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Claus Brune (M.) erzielte als Stürmer in 62 Bundesligaspielen zwölf Tore für Hannover 96
Claus Brune (M.) erzielte als Stürmer in 62 Bundesligaspielen zwölf Tore für Hannover 96

Kabinengeheimnisse aus erster Hand

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Claus Brune ist entspannt und erzählt den Gästen bei der AWD-Arena-Führung viele Geschichten und Anekdoten aus der Bundesliga - und zwar aus erster Hand. Er ist einer von zehn festen AWD-Arena Guides, die den Gästen bei den Führungen Einblicke hinter die Kulissen des Fußball-Geschäfts gewähren. Der ehemalige Profis ist seit Mitte Juni Teil des Arenaführerteams.

Bei den Führungen, die mit knapp 90 Minuten fast so lang wie ein Fußballspiel dauern, kommen die Besucher oft ins Staunen. "Gigantisch", "toll" und "faszinierend" sind Umschreibungen, die der ehemalige Stürmer immer wieder von den Gästen hört.

Probesitzen auf der Trainerbank

Viele sind zum ersten Mal überhaupt in der AWD-Arena und fast alle von ihnen bestimmt auch nicht zum letzten Mal. Neugierig erkunden die Gäste die Katakomben und den grünen Rasen. Natürlich gehört der Gang durch den Spielertunnel ins Stadioninnere zu den Höhepunkten jeder Führung. Genau dorthin, wo auch die Profis von Hannover 96 in der kommenden Saison zur Höchstform auflaufen wollen. Ein Probesitzen auf der Trainerbank ist genauso inklusive wie die Erläuterungen zur Stadiontechnik und zur Rasenheizung für warme Fußballer-Füße.

Claus Brune sorgt dabei nicht nur für die fachliche Begleitung, sondern kann manches Kabinengeheimnis aus erster Hand erzählen. Claus Brune war in den 60er und 70er Jahren als Fußballprofi bei Hannover 96, dem Wuppertaler SV, Arminia Hannover und Olympia Wilhelmshaven aktiv und kennt das Profigeschäft daher sehr genau.

Stammspieler in der zweiten Saison

Brune kann auf eine ereignisreiche Fußballprofi-Karriere zurückblicken. Diese begann durch die Verletzung eines Mitspielers und wurde durch eigene Krankheiten beendet. "Am 3. August 1968 spielte 96 im Intertotocup im Eilenriedestadion gegen Legia Warschau. Ich hatte als Nachwuchsspieler die Vorbereitung unter Trainer "Cik" Cajkovski absolviert und saß neben ihm auf der Auswechselbank, als sich unser Starstürmer Josip Skoblar verletzte. Da sagte Cik zu mir: 'Du sein Stürmer, also zeig, was du kannst' und wechselte mich ein. Anscheinend machte ich meine Sache gut, obwohl wir das Spiel mit 2:3 verloren. In meiner ersten Saison kam ich auf elf Bundesligaeinsätze," beschreibt der aus der Jugend von den Sportfreunden Ricklingen zu 96 gewechselte Stürmer seinen Karrierestart.

In der folgenden Saison wurde er zum Stammspieler, neun Tore in 29 Bundesligaspielen sowie zwei Messepokalspiele lautete seine Saisonbilanz. Und auch die Saison 1970/71 begann für ihn erfolgreich. Als er am 14. November 1970 gegen den VfB Stuttgart beim 3:0 Heimsieg den zweiten Treffer erzielt, ist die Welt für den Stürmer noch in Ordnung. Doch kurz darauf kommt es zum dramatischen Höhepunkt seiner Karriere. Er hat Schmerzen im Bauch, aber die Ärzte können nichts finden. Als die Schmerzen während eines Trainings am Niedersachsenstadion unerträglich werden, bricht er das Training ab und fährt sofort ins nahe gelegene Siloah-Krankenhaus. Dort wird ein Blinddarm-Durchbruch festgestellt und der 96-Stürmer einer Notoperation unterzogen.

Krankheiten beenden sportliche Karriere

"Die Ärzte stellten fest, dass ich großes Glück gehabt habe und die Operation kaum später hätte stattfinden dürfen." Nachdem Claus Brune aus dem Krankenhaus entlassen wurde, stockte seine Karriere bei 96. "Der neue Trainer Helmut Johannsen setzte auf die von ihm geholten Spieler Willi Reimann, Ferdinand Keller, Rudolf Nafziger, Hanjo Weller und Horst Berg. Er machte mir deutlich, dass die teuren Neuzugänge spielen müssten. Ich hätte unter ihm bei 96 keine Chance, obwohl ich auch in der Saison 70/71 noch 21 Bundesligaspiele bestritt. Also suchte ich mir einen neuen Verein und wechselte zur Saison 1971/72 zum Wuppertaler SV."

Doch dort lief es für Claus Brune gesundheitlich nicht rund und nach Muskelabrissen beendete der heute in Wunstorf lebende Stürmer seine Profi-Karriere 1975 beim ambitionierten Zweitligisten Olympia Wilhelmsaven. Später beendete eine schwere Erkrankung alle sportlichen Ambitionen.

Gemeinsamkeit mit Norman Whiteside

Über sich selbst redet Claus Brune, der nach seiner Karriere Sportmanagement studiert hat, nicht so gern - er freut sich aber, dass er nach seiner Pensionierung bei Hannover 96 als Arena-Führer sein Wissen weitergeben kann. Und er ist stolz darauf, dass er mit dem jüngsten WM-Spieler alter Zeiten, Norman Whiteside, (1982 als 17-Jähriger für Nordirland) etwas gemeinsam hat. Whiteside, einst Stürmer bei Manchester United, ist dort heute bei Stadionführungen für seinen Ex-Verein aktiv.

So geben die Angreifer Claus Brune und Norman Whiteside ihr Insiderwissen natürlich am liebsten an die zahlreichen Nachwuchskicker weiter, die bei den Arena-Führungen auf den Spuren der aktuellen Profis wandeln. "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man die Begeisterung für Hannover 96 bei den Führungsteilnehmern spürt," beschreibt Claus Brune seine Motivation als AWD-Arenaführer aktiv zu sein.