Für Matthieu Delpierre (r.) und Co. setzte es beim HSV die fünfte Niederlage in Serie
Für Matthieu Delpierre (r.) und Co. setzte es beim HSV die fünfte Niederlage in Serie

"Jeder Fehler wird bestraft"

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - 1899 Hoffenheim hat es auch beim Hamburger SV nicht geschafft, das Ruder herumzureißen. Das war bereits die fünfte Niederlage in Folge. Die Kraichgauer haben zwar noch vier Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz, auf Rang 16 liegend hat das Team um den neuen Trainer Frank Kramer aber auch sechs Zähler Rückstand auf die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt.

"Wir wissen um die Situation. Aber wir müssen weiter positiv denken. Wir sind zusammen da reingerutscht und wir müssen da jetzt auch zusammen wieder herauskommen", sagte Matthieu Delpierre im bundesliga.de-Interview nach dem Spiel beim HSV.

Der Innenverteidiger, der zur neuen Saison aus Stuttgart nach Hoffenheim gewechselt ist, analysierte den bisherigen Verlauf in der Bundesliga und blickt auf das nächste Spiel gegen Borussia Dortmund voraus.

bundesliga.de: Herr Delpierre, in Hamburg setzte es für den HSV die fünfte Niederlage in Folge. Aber war sie auch verdient?

Matthieu Delpierre: Wir standen in Hamburg in der Defensive eigentlich wieder ganz gut. Aber dann bekommen wir das Gegentor und die Spirale setzt sich in Gang. Wir stecken in einer schwierigen Phase und das Selbstvertrauen fehlt. Wenn wir dann in Rückstand geraten, schaffen wir es nicht mehr zurückzukommen.

bundesliga.de: Zuletzt blieb Hoffenheim am 6. Spieltag ohne Gegentor zur Pause. Würde ein 0:0 vor dem Halbzeitpfiff mal helfen?

Delpierre: Das würde uns wirklich gut tun. Wir machen viele einfache Fehler, die dann zu Toren führen. Und jeder Fehler wird in der Bundesliga brutal bestraft. Wir müssen danach meist aufmachen und sind dann natürlich anfälliger für Konter.

bundesliga.de: Die frühen Gegentore sind es ja aber nicht alleine. In Hamburg kassierte 1899 bereits den 17. Gegentreffer nach einer Standardsituation.

Delpierre: Das ist wirklich unglaublich. Ich kann mich nicht erinnern, in meiner Karriere schon einmal so viele Gegentore nach Standards bekommen zu haben. Wir arbeiten im Training stetig daran. Aber vielleicht müssen wir noch härter trainieren, damit uns das nicht mehr passiert.

bundesliga.de: Fehlt vielleicht auch ein wenig die Einstellung, um nach einem Rückstand das Blatt wieder zu drehen?

Delpierre: Mangelnden Kampfgeist oder mangelnde Leidenschaft darf man uns nicht vorwerfen. Wir haben beim HSV wieder viel probiert. Nur hat davon wenig funktioniert.

bundesliga.de: Die Ambitionen in Hoffenheim waren höher gesteckt. Warum läuft es insgesamt in dieser Saison einfach nicht rund?

Delpierre: Wenn man oben in der Tabelle mitspielen möchte, dann muss man auch sehr viel dafür tun. Wir konnten das zu Beginn der Saison aber nicht umsetzen. Und nach den ersten Niederlagen steckt man dann in so einer negativen Spirale, aus der man nur noch sehr schwierig herauskommt.

bundesliga.de: Glauben Sie noch an die Wende?

Delpierre: Wir wissen um die Situation. Aber wir müssen weiter positiv denken. Wir sind zusammen da reingerutscht und wir müssen da jetzt auch zusammen wieder herauskommen. Die Saison ist noch lang. Wir müssen einfach um jeden Punkt hart kämpfen.

bundesliga.de: Der nächste Gegner ist Borussia Dortmund. Da dürfte Hoffenheim nicht viel zu verlieren haben, oder?

Delpierre: Jeder weiß, dass die Dortmunder einen dominanten Fußball spielen. Sie sind sehr stark. Wir müssen einfach dagegen halten und auf unsere Chancen warten.

Das Gespräch führte Michael Reis