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Nagelsmann vs. Tedesco - das Duell der Trainer-Youngster

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Hoffenheim. Die Unterschiede zwischen Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco? Dirk Mack überlegt kurz und sagt: "Der größte Unterschied ist der, dass Julian mit der Hoffenheimer U 19 Deutscher Meister geworden ist und Domenico nicht." Doch das meint der Direktor Nachwuchs der TSG eher scherzhaft und viel lieber spricht der 49-Jährige auch über das Verbindende als das Trennende dieser beiden außergewöhnlichen Trainer.

Video: Treffen der Trainer-Youngster

Am Samstag spielt die TSG 1899 Hoffenheim in der Bundesliga gegen den FC Schalke 04. Gecoacht werden die Teams von den jüngsten Trainern der Bundesliga: Julian Nagelsmann (30) trainiert seit Februar 2016 die TSG, Domenico Tedesco (32) seit Juli den FC Schalke. Beide verdienten sich vorher ihre Meriten im Hoffenheimer Nachwuchs, Tedesco war Nagelsmanns Nachfolger nach dessen Berufung zum Chefcoach der Profis. Und beide haben zusammen den gleichen Fußballlehrerlehrgang absloviert, Tedesco schloss als Bester ab, vor Nagelsmann.

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"Da hat es vielleicht den ein oder anderen Flachs gegeben", erinnert sich Mack, aber so wichtig sei das keinem der beiden gewesen. Zumal Nagelsmann im Endspurt der Trainerausbildung schon mit der TSG im Abstiegskampf der Bundesliga steckte. "In den letzten anderthalb Monaten war ich vielleicht noch drei Mal in Hennef, ich hatte andere Probleme", erinnert sich Nagelsmann. Und außerdem, witzelt er, sei man zusammen zwar oft zusammen zum Studieren von Baden ins Rheinland gefahren: "Aber Domenico saß in der letzten Reihe, ich in der ersten. Und das nur, weil ich später kommen wollte und nicht in der ersten Reihe als Oberstreber sitzen wollte."

"Julian hat den anderen die Tür aufgemacht"

Das Aufeinandertreffen der beiden jüngsten Trainer provoziert die Frage nach einem Generationenwechsel in der Bundesliga. Auch in Mainz trainiert in Sandro Schwarz (38) ein Trainer, der aus dem eigenen Nachwuchs kam, nun die Profis betreut, wie in Bremen Alexander Nouri (38). Hannes Wolf (36), einst Talente-Coach bei Borussia Dortmund, ist in der zweiten Saison Cheftrainer des VfB Stuttgart. Vorreiter war 2009 Thomas Tuchel, der in Mainz plötzlich erfolgreich vom Nachwuchs- zum Profitrainer befördert wurde. Und ähnlich wie Tuchel damals erwies sich Nagelsmann durch den Klassenerhalt und das folgende Erreichen der Europa-League als Versprechen auf eine große Trainerlaufbahn.

Nagelsmann setzt im Training auf eine Videowall

Vor den Champions-League-Spielen gegen den FC Liverpool im August wollten die englischen Journalisten von Nagelsmann wissen, ob er sich als Vorreiter einer neuen, jungen Generation deutscher Trainer sehe. Der ebenso schlagfertige wie reflektierte Oberbayer gab zu bedenken, dass seine Geschichte anders geschrieben worden wäre, hätte die TSG im Frühjahr 2016 den Klassenerhalt nicht geschafft. Zudem sei es eine mutige Entscheidung der TSG-Verantwortlichen gewesen ihm die Chance zu geben. Und die ähnlich jungen Kollegen, die nun in der Bundesliga arbeiten, seien aufgrund ihrer Qualitäten berufen worden - und nicht wegen ihm.