Joselu (l.) schießt Frankfurt zum Sieg gegen Gladbach - es ist bereits der fünfte Dreier im Jahr 2014
Joselu (l.) schießt Frankfurt zum Sieg gegen Gladbach - es ist bereits der fünfte Dreier im Jahr 2014

Joselu ist Frankfurts Trumpf

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Frankfurt - Frisch geduscht und bestens gelaunt stand der Matchwinner in den Katakomben der Commerzbank-Arena und ließ sich zum Interview-Marathon herumreichen. Diverse TV-Sender, Radiostationen, Zeitungen und Internetportale - sie alle wollten sich aus erster Hand die Geschichte des 1:0-Sieges der Eintracht gegen Mönchengladbach (Spielbericht) erzählen lassen.

Fehlschuss zu verschmerzen

Also wiederholte Joselu das, was er gerade eben schon gesagt hatte. Wichtig sei gewesen, die frühe Führung erzielt zu haben. Dass die Mannschaft einen guten Lauf habe, der Sieg verdient sei und dass man am Samstag gegen Wolfsburg (Vorschau-Fakten) nachlegen wolle.

Mit seinen wenigen deutschen Worten hatte er damit das Wichtigste gesagt und es gelang dem Spanier nahtlos, seine Effizienz vom Spielfeld in die Interviewzone herüberzuretten.

Auf dem Platz war es dem Eintacht-Stürmer, der bereits drei Tage zuvor beim 5:2-Sieg in Nürnberg einen Doppelpack erzielt hatte, vorbehalten, einen Konter über Stefan Aigner zum Siegtreffer abzuschließen. Dass er noch vor dem Seitenwechsel sogar das 2:0 auf dem Schlappen hatte, den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbeischoss - geschenkt.

An diesem Abend, an dem die Eintracht den Klassenerhalt einen gewaltigen Schritt näher kam, spielte dieses kleine Missgeschick am Ende keine Rolle mehr.

Veh ist stolz - Leidenschaft entscheidend

Imposant war vor allem, dass die Gastgeber, die nach ihrem Sonntagsspiel beim "Club" einen Tag weniger Erholung hatten, der Borussia vor allem kämpferisch überlegen waren. "Ich bin stolz auf meine Truppe, die gegen einen richtig guten Gegner ein erstklassiges Spiel gemacht hat", sagte Cheftrainer Armin Veh. Ein Sonderlob holte sich Linksverteidiger Constant Djakpa ab, der Patrick Herrmann aus dem Spiel nahm und immer wieder mit seiner Dynamik in die freien Räume nach vorne stieß.

Leidenschaft, Aggressivität - das war auch, was Johannes Flum als Pluspunkte für die Hessen ausmachte. "Wir haben keine Glanzpunkte gesetzt, aber das brauchten wir auch nicht", sagte der Mittelfeldspieler. Die Gladbacher Offensivkräfte um Raffael und Max Kruse habe man erfolgreich aus dem Spiel genommen. Das genügte, um den Gästen den Zahn zu ziehen.

"Er ist endlich da, wo ich ihn haben will"

"Der Trainer hat uns darauf hingewisen, dass es auf das Gewinnen der Zweikämpfe ankommt, um den Gladbacher den Schneid abzukaufen. Das ist uns heute gut gelungen", erklärte Martin Lanig. Und auch wenn diese Statistik am Ende ausgeglichen war - die wichtigen Duelle entschied in der Tat die Eintracht. So auch den in der 16. Minute, als Joselu seinen Gegenspieler Martin Stranzl im Laufduell abkochte und den Ball nervenstark an Marc-Andre ter Stegen vorbei in die Maschen schoss.

"Er ist endlich da, wo ich ihn haben will", freut sich Armin Veh über die Fortschritte seines Schützlings, der sich als großer Trumpf im Abstiegskampf erweist (Frankfurt mit Super-Rückrunde). Wohin es den von Hoffenheim ausgeliehenen Stürmer in der kommenden Spielzeit verschlägt, darüber wollte Joselu an diesem Abend nicht reden. Das Wichtigste war ja schon gesagt.

Aus Frankfurt berichtet Johannes Fischer