Jiloan Hamad führte Malmö FF in der abgelaufenen Saison zur Meisterschaft und will in der Rückrunde mit 1899 Hoffenheim angreifen
Jiloan Hamad führte Malmö FF in der abgelaufenen Saison zur Meisterschaft und will in der Rückrunde mit 1899 Hoffenheim angreifen

Jung, erfolgreich, ehrgeizig: Hamad heiß auf Hoffenheim

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München - Schwedischer Meister 2010 und 2013, Mannschaftskapitän und A-Nationalspieler, 22 Tore und 24 Assists bei insgesamt 125 Spielen in der Allsvenskan und die Wahl zum besten Akteur 2013: Die Bilanz von 1899 Hoffenheims Neuzugang Jiloan Hamad wirkt auf den ersten Blick wie die eines alten Hasen. Dass er in Wirklichkeit allerdings gerade erst 23 Jahre alt geworden ist, macht die Werte umso erstaunlicher.

Hamad schwärmt von Heidelberg

Mit acht Treffern und sieben Vorlagen hat der vielseitige Mittelfeldspieler in der abgelaufenen Saison maßgeblich zum 17. Meistertitel von Malmö FF beigetragen, was natürlich nicht unbemerkt blieb. Schon bald stand der Schwede mit den kurdischen Wurzeln in den Notizbüchern diverser Clubs aus Europas Topligen - doch am Ende bekam die TSG ablösefrei den Zuschlag. Dorf statt Metropole. Für Hamad, der einen Vertrag über dreieinhalb Jahre erhielt, war es eine Herzensentscheidung.

"Ich habe mit vielen Vereinen aus Russland, Italien, Frankreich und England verhandelt. Aber bei keinem hatte ich so ein gutes Gefühl wie bei Hoffenheim. Sie haben mich lange beobachtet und der Trainer und der Sportdirektor haben großes Vertrauen in mich. Daher war es keine schwere Entscheidung", sagte die neue Nummer 11 der Kraichgauer dem Internetportal "Fotbollskanalen.se".

Die Integration dürfte dem flinken Rechtsfuß dabei nicht schwer fallen: "Der Verein kümmert sich sehr gut um mich. Zudem wohnen mein Onkel und meine Cousins in der Region. Als ich jünger war, war ich einige Male hier. Mir gefällt es gut und Heidelberg ist beispielsweise eine tolle Stadt."

Trotzdem wird es für Hamad sicher nicht einfach, sich sofort einen Platz im Team von Trainer Markus Gisdol zu ergattern. Zum einen gehört die Offensivabteilung um Kevin Volland und Co. sowieso schon zu den stärksten der Liga, so dass die Konkurrenz entsprechend groß ist. Zum anderen hat der 1,73-Meter-Mann seit dem Saisonende in Schweden am 3. November kein Spiel mehr absolviert. Die nötige Praxis fehlt ihm momentan also noch, wenngleich er sich anfangs alleine sowie seit einigen Wochen auch mithilfe eines Personal Trainers weiter fitgehalten hat.

Wechsel als Win-win-Situation

In Hoffenheim ist man sich dennoch sicher, dass Hamad mittelfristig eine echte Verstärkung wird. Als "junger, ehrgeiziger und noch entwicklungsfähiger Spieler" passte er für Sportdirektor Alexander Rosen perfekt ins Raster. Denn nach schwierigen Jahren setzt der Club heute vor allem auf hungrige Profis mit Charakter und spielerischem Potenzial.

Der Wechsel wird damit zur Win-win-Situation: 1899 bekommt einen aufstrebenden, aber auch sehr bodenständigen jungen Fußballer, der seine Fähigkeiten jetzt auf einem höheren Niveau beweisen möchte und bietet ihm dafür die besten Voraussetzungen. Kann Hamad in der Bundesliga auch nur ansatzweise an seine starke Bilanz aus der Heimat anknüpfen, wäre seine ohnehin schon relativ eindrucksvolle Karriere um ein weiteres erfolgreiches Kapitel reicher.

Stefan Missy