Joselu (l.) spielte in der laufenden Saison zum ersten Mal von Beginn an und erzielte prompt einen Doppelpack für Eintracht Frankfurt
Joselu (l.) spielte in der laufenden Saison zum ersten Mal von Beginn an und erzielte prompt einen Doppelpack für Eintracht Frankfurt

Joselu schießt sich ins Blickfeld

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Frankfurt am Main - Seit dem ersten Spieltag hat Joselu auf eine Chance in der Startelf von Eintracht Frankfurt gewartet. Am Samstag hat er sie von Trainer Armin Veh erhalten - und bedankt sich mit seinen ersten beiden Bundesligatoren für die Eintracht. Zu einem Sieg hat es für die Hessen gegen Schalke 04 trotzdem nicht gereicht . Der Gegentor-Fluch der letzten Minuten schlug wieder zu.

Joselu überzeugt per Kopf und aus der Distanz

Vor dem Spiel hatte kaum jemand mit ihm in der Startelf gerechnet, nach dem Spiel wollte ihn jeder befragen: Joselu, der mit vollem Namen Jose Luis Sanmartin Mato heißt, war nach seiner starken Leistung im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Geduldig und freundlich stand der Spanier den Journalisten Rede und Antwort und beantwortete die Fragen nach seiner Gefühlswelt.

"Es ist sehr schön für mich, dass mir der Trainer das Vertrauen geschenkt hat und mir heute die Möglichkeit gegeben hat, von Beginn an zu spielen", erklärte Joselu, "für einen Fußballer ist es nicht einfach so lange auf der Bank zu sitzen, aber ich habe an meine Chance geglaubt und sie heute genutzt."



Der Spanier zeigte insgesamt eine starke Leistung. Bei seinem Kopfballtor zum Ausgleich in der 61. Minute stand er ideal in der Luft. "Als Stürmer sollte man bei Kopfbällen stark sein. Groß genug bin ich ja", sagte der gutgelaunte Joselu mit einem Augenzwinkern. Auch bei seinem zweiten Treffer zur zwischenzeitlichen Führung der Eintracht nur sieben Minuten später zeigte er seine Qualität. Diesmal mit einem traumhaften Schuss, der dem Schalker Torhüter Timo Hildebrand keine Chance ließ.

Doch nicht nur im Abschluss überzeugte Joselu. Mit den meisten Torschüssen und den zweitmeisten Ballkontakten seiner Mannschaft war er auch insgesamt sehr gut ins Spiel eingebunden. Seine gute Leistung erklärte er auch mit seiner Nominierung für die erste Elf: "Es ist ein Unterschied, ob man von Anfang an spielt oder spät eingewechselt wird. Das macht es schwerer in den Rhythmus eines Spiels zu kommen und noch etwas zu zeigen."

Veh: "In den letzten 14 Tagen hat Joselu gut gearbeitet"



Auch wenn es für Eintracht Frankfurt wieder nicht zu einem Sieg reichte und der Fluch der späten Gegentore auch gegen Schalke anhielt, freuten sich seine Mitspieler mit Joselu. Mittelfeldmotor Sebastian Rode sagte: "Für ihn freue ich mich besonders. Er war in der Vorbereitung sehr gut drauf und es ist schön, dass er jetzt so zurückgekommen ist und uns geholfen hat." Und auch Trainer Armin Veh hatte Lob für seinen bisher wenig eingesetzten Stürmer zu verteilen: "Joselu hat in den letzten 14 Tagen gut gearbeitet und gezeigt, dass er wieder da ist. Das war vorher leider nicht der Fall."

Obwohl der von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Stürmer anscheinend wieder auf einem guten Weg ist, konnte sich Armin Veh nicht so richtig mit ihm freuen: "Dafür hätten wir heute gewinnen müssen, das haben wir aber wieder nicht geschafft. Das Unentschieden ist nach so einem Rückstand okay, aber es wäre gut für uns gewesen bei so einem Spiel als Sieger vom Platz zu gehen. Wir haben eine schwere Situation, denn 11 Punkte nach 13 Spielen sind einfach nicht genug."

Wieder kein Heimsieg, aber eine intakte Moral



Frankfurt wartet nach dem Unentschieden gegen Schalke weiterhin auf den ersten Heimsieg dieser Saison und den 400. der Bundesligageschichte. Die nächsten Aufgaben warten auf die Hessen auswärts. Am Donnerstag steht für die Eintracht die Reise in der Europa League nach Bordeaux an und am Sonntag geht es gegen die heimstarken Hannoveraner.

Sportvorstand Heribert Bruchhagen schaute trotz der Enttäuschung nach dem Spiel positiv auf die kommenden Aufgaben: "Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, sollte uns Selbstvertrauen geben. Die Moral ist jedenfalls komplett intakt." Einen treffsicheren Stürmer kann Eintracht Frankfurt auf jeden Fall gebrauchen und vielleicht wird Joselu ja auch nach den nächsten beiden Spielen ein gefragter Mann sein.

Aus Frankfurt berichtet Alexander Dionisius