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Zauberfuss: Johannes Geis trifft mit einem direkten Freistoß gegen Wolfsburg. - © © gettyimages / Martin Rose/Bongarts
Zauberfuss: Johannes Geis trifft mit einem direkten Freistoß gegen Wolfsburg. - © © gettyimages / Martin Rose/Bongarts

Johannes Geis: Schalkes König der Standards

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Gelsenkirchen - Er gilt als Meister der ruhenden Bälle, seine Eckstöße sind Waffen. Nur ein direkt verwandelter Freistoß im Schalker Trikot, der fehlte Johannes Geis noch. Bis Samstag. Gegen Wolfsburg zirkelte der 22-Jährige den Ball millimetergenau ins Netz und krönte sich endgültig zum König der Standards.

Die Arme weit ausgebreitet, den Kopf emporgereckt, lief Johannes Geis auf die Nordkurve zu und bejubelte sein Tor: Seht her, ich habe es vollbracht! Aus rund 25 Metern hatte er das Spielgerät auf halblinker Position über die Mauer hinweg direkt neben den linken Pfosten ins Tor befördert. Endlich war der Knoten geplatzt, endlich hatte er sein erstes Freistoßtor für seinen neuen Verein erzielt – und ganz Schalke freute sich mit ihm. "Es war schön zu sehen, dass sich Geis für das viele Freistoßtraining belohnt hat", meinte auch André Breitenreiter. (Stimmen zum Spiel)

- © gettyimages / Martin Rose/Bongarts

    Johannes Geis feierte am 24. Februar 2013 sein Bundesliga-DebütGegen Wolfsburg verwandelte er zum vierten Mal einen Freistoß direkt In der laufenden Spielzeit führteGeis ligaweit sieben Standards aus, die zu Toren führten Damit gingen ALLE Schalke Standard-Tore 2015/2016 von ihm aus

Geis ist die Nummer eins in Sachen Standards

Schon seit seiner Mainzer Zeit gilt der ehemalige U21-Nationalspieler als Spezialist für Standardsituationen und hat diesen Ruf auch nach dem Wechsel in den Ruhrpott untermauert. In der vergangenen Saison hatten elf ruhende Bälle des Mittelfeldspielers zu einem Treffer geführt. Nur Bremens Zlatko Junuzovic war ligaweit erfolgreicher. In  dieser Spielzeit hat Johannes Geis sogar noch einmal einen drauf gelegt und ist derzeit in der gesamten Bundesliga unter allen Profis die Nummer eins in Sachen Standards. Sieben seiner ruhenden Bälle landeten am Ende im Kasten. Darunter waren fünf Ecken – auch das ist Ligaspitze.

Die Zahlen belegen auch, wie wertvoll Geis für die Schalker Mannschaft ist. Die Königsblauen haben in dieser Saison sieben Mal nach Standards getroffen – also immer nur, wenn Johannes Geis seine Füße am Ball hatte. Als Schalkes Nummer 5 wegen einer Sperre vier Spiele lang fehlte, blieb der FC Schalke 04 nicht nur ohne Standardtor, sondern gewann auch keine einzige Partie. Denn auch aus dem Spiel heraus ist Johannes Geis prägend; er schlug ligaweit die meisten Pässe.

Ein gesundes Selbstvertrauen, ohne dass ein Erfolg vom Freistoßpunkt wohl auch kaum möglich gewesen wäre. Denn ein außergewöhnlicher Kunstschütze ist Johannes Geis eigentlich nicht. Im Schnitt benötigt er 18 Versuche, um einen Freistoß direkt zu verwandeln. Was ihn auszeichnet, ist der unerschütterliche Glaube und der Ehrgeiz, den Ball direkt zu versenken. Nach dem Freistoßpfiff des Schiedsrichters stellt er sich immer wieder der Verantwortung. Am Samstag hat er sich für seine Mühe endlich belohnt – und sich endgültig das Krönchen für den König der Standards aufgesetzt.

Aus Gelsenkirchen berichtet Dietmar Nolte