions League erfolgreich sein wollen", sagte Toni.

Klinsmann lebt den Ehrgeiz vor

Auf der Zielgerade der Saison gelte es, Spitzenreiter Wolfsburg unter Druck zu setzen, meinte der 31-Jährige noch. "Wolfsburg muss unseren Atem spüren." Trainer Klinsmann lebe der Mannschaft diesen Ehrgeiz vor, er habe "klar gemacht, dass es jetzt um alles geht", meinte Toni: "Nur wenn wir den Titel gewinnen, wird man sich an uns erinnern. Wenn wir es nicht tun, war es ein verlorenes Jahr."

Seine Rolle als Alleinunterhalter im Bayern-Sturm missfällt dem Angreifer indes, doch zumindest am verletzungsbedingten Ausfall von Miroslav Klose lässt sich nichts ändern.

Toni droht Gelbsperre

Außerdem muss Luca Toni zusehen, dass er im Titelkampf nicht auch noch einmal ausfällt. Am vergangenen Wochenende hatte der Italiener in Bielefeld seine vierte Gelbe Karte gesehen. Bei der nächsten wäre er für eine Partie gesperrt - was den Bayern im Titelkampf äußerst ungelegen käme.

Unterdessen hat sich in der Abwehr ein Spieler erneut verletzt. Der Brasilianer Breno, gerade erst in den Kader zurückgekehrt, hat sich am Mittwoch während des Trainings im Laufduell mit dem Angreifer Thomas Müller einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen und wird voraussichtlich für zwei Wochen ausfallen.

Doch ansonsten sind alle Verteidiger fit. Und so, wie sich Martin Demichelis anhört, scheinen sie in den kommenden Partien nicht nur Abwehrarbeit übernehmen zu wollen.